080237 AG perception of city and landscape (2008S)
perception of city and landscape
Continuous assessment of course work
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Language: German
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Aims, contents and method of the course
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Examination topics
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230, 420, 550
Last modified: Mo 07.09.2020 15:31
An dieser Stelle interessieren vor allem Repräsentationen, Medien und Diskurse der Raumwahrnehmung und ihr historischer Wandel. Dabei soll jedoch sowohl die positivistische wie die kulturalistische Falle vermieden werden. Beide Wirklichkeiten, die eine Realität der physisch-materiellen Umwelt und die andere Realität kultureller Bedeutungen und Repräsentationen wollen stets aufeinander bezogen werden. Aus dem wirklichkeitsgenerierenden Potential der Symbol- und Sinnproduktion ist keine konstruktivistische Vormachtstellung abzuleiten; Wahrnehmung ist stets auch im Zusammenhang mit gesellschaftlichen Praktiken, Interessen und Macht zu sehen. Ihre Untersuchung soll daher jeweils mit Rückbindung an konkrete räumliche Bedingungen, weiters an sozio-ökonomische, politische und kulturelle Rahmenbedingungen erfolgen.
In der Lehrveranstaltung soll Raumwahrnehmung anhand von zwei großen Themenkomplexen behandelt werden: der ländlichen, (noch) agrarisch geprägten oder "Natur"-Landschaft einerseits und der urbanen Landschaft, der Stadt andererseits. Das Spektrum reicht also von den anthropogen am wenigsten überformten bis zu den am stärksten überformten Räumen. Wahrnehmung und Darstellung von Stadt und Land(schaft) hatten sich im Laufe des 19. Jahrhundert aufgrund der Entstehung der Großstadt voneinander nachhaltig gelöst. Diese Trennung durchzieht nicht ohne Grund weitgehend auch die wissenschaftliche Behandlung des Themas. Doch stellt sich die Frage nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden beider räumlicher Wahrnehmungsmodi, die selten zusammen behandelt werden. Zudem relativiert die allmähliche Verwischung der Grenzen zwischen Stadt und Land in Folge der Suburbanisierung (Stichwort "Zwischen-Stadt") die Gültigkeiten einer voneinander losgelösten Betrachtung zunehmend.
Die Lehrveranstaltung wendet sich in Form einer Arbeitsgemeinschaft an Studierende des 2. Studienabschnitts und hat zum Ziel, einen Überblick über Muster, Entstehungsmechanismen und Repräsentationen von Raumwahrnehmung zu geben. Es soll ein theoretisches und methodisches Grundinstrumentarium vermittelt werden, mit dem die Studierenden selbstgewählte Fragestellungen und Themenbeispiele kulturwissenschaftlich bearbeiten und in Kurzbeiträgen präsentieren können. Thematisiert werden die Unterschiede u.a. zwischen Raum und Ort, Planung und Erinnerung/Gedächtnis, Fremd- und Selbstwahrnehmung, populärer und elitärer Imagination, zwischen kurz- und langfristigen Raumbildern bzw. Images. Die Lehrveranstaltung greift Ansätze der Kulturwissenschaften, der Neuen Kulturgeschichte, der Historischen Anthropologie, der Mentalitäts- und Umweltgeschichte auf, um diese anhand konkreter Beispiele vor allem aus Wien und Österreich zu veranschaulichen und zu diskutieren. Punktuell sollen auch internationale Beispiel als Vergleichsfolie einfließen. Der Veranschaulichung und Konkretisierung sollen weiters zwei Exkursionen dienen.