090017 VO Papyrology 2 (2016W)

LV-Inhalt: Gerichtsverfahren verursachen bekanntlich eine Menge an Papierkram: Klageschriften, Klagebeantwortungen, Anträge, Beweisurkunden, amtliche Korrespondenz, Gerichtsprotokolle, Urteilsausfertigungen und vieles mehr füllen bisweilen dicke Aktenstapel. Dies war im griechisch-römischen Ägypten nicht anders. Eine beachtliche Zahl der erhaltenen griechischen Papyri steht im Kontext Gerichtsbarkeit und Streitbeilegung. Dabei bedingt die Art der papyrologischen Überlieferung eine weite inhaltliche Streuung. Nicht nur außergewöhnliche und prominente Streitfälle sind überliefert, sondern ebenso die kleinen Alltagsstreitigkeiten finden ihren Niederschlag in den Aufzeichnungen. Der besondere Reiz dieser Quellengruppe liegt gerade darin, dass die „Gerichtspapyri“ einerseits gut die Rechts- und Verwaltungsstrukturen des ptolemäischen und später des römischen Reiches beleuchten, gleichzeitig aber auch Einblicke in die Schicksale und Sorgen einzelner Menschen erlauben.

LV-Methode: Vorlesung mit Fokus auf Lektüre und Interpretation von Quellen.

LV-Ziele: Die Lehrveranstaltung soll einen Überblick über das spezifische Quellenmaterial geben und davon ausgehend die Methoden und Fragestellungen der Papyrologie im Allgemeinen vertiefen.