Universität Wien

090016 PS Ethnic Violence in South-Eastern Europe (19th and 20th Centuries) (2013S)

Causes / Course of Events / Consequences

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 9 - Altertumswissenschaften
Continuous assessment of course work

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Details

max. 25 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

  • Monday 04.03. 12:15 - 13:45 (Hörsaal d. Inst. f. Byzantinistik u. Neogräzistik, Postg. 7/1/3 3.Stock)
  • Monday 18.03. 12:15 - 13:45 (Hörsaal d. Inst. f. Byzantinistik u. Neogräzistik, Postg. 7/1/3 3.Stock)
  • Monday 08.04. 12:15 - 13:45 (Hörsaal d. Inst. f. Byzantinistik u. Neogräzistik, Postg. 7/1/3 3.Stock)
  • Monday 15.04. 12:15 - 13:45 (Hörsaal d. Inst. f. Byzantinistik u. Neogräzistik, Postg. 7/1/3 3.Stock)
  • Monday 22.04. 12:15 - 13:45 (Hörsaal d. Inst. f. Byzantinistik u. Neogräzistik, Postg. 7/1/3 3.Stock)
  • Monday 29.04. 12:15 - 13:45 (Hörsaal d. Inst. f. Byzantinistik u. Neogräzistik, Postg. 7/1/3 3.Stock)
  • Monday 06.05. 12:15 - 13:45 (Hörsaal d. Inst. f. Byzantinistik u. Neogräzistik, Postg. 7/1/3 3.Stock)
  • Monday 13.05. 12:15 - 13:45 (Hörsaal d. Inst. f. Byzantinistik u. Neogräzistik, Postg. 7/1/3 3.Stock)
  • Monday 27.05. 12:15 - 13:45 (Hörsaal d. Inst. f. Byzantinistik u. Neogräzistik, Postg. 7/1/3 3.Stock)
  • Monday 03.06. 12:15 - 13:45 (Hörsaal d. Inst. f. Byzantinistik u. Neogräzistik, Postg. 7/1/3 3.Stock)
  • Monday 10.06. 12:15 - 13:45 (Hörsaal d. Inst. f. Byzantinistik u. Neogräzistik, Postg. 7/1/3 3.Stock)
  • Monday 17.06. 12:15 - 13:45 (Hörsaal d. Inst. f. Byzantinistik u. Neogräzistik, Postg. 7/1/3 3.Stock)
  • Monday 24.06. 12:15 - 13:45 (Hörsaal d. Inst. f. Byzantinistik u. Neogräzistik, Postg. 7/1/3 3.Stock)

Information

Aims, contents and method of the course

Die im Laufe des "langen" 19. Jahrhunderts in Südosteuropa erfolgten Übernahme des ethno-nationalstaatlichen Konzepts als Nachfolgemodell multiethnischer und multikonfessioneller Imperien kombiniert mit historisch-regionalen Strukturmerkmalen (Instabilität der Siedlungsverhältnisse, ethnische Gemengelage auf kleinstem Raum, vorangegangener Staatsbildung und nachträglicher Nationsbildung), löste eine hauptsächlich auf ethnischer Grundlage basierende Gewaltspirale in der Region aus. Das Ziel der Eliten der neuen südosteuropäischen Nationalstaaten, ihr Territorium ethnisch zu homogenisieren und innerhalb dessen Grenzen die Gesamtheit der Angehörigen der eigenen ethnischen Gruppe einzuschließen, kollidierte mit der multiethnischen Realität in der Region. Die militärischen Auseinandersetzungen, wie etwa die Balkan-Kriege von 1912-13, nahmen den Charakter "ethnischer Staatenkriege" an, während denen die Vertreibung des ethnisch Anderen in den "zu befreienden" bzw. "befreiten" Gebieten nicht nur eine Begleiterscheinung, sondern der "essentiellen Bestandteil" der Kriegsführung darstellte. Eine wichtige Rolle spielten dabei irreguläre Verbände, die an den ethnischen Säuberungsaktionen stark beteiligt waren. Ethnisch motivierte Gewalt und irreguläre Kriegsführung prägte Südosteuropa auch im "kurzen" 20. Jahrhundert: Separatistischer VMRO-Terrorismus in der Zwischenkriegszeit; innerjugoslawische und innergriechische Auseinandersetzungen während und nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs; Zypern-Krise 1955-1974; Jugoslawien-Kriege in den 1990er Jahren. In der LV werden die Ursachen, die Abläufe und die Folgen dieser ethnopolitischen Gewalt im Südosteuropa des 19. und 20. Jahrhunderts untersucht. Die theoretisch-methodologischen Schwerpunkte liegen auf der a) Typologisierung der südosteuropäischen Nationalismen als "Volksnationalismen" nach Benedict Anderson; b) auf der Frage nach der Existenz besonderer geschichtsregionaler, gewaltauslösender Strukturmerkmale Südosteuropas; und c) auf dem Zusammenspiel von "regulärer" und "irregulärer" Gewalt in Räumen begrenzten staatlichen Gewaltmonopols.

Assessment and permitted materials

Minimum requirements and assessment criteria

Examination topics

Reading list

KONRAD CLEWING, OLIVER JENS SCHMITT (Hrsg.): Geschichte Südosteuropas. Vom frühen Mittelalter bis zur Gegenwart, Regensburg 2011. WOLFGANG HÖPKEN: „Blockierte Zivilisierung“? Staatsbildung, Modernisierung und ethnische Gewalt auf dem Balkan (19./20. Jahrhundert), in: Leviathan 25 (1997), S. 519-538. DAVIDE RODOGNO: Against Massacre: Humanitarian Interventions in the Ottoman Empire, 1815-1914, Princeton - Oxford, 2012. ADAMANTIOS SKORDOS. Geschichtsregionale Völkerrechtsforschung: Der Fall Südosteuropa, in: HANNES SIEGRIST, STEFAN TROEBST (Hrsg.): Institutinenwandel und Rechtstranfer im 20. Jahrhundert [= Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung, 61 (2002), H. 3], Marburg 2012, S. 433-473. HOLM SUNDHAUSSEN: Südosteuropa und der Balkan: Begriffe, Grenzen, Merkmale, in: UWE HINRICHS (Hrsg.): Handbuch der Südosteuropa-Linguistik, , Wiesbaden 1999, S. 27-47. HOLM SUNDHAUSSEN: Die Wiederentdeckung des Raumes: Über Nutzen und Nachteil von Geschichtsregionen, in: KONRAD CLEWING, OLIVER JENS SCHMITT (Hrsg.): Südosteuropa. Von vormoderner Vielfalt und nationalstaatlicher Vereinheitlichung. Festschrift für Edgar Hösch, München 2005, S. 13-33. HOLM SUNDHAUSSEN: „Wir haben nur Missverständnisse geklärt“. Die Krisenregion Balkan, in: BERNHARD CHIARI, GERHARD P. GROß (Hrsg.): Am Rande Europas? Der Balkan – Raum und Bevölkerung als Wirkungsfelder militärischer Gewalt, München 2009, S. 27-45. PHILIPP THER: Die dunkle Seite der Nationalstaaten. „Ethnische Säuberungen“ im modernen Europa, Göttingen 2011. STEFAN TROEBST: Vom spatial turn zum regional turn? Geschichtsregionale Konzeptionen in den Kulturwissenschaften, in: MATTHIAS MIDDELL (Hrsg.): Dimensionen der Kultur- und Gesellschaftsgeschichte. Festschrift für Hannes Siegrist zum 60. Geburtstag, Leipzig 2007, S. 143-159. STEFAN TROEBST: Speichermedium der Konflikterinnerung. Zur osteuropäischen Prägung des modernen Völkerrechts, in: HANNES SIEGRIST, STEFAN TROEBST (Hrsg.): Institutinenwandel und Rechtstranfer im 20. Jahrhundert [= Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung, 61 (2002), H. 3], Marburg 2012, S. 405-432.

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Die ECTS-Punkte können für diese LV den Erfordernissen des jeweiligen Curriculums angepasst werden. Bei Fragen und Problemen wenden Sie sich bitte an Stephanie Hunger (stephanie.hunger@univie.ac.at)

Last modified: Tu 31.05.2022 00:17