100102 PS Proseminar: Modern German Literature: (2024S)
Continuous assessment of course work
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Registration/Deregistration
Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).
- Registration is open from Mo 19.02.2024 09:00 to Su 25.02.2024 19:00
- Deregistration possible until Su 25.02.2024 19:00
Details
max. 25 participants
Language: German
Lecturers
Classes (iCal) - next class is marked with N
- Friday 08.03. 11:30 - 13:00 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
- Friday 15.03. 11:30 - 13:00 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
- Friday 22.03. 11:30 - 13:00 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
- Friday 12.04. 11:30 - 13:00 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
- Friday 19.04. 11:30 - 13:00 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
- Friday 26.04. 11:30 - 13:00 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
- Friday 03.05. 11:30 - 13:00 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
- Friday 10.05. 11:30 - 13:00 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
- Friday 17.05. 11:30 - 13:00 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
- Friday 24.05. 11:30 - 13:00 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
- Friday 31.05. 11:30 - 13:00 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
- Friday 07.06. 11:30 - 13:00 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
- Friday 14.06. 11:30 - 13:00 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
- Friday 21.06. 11:30 - 13:00 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
- Friday 28.06. 11:30 - 13:00 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
Information
Aims, contents and method of the course
Assessment and permitted materials
Schriftliche Beiträge aller Lehrveranstaltungstypen der SPL 10 können einer automatischen Plagiatsprüfung unterzogen werden; dazu zählen insbesondere Arbeiten der Pro-, Bachelor- und Masterseminarstufe, aber auch Lehrveranstaltungsprüfungen (z.B. Vorlesungsprüfung) und Teilprüfungen (z.B. Zwischentest, 'Hausübungen').
Minimum requirements and assessment criteria
Erwartet wird die aktive Beteiligung an den Diskussionen im Proseminar sowie die vorbereitende gründliche und gewissenhafte Lektüre für die jeweilige Einheit. Dazu kommt die Mitgestaltung von LV-Sitzungen (das genaue Format hängt von der Teilnehmer*innenzahl ab), sowie das Verfassen eines schriftlichen Exposés für die Abschlussarbeit.Umfang der Abschlussarbeiten: Proseminararbeiten 15 Seiten HaupttextPrüfungsimmanente Lehrveranstaltungen aus dem Angebot der SPL10 sind grundsätzlich anwesenheitspflichtig. Maximal zweimaliges Fehlen ist erlaubt. Eine konsequenzlose Abmeldung ist bei wöchentlichen Lehrveranstaltungen bis vor der dritten LV-Einheit möglich, bei 14-tägigen Lehrveranstaltungen und Blöcken bis vor dem zweiten Termin.
Examination topics
Beurteilungskriterien:
Mitarbeit: 20%
Mitgestaltung der Einheiten: 20%
Abschlussarbeit inkl. Exposé: 60%
Mitarbeit: 20%
Mitgestaltung der Einheiten: 20%
Abschlussarbeit inkl. Exposé: 60%
Reading list
Primärliteratur:
Zu besorgen:
Johann Nestroy: Reserve und andere Notizen, 2. Verbesserte Auflage, Wien: Lehner 2003 (Quodlibet 2)
Wird aus der HKA zur Verfügung gestellt:
• Das Mädl aus der Vorstadt
• Der böse Geist Lumpazivagabundus
• Zu ebener Erde und erster Stock
• Einen Jux will er sich machen
• Der Talisman
• Der Zerrissene
Wird zur Verfügung gestellt:
• Karl Kraus: Nestroy und die Nachwelt. Zum 50. Todestag, in: Ders.: Heine und die Folgen. Schriften zur Literatur, Göttingen: Wallstein Verlag 2014, S.151-174Sekundärliteratur:
Zu besorgen:
• W.E. Yates: „Bin Dichter nur der Posse“: Johann Nepomuk Nestroy. Versuch einer Biographie, Wien: Lehner 2012 (Quodlibet 11)
• Schmidt-Dengler: Nestroy. Die Launen des Glückes, Wien: Zsolnay 2001
Wird zur Verfügung gestellt:
• Siegfried Brill: Die Komödie der Sprache. Untersuchungen zum Werke Johann Nestroys, Nürnberg: Verlag Hans Carl 1967
• Maria Piok: Sprachsatire in Nestroys Vaudeville-Bearbeitungen, Innsbruck : innsbruck university press 2017Weitere Texte aus der Forschung werden zur Verfügung gestellt.
Zu besorgen:
Johann Nestroy: Reserve und andere Notizen, 2. Verbesserte Auflage, Wien: Lehner 2003 (Quodlibet 2)
Wird aus der HKA zur Verfügung gestellt:
• Das Mädl aus der Vorstadt
• Der böse Geist Lumpazivagabundus
• Zu ebener Erde und erster Stock
• Einen Jux will er sich machen
• Der Talisman
• Der Zerrissene
Wird zur Verfügung gestellt:
• Karl Kraus: Nestroy und die Nachwelt. Zum 50. Todestag, in: Ders.: Heine und die Folgen. Schriften zur Literatur, Göttingen: Wallstein Verlag 2014, S.151-174Sekundärliteratur:
Zu besorgen:
• W.E. Yates: „Bin Dichter nur der Posse“: Johann Nepomuk Nestroy. Versuch einer Biographie, Wien: Lehner 2012 (Quodlibet 11)
• Schmidt-Dengler: Nestroy. Die Launen des Glückes, Wien: Zsolnay 2001
Wird zur Verfügung gestellt:
• Siegfried Brill: Die Komödie der Sprache. Untersuchungen zum Werke Johann Nestroys, Nürnberg: Verlag Hans Carl 1967
• Maria Piok: Sprachsatire in Nestroys Vaudeville-Bearbeitungen, Innsbruck : innsbruck university press 2017Weitere Texte aus der Forschung werden zur Verfügung gestellt.
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Last modified: Mo 26.02.2024 15:06
180 Jahre zuvor ließ Johann Nestroy (1801-1862) in seinem Stück Der Zerrissene seinen Bauer Krautkopf zürnen: „An keine Ordnung g’wöhnt sich das Volk. Kraut und Ruben werfeten s’ untereinand, als wie Kraut und Ruben.“Diese Stelle kommentiert Karl Kraus in seinem folgenreichen Essay Nestroy und die Nachwelt: „Hier lacht sich die Sprache selbst aus. Die Phrase wird bis in die heuchlerische Konvention zurückgetrieben, die sie erschaffen hat.“ Sowohl Merz als auch Krautkopf stolpern über ihre Phrasen und enthüllen dadurch die Kalamität ihrer Sprache. Doch was Merz unfreiwillig passiert, wird bei Nestroy literarisch inszeniert. Dies ist nach Kraus das Charakteristikum des Nestroyschen Werks: „Nestroy ist der erste deutsche Satiriker, in dem sich die Sprache Gedanken macht über die Dinge. Er erlöst die Sprache vom Starrkrampf und sie wirft ihm für jede Redensart einen Gedanken ab.“Nestroy kann heute als der bedeutendste deutschsprachige Komödiendichter des 19. Jahrhunderts angesehen werden. Es war vor allem Kraus‘ Intervention, die an der Nestroyschen Komödiensprache nicht nur eine besondere Kunstfertigkeit, sondern auch ein gesellschaftskritisches Ferment hervorkehrte, welche dem Autor im 20. Jahrhundert eingehenderes Interesse zuteilwerden und ihn sogar zu einer Art Gründungshelden literarischer Avantgarden in Österreich aufsteigen ließ. So beschreibt Elfriede Jelinek Nestroys Technik mit den Worten:
„Nestroy ist ein verspielter Autor, glaube ich, er spielt sich (ja: sich!) mit der Sprache, in die er sich einmal hineinbringt und dann wieder herausnimmt. Er zwängt sich hinein, schmeißt ein bissel mit den Worten und Sätzen herum, dann läßt er sie wieder fallen, und dann sagen sie ohne Umschweife: was los ist. Was sich irgendwo losgerissen hat.“Nestroys Sprachkunst, -reflexion und -kritik sowie deren verschiedene Formen sollen im Zentrum des Interesses dieses Proseminars stehen. Ausgewählte Stücke, die zunächst im sozial-, kultur- und werkgeschichtlichen Zusammenhang kontextualisiert werden, sollen mittels Close Reading auf ihre sprachlichen Verfahren und deren dramatische Gestaltung hin analysiert werden. Im Dialog mit bisherigen Ergebnissen der Nestroy-Forschung diesbezüglich sollen gemeinsam Fragestellungen und methodische Zugänge für die Proseminar-Arbeiten entwickelt werden.Besonderer Wert wird dabei auf die Festigung wissenschaftlicher Praxis gelegt: Dies betrifft etwa Techniken des Umgangs mit Historisch-Kritischen Ausgaben anhand der 2010 finalisierten „Sämtlichen Werke“, der Recherche und Aneignung von Sekundärliteratur, der Ausarbeitung methodenbewusster philologischer Fragestellungen sowie nicht zuletzt der Konzeption und des Verfassens einer schriftlichen Abschlussarbeit.Angedacht ist außerdem ein freiwilliger und nicht beurteilungsrelevanter gemeinsamer Besuch der Nestroy-Spiele in Schwechat, wo dieses Jahr Das Mädl aus der Vorstadt gegeben wird.