100076 PS Proseminar: Modern German Literature (2021S)
Continuous assessment of course work
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Registration/Deregistration
Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).
- Registration is open from Mo 15.02.2021 09:00 to Su 21.02.2021 19:00
- Deregistration possible until Su 21.02.2021 19:00
Details
max. 35 participants
Language: German
Lecturers
Classes (iCal) - next class is marked with N
- Tuesday 09.03. 16:45 - 18:15 Digital
- Tuesday 16.03. 16:45 - 18:15 Digital
- Tuesday 23.03. 16:45 - 18:15 Digital
- Tuesday 13.04. 16:45 - 18:15 Digital
- Tuesday 20.04. 16:45 - 18:15 Digital
- Tuesday 27.04. 16:45 - 18:15 Digital
- Tuesday 04.05. 16:45 - 18:15 Digital
- Tuesday 11.05. 16:45 - 18:15 Digital
- Tuesday 18.05. 16:45 - 18:15 Digital
- Tuesday 01.06. 16:45 - 18:15 Digital
- Tuesday 08.06. 16:45 - 18:15 Digital
- Tuesday 15.06. 16:45 - 18:15 Digital
- Tuesday 22.06. 16:45 - 18:15 Digital
- Tuesday 29.06. 16:45 - 18:15 Digital
Information
Aims, contents and method of the course
Assessment and permitted materials
Erwartet wird – neben der aktiven und regelmäßigen Teilnahme – die Mitwirkung in einer Expertengruppe, die den Stoff einer Sitzung aufbereitet und präsentiert; mindestens eine Respondenz zur Präsentation einer anderen Expertengruppe; und nach Semesterende eine Seminararbeit im Umfang von 15 Seiten, Abgabe bis 15. September 2021 in gedruckter und elektronischer Form.
Minimum requirements and assessment criteria
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltungen aus dem Angebot der SPL10 sind grundsätzlich anwesenheitspflichtig.- im Seminar: aktive Teilnahme an den Sitzungen; sachlich pointiertes Impulsreferat mit kompetenter Diskussionsleitung; Respondenz zu einer Präsentation der anderen Expertengruppen
- Seminararbeit: originelle Themenwahl und klare Fragestellung; Erschließung des aktuellen Forschungsstands; Orthographie, sprachliche Form, Stil; Berücksichtigung wissenschaftlicher Konventionen; Methodenbewusstsein; theoretischer Hintergrund
- Seminararbeit: originelle Themenwahl und klare Fragestellung; Erschließung des aktuellen Forschungsstands; Orthographie, sprachliche Form, Stil; Berücksichtigung wissenschaftlicher Konventionen; Methodenbewusstsein; theoretischer Hintergrund
Examination topics
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
Reading list
Nach Möglichkeit werden Texte oder zumindest Textauszüge über Moodle bereitgestellt.
Association in the course directory
Last modified: Fr 12.05.2023 00:14
Seit den 1920er Jahren zwischenzeitlich in der ›Blut-und-Boden‹-Dichtung aufgegangen, entstanden nach 1945 unterschiedlichste Varianten dieses Genres: der literarische Lobpreis kommunistischer Bodenreform ebenso wie die triviale Heimatpoesie, zudem etliche Formen eines experimentellen oder bekenntnishaften Erzählens. Was aber zeichnet, unter diesen Vorzeichen, die Dorfgeschichte Österreichs aus? Zum einen waren die habsburgischen Provinzen des 19. Jahrhunderts, verglichen mit denen Deutschlands oder der Schweiz, vielfältiger und zugleich zentrumsferner, was ihre Homogenisierung und Modernisierung nicht erleichterte. Zum anderen stehen in Österreich »Land und Stadt«, wie Gerhard Roth sagt, bis heute »einander fremd gegenüber. Wer Österreich kennen will, muß beide Teile kennen«.
Vor diesem Hintergrund hat sich in Österreich das Genre (oder die ›Genre-Maske‹) der Dorfgeschichte als besonders zählebig erwiesen – und seit der Nachkriegszeit als umso produktiver, je intensiver es an seiner Selbstkritik und Selbstauflösung arbeitete. Denn wo man vormals – in vermeintlich zeitlosen Formen – idyllische Zustände behauptet hatte, stieß das Erzählen nun – im Gestus ikonoklastischer Selbstentzauberung – auf einen provinziellen Bodensatz von Borniertheit und Verdrängung, von Zwang und Terror. Aufgabe des Seminars wird es sein, ausgehend von einer allgemeinen Gattungs- und Funktionstheorie der Dorfgeschichte ihren österreichischen Werdegang an prägnanten Einzelfällen nachzuzeichnen (von Adalbert Stifter und Marie von Ebner-Eschenbach über Hans Lebert, Thomas Bernhard und Elfriede Jelinek bis hin zu Maja Haderlap). An seinem Ende mag die Frage stehen, welche Mittel und Möglichkeiten diesem Genre im Zeitalter der ›Anti-Heimatliteratur‹ noch offenstehen, welche erzählerischen und ästhetischen Wege es noch geben kann zwischen dem, was Karl Markus Gauß den alten »Kitsch der Verklärung« und den neuen »Kitsch der Denunziation« genannt hat.