Universität Wien

100110 PS Proseminar: Modern German Literature: (2025S)

Ingeborg Bachmann und Hannah Arendt

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 10 - Deutsche Philologie
Continuous assessment of course work

Registration/Deregistration

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Details

max. 25 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

  • Thursday 06.03. 09:45 - 11:15 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Thursday 13.03. 09:45 - 11:15 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Thursday 20.03. 09:45 - 11:15 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Thursday 27.03. 09:45 - 11:15 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Thursday 03.04. 09:45 - 11:15 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Thursday 10.04. 09:45 - 11:15 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Thursday 08.05. 09:45 - 11:15 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Thursday 15.05. 09:45 - 11:15 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Thursday 22.05. 09:45 - 11:15 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Thursday 05.06. 09:45 - 11:15 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Thursday 12.06. 09:45 - 11:15 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3

Information

Aims, contents and method of the course

„Wir denken in vielen Dingen ähnlich.“ – Dies schrieb Hannah Arendt dem Verleger Klaus Piper über Ingeborg Bachmann, die sie 1962 bei einer Lesung Bachmanns in New York kennengelernt hatte.
Es bestehen bekannte Fakten, die Denk-Ähnlichkeiten zwischen der schriftstellerischen Philosophin Arendt und der philosophischen Schriftstellerin Bachmann nahelegen: Arendt studierte bei Karl Jaspers und Martin Heidegger, Bachmann hielt 20 Jahre später während ihres Studiums Referate über Jaspers und wollte noch im März 1949 ihre Dissertation, die sie dann am Ende desselben Jahres über die „Kritische Aufnahme der Existentialphilosophie Martin Heideggers“ einreichte, über den „Persönlichkeitsbegriff und Freiheitsbegriff bei Karl Jaspers“ schreiben. Arendt stand mit Jaspers bis zu dessen Tod in Kontakt, Bachmann hatte in ihrem Handappart Jaspers Werk „Vernunft und Existenz“ (1947) immer griffbereit.
Die von Arendt erkannten Ähnlichkeiten zu Bachmann werden wir jedoch über diese Fakten hinaus unter der Voraussetzung eines chiastischen Verhältnisses zwischen Philosophie und Literatur untersuchen. Dieses eröffnet einen sich differenzierenden Berührungsraum beider Disziplinen, der sowohl zwischen als auch innerhalb derselben verortet werden kann. Dabei werden wir literaturtheoretische Begriffe kennenlernen, mit denen sich beispielsweise danach fragen lässt, ob und wie Bachmann die „inwendige“ Dimension des Denkens (Thomas Wild) als Schauplatz darstellen kann, welcher überraschend demjenigen öffentlichen Raum ähnelt, der im Mittelpunkt Arendtscher Überlegungen steht.
Unmittelbar nach ihrem Treffen 1962 beabsichtigten Bachmann und Arendt jeweils den Beginn eines Buchs, welches in essayistischer Form die eigenen Denkprozesse zum Ausdruck bringen sollte: Während Arendt neben ihrem Denktagebuch ein „Experimental Notebook“ plante, wollte Bachmann ein „Denkbuch“ verfassen. Wir werden versuchen, Anfänge dieser nicht realisierten Denk-Bücher in den Werken der Autorinnen wiederzufinden. Außerdem werden wir selbst beginnen, „experimental notebooks“ und „Denkbücher“ zu schreiben – eine angewandte Reflexion auf jenen Begriff, der für die Werke beider Autorinnen sehr wichtig ist: den des Anfangs selbst.

Assessment and permitted materials

- regelmäßige Anwesenheit (maximal zweimaliges Fehlen), aktive Mitarbeit/Teilnahme an den Diskussionen; kontinuierliche Vorbereitung (mündlich wie schriftlich – u.a. mittels Lektüre-Protokollen oder Reflexionen zu einer bestimmten Lektürefrage); Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens (Bibliographieren; Textarbeit; Umgang mit Sekundärliteratur/Zitierregeln)
- Präsentation der geplanten Arbeit (inkl. Handout oder schriftliches Mini-Exposé)
- Proseminararbeit im Umfang von mindestens 15 Seiten Haupttext

Proseminararbeit 15 Seiten Haupttext

Werden technische Hilfsmittel wie KI-Chatbots für Leistungsnachweise in dieser LV verwendet, so müssen die Quellen, die Prompts, die Outputs und die Modifikationen jeweils im Anhang angeführt bzw. gekennzeichnet werden; Plagiate sind in keiner Form erlaubt.
Schriftliche Beiträge aller Lehrveranstaltungstypen der SPL 10 können einer automatischen Plagiatsprüfung unterzogen werden; dazu zählen insbesondere Arbeiten der Pro-, Bachelor- und Masterseminarstufe, aber auch Lehrveranstaltungsprüfungen (z.B. Vorlesungsprüfung) und Teilprüfungen (z.B. Zwischentest, 'Hausübungen').

Minimum requirements and assessment criteria

Lektüre der Pflichtliteratur (mündliche sowie schriftliche Vorbereitung); aktive Mitarbeit in den Sitzungen; Präsentation mit Handout/Mini-Exposé der geplanten PS-Arbeit
Schriftliche Abschlussarbeit (15 Seiten Haupttext)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltungen aus dem Angebot der SPL10 sind grundsätzlich anwesenheitspflichtig. Maximal zweimaliges Fehlen ist erlaubt. Eine konsequenzlose Abmeldung ist bei wöchentlichen Lehrveranstaltungen bis vor der dritten LV-Einheit möglich, bei 14-tägigen Lehrveranstaltungen und Blöcken bis vor dem zweiten Termin.

Umfang der Abschlussarbeiten: Proseminararbeiten 15 Seiten Haupttext

Das Hauptgewicht der Beurteilung liegt auf der schriftlichen Proseminararbeit.

Examination topics

siehe: Art der Leistungskontrolle/erlaubte Hilfsmittel/Mindestanforderungen/Beurteilungsmaßstab

Reading list

Zur Einführung:
Agnese, Barbara: Der Engel der Literatur. Zum philosophischen Vermächtnis Ingeborg Bachmanns. Wien: Passagen 1996.
Horn, Eva, Bettine Menke u. Christoph Menke (Hg.): Literatur als Philosophie – Philosophie als Literatur. München: Fink 2006.
Young-Bruehl, Elisabeth: Hannah Arendt. Leben, Werk und Zeit. Frankfurt am Main: Fischer 2022.

Weitere Literatur wird in der Lehrveranstaltung bekanntgegeben.

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Last modified: Su 09.03.2025 13:26