Universität Wien

100101 PS Proseminar: Modern German Literature (2009S)

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 10 - Deutsche Philologie
Continuous assessment of course work

Registration/Deregistration

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Details

max. 40 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

Monday 02.03. 11:15 - 12:45 (ehem.Übungsraum 3 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
Friday 05.06. 16:30 - 21:00 (ehem.Übungsraum 1 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9)
Saturday 06.06. 09:00 - 15:00 (ehem.Übungsraum 5 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
Friday 19.06. 16:30 - 21:00 (ehem.Übungsraum 1 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9)
Saturday 20.06. 09:00 - 15:00 (ehem.Übungsraum 1 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9)

Information

Aims, contents and method of the course

In den Jahren 2007 / 2008 erscheinen die drei ersten umfassenden Sammelbände zu Geschlecht, Theater und Performance im deutschen Sprachraum (Niederhuber 2007, Oster 2007, Bähr 2008, vgl. Bibliografie). Die Lehrveranstaltung knüpft an diesen wissenschaftlichen Entwicklungen an. Sie verschränkt gender- und theaterspezifische Theorien mit neuen Theatertexten und Performances. Sie gibt eine fundierte Einführung in die (sprach)philosophischen Termini der ¿Performativität¿, in kunstwissenschaftliche Debatten über ¿Performancekunst¿ und in Ansätze zu ¿Cultural Performances¿ der US-Amerikanischen Performance Studies. In dem breiten Feld möglicher Themen fokussiert sie De- und Rekonstruktionen der ¿Geschlechter¿. Sie gibt einen Überblick über zentrale kulturwissenschaftliche Geschlechtertheorien von der Frauenforschung bis hin zu den Queer Theories. Diese werden an neuen Theatertexten und Aufführungen aus den Bereichen Theater, Performance- und Tanzkunst erprobt. Das Primärmaterial wird durch die Lektüre von Geschlechterbildern vorgestellt. Auch bislang nicht publizierte Texte und Mitschnitte aktueller Performances liegen den Analysen zugrunde.

In diese Themenfelder sind Fragen nach der Funktion der performativen Künste eingelassen: Dienen diese primär einer Verfestigung bestehender Geschlechter-Realitäten, oder verfremden und überspitzen sie sie? Ist Theater die Erprobung einer ¿anderen¿ Welt, oder der Spiegel der bestehenden? Wie können Geschlechterbilder in dem so genannten ¿postdramatischen¿ Theater (Hans-Thies Lehmann) und in der nicht-narrativen Performancekunst betrachtet und analysiert werden? Die Vervielfältigung theatraler Zeichen und ihre Ablösung von einem Theater der Repräsentation trifft auf die Vervielfältigung und Veruneindeutigung von Zweigeschlechtlichkeit. Sind die performativen Künste daher nicht nur postdramatisch, sondern auch ¿post-geschlechtlich¿?

Assessment and permitted materials

Minimum requirements and assessment criteria

Nach dieser Lehrveranstaltung sind die Studierenden befähigt, unterschiedliche Begriffe des ¿Performativen¿ und der ¿Performance¿ zu verstehen, zuzuordnen und anzuwenden. Sie können mit unterschiedlichen theoretischen und methodischen Ansätzen Geschlechterbilder im zeitgenössischen Theater-, Performance- und Tanzkunst analysieren. Sie kennen Werke jüngerer Künstler/innen, die sich im deutschsprachigen Raum mit Geschlechterbildern auseinandersetzen.

Examination topics

Wechsel von Vortrag meinerseits, Referaten, Diskussion sowie gemeinsamer Bild- und Videoanalyse. Je nach Angebot können auch aktuelle Aufführungen mit einbezogen werden.

Reading list

Aston, Elaine et al (ed.): Feminist Futures: Theatre, Theory, Performance. London 2006.
Berghaus, Günter: New approaches to theatre studies and performance analysis. Tübingen 2001.
Brandstetter, Gabriele u. Völckers, Hortensia (Hg.): ReMembering the Body. Körper-Bilder in Bewegung. Ostfildern-Ruit 2001.
Butler, Judith: Das Subjekt der Unterwerfung. Frankfurt a. M. 2001.
Carlson, Marvin: Places of Performance: The semiotics of Theatre Architecture. Ithaca 1992.
Case, Sue-Ellen et al (g.): Cruising the Performative. Indiana 1995.
Dies.: The Domain Matrix. Performing the Lesbian at the End of Print Culture. Bloomington / Indianapolis 1996.
Fischer-Lichte, Erika: Ästhetik des Performativen. Frankfurt / Main 2004.
Foster, Susan Leigh: Reading Dancing. Bodies and Subjects in Contemporary American Dance. Berkeley/ Los Angeles 1986.
Dies. (ed.): Corporealities. Dancing Knowledge, Culture, and Power, London 1996.
Dies.: Choreographing Gender, Signs vol. 24, n1 (Autumn 1998), Chicago. Printversion: California Digital Library, abgerufen am 23. 10. 2004, 25 Seiten
Goldberg, RoseLee: performance. live art since the 60s. New York 2004.
Halberstam, Judith: In a Queer Time & Place. Transgender Bodis, Subcultural Lives. New York/ London 2005.
Kosta, Barbara u. Kraft, Helga (ed.s): Writing against Boundaries. Nationality, Ethnicity and Gender in the German-speaking Context. Amsterdam / New York 2003.
Munoz, Josè Esteban: Dis-Identifications. Queers of Color and the Performance of Politics. Minnesota 1999.
Niederhuber, Margit, Pewny, Katharina, Sauer, Birgit (Hg.): Performance Politik Gender. Wien 2007.
Phelan, Peggy: Unmarked. The Politics of Performance, London / New York 1993.
Dies.: Mourning Sex. Performing Public Memories, New York / London 1997.
Preciado, Beatriz: Kontrasexuelles Manifest. Berlin 2003.
Schade, Sigrid: Andere Körper. Katalog der gleichnamigen Ausstellung, Wien 1994.
Schechner, Richard: Performance Theory. New York / London 2002.
Schulze, Janine: Dancing Bodies Dancing Gender. Tanz im 20. Jahrhundert aus der Perspektive der Gender-Theorie. Dortmund 1999.
Sieg, Katrin: Ethnic Drag. Performing Race, Nation, Sexuality in West Germany. Michigan 2002.
Taylor, Diana: The Archive and the Repertoire. Performing Cultural Memories in the Americas. Durham 2003.
Vergine, Lea: Body Art and Performance. The Body as Language. Milan 2000.
Volcano, Del Lagrace u. Halberstam, Judith Jack: the Drag King Book. London 1999.

Association in the course directory

(I 1231, I 2900)

Last modified: Mo 07.09.2020 15:32