Universität Wien
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100101 PS Proseminar: Modern German Literature: Masks. Gender. Paradox. (2014W)

Masks and the Semiotics of Identity in Modern Literature

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 10 - Deutsche Philologie
Continuous assessment of course work

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Details

max. 35 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

  • Friday 10.10. 09:45 - 11:15 (ehem.Übungsraum 5 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
  • Friday 17.10. 09:45 - 11:15 (ehem.Übungsraum 5 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
  • Friday 24.10. 09:45 - 11:15 (ehem.Übungsraum 5 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
  • Friday 31.10. 09:45 - 11:15 (ehem.Übungsraum 5 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
  • Friday 07.11. 09:45 - 11:15 (ehem.Übungsraum 5 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
  • Friday 14.11. 09:45 - 11:15 (ehem.Übungsraum 5 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
  • Friday 21.11. 09:45 - 11:15 (ehem.Übungsraum 5 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
  • Friday 28.11. 09:45 - 11:15 (ehem.Übungsraum 5 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
  • Friday 05.12. 09:45 - 11:15 (ehem.Übungsraum 5 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
  • Friday 12.12. 09:45 - 11:15 (ehem.Übungsraum 5 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
  • Friday 09.01. 09:45 - 11:15 (ehem.Übungsraum 5 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
  • Friday 16.01. 09:45 - 11:15 (ehem.Übungsraum 5 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
  • Friday 23.01. 09:45 - 11:15 (ehem.Übungsraum 5 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
  • Friday 30.01. 09:45 - 11:15 (ehem.Übungsraum 5 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)

Information

Aims, contents and method of the course

Im Aufbruch der Moderne wendet sich die literarische Beschäftigung mit Maske und Persona gesondert dem Geschlechtlichen zu. Ins Zentrum der Fiktionen rückt ein über die Maske vermittelter Raum des Androgynen, eine 'dritten Natur'. Das Zwischengeschlechtliche offenbart in der thanatologischen Dimension, etwa im 'Mann-Weiblichen'der Totenmaske, wie sie Hofmannsthal und Hauptmann gleichermaßen fasziniert.
Die Maske wird zum Medium der Verzauberung, in deren Aura Verhüllung und Verwandlung als Spiel der Geschlechter möglich werrden. Als Medium des Gesichts steht die Maske zugleich im Zentrum um neue Maschiniserungstendenzen, die das Individuum in Entfremdungserfahrungen drängt und in neue Selbstentwürfe zwingt. So wird das Thema der Maske in seiner Beziehung zu Gender in der Moderne zu einem Quellpunkt für literarische Auseinandersetzungen, die sich bis in die Gegenwart erstrecken. Hier wiederholen sich die Identifikationsspiele der Moderne in ihrer Annäherung von Maske und Maschine. Die Einbettung literarischer Texte in kulturwissenschaftliche Kontexte und Genealogien ist also ebenso Thema des Proseminars wie der Transfer dieser Fragestellungen zu gegenwärtigen medialen und soziologischen Zusammenhängen des Marktes, wie etwa die Konstruktion eines multiplen Selbsts in immersiven Umgebungen. Die Semantik der Maske erstellt einen paradoxen Rahmen, innerhalb dessen sich das Ich als Fälschung verstecken kann. Erst die Maske des Clowns erlöst aus dem idealisierten Doppelspiel von Ideal-Ich und Ich-Ideal.
Das Proseminar möchte anhand beispielgebender Primärtexte (Hofmannsthal, Schnitzler, Wassermann, Hauptmann) einen Bogen zur Gegenwartsliteratur schlagen (Jelinek u.a.). Begleitend werden wissenschaftstheoretische Texte behandelt, für die das Genderthema in seinem Bezug zur Maske zentral ist, wie etwa 'Das Lachen der Medusa'(Cixous) oder Foucaults 'Utopischer Körper' aber auch solche kulturtheoretischen Texte, die für eine literaturwissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema unerlässlich sind. So erarbeiten wir ebenso den Begriff der 'akustischen Maske'(Canetti) wie den der 'Charaktermaske'und wenden uns in Ausschnitten Texten von Marcel Mauss und Lévi-Strauss zu. Das Proseminar versteht die Maske in der Literatur als 'bricolage'(Lévi-Strauss), durch welche die Paradoxa im Gender-Theorem neu befragt werden können. Die Lehrveranstaltung bietet damit zugleich eine Erweiterung der Übung Literatur- und Kulturtheorie.
Das Paradox der Maske, Identitäten simultan zu verbergen und zu enthüllen, erstellt einen Rahmen, innerhalb dessen die Überwindung binärer Oppositionen wie sie die Gender-Theorie thematisiert neu vermittelbar wird: Im Medium der Literatur erschließt sich eine faciale Wissenschaft der Masken.

Assessment and permitted materials

Referat, Handout, kurze Abschlussarbeit. Die Abschlussarbeit sollte bereits während des Semesters in Teilen erarbeitet werden [Fragestellung, Inhaltsverzeichnis, Abstract]

Minimum requirements and assessment criteria

Das Thema der Maske in seiner inhärenten Verschränkung mit Fragen zu Gender und Geschlecht soll anhand von literarischen Primärtexten der Moderne erschlossen werden. Ziel ist es, das Textverständnis der Studierenden vor einem kulturtheoretischen Horizont zur Maske zu erweitern und den Blick auf soziologische Felder zu eröffnen. Dabei geht es um die Sichtbarmachung der Verzahnung von Gender-Theorien mit zentralen Diskursen der Jahrhundertwende wie etwa dem Narzissmus, der Rede vom Unbekannten, Weiblichen als 'dunklem Kontinent', kurz von Alterität und Ursprungsmythen, die zu Masken erstarren. Vielfältige Verknüpfungen des Masken-Komplexes sollen erschlossen werden, um eine Themenfindung für anschließende Forschungen zu erleichtern. Grundlegende Arbeitsweisen zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten (Deutungshypothesen, verarbeitender Umgang mit Primär- wie Sekundärquellen) werden vertieft. Die Maskenspiele der Literatur und die Theorie als Maske begegnen sich auf dem Seziertisch der gemeinsamen Diskussion.

Examination topics

Impulsreferate; gemeinsame Lektüre und Diskussion, kooperatives und explorierendes Lernen (in Planung: Ausstellungsbesuch, Gastvortragende) , angeleitetes Selbststudium (Bibliothek, Recherche, Handapparat), Online gestütztes Selbststudium (Content Pool), Peer-to-Peer Feedback, kumulatives Lernen und Lesen, Wissenschaftspropädeutik.

Reading list

Primärliteratur wie weiterführende Literatur werden in der ersten Einheit bekannt gegeben. Ich bemühe mich um einen Handapparat.

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(I 1231)

Last modified: Mo 07.09.2020 15:32