Universität Wien

100111 PS Proseminar: Modern German Literature (2024S)

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 10 - Deutsche Philologie
Continuous assessment of course work

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Details

max. 25 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

Monday 04.03. 11:30 - 13:00 Seminarraum 5, Kolingasse 14-16, EG00
Monday 11.03. 11:30 - 14:45 Digital
Monday 18.03. 11:30 - 14:45 Seminarraum 5, Kolingasse 14-16, EG00
Monday 08.04. 11:30 - 14:45 Seminarraum 5, Kolingasse 14-16, EG00
Monday 15.04. 11:30 - 14:45 Seminarraum 5, Kolingasse 14-16, EG00
Monday 22.04. 11:30 - 14:45 Digital
Monday 29.04. 11:30 - 14:45 Seminarraum 5, Kolingasse 14-16, EG00
Monday 06.05. 11:30 - 14:45 Digital
Monday 13.05. 11:30 - 13:00 Seminarraum 5, Kolingasse 14-16, EG00

Information

Aims, contents and method of the course

Nach dem verheerenden Eindruck, den der Zustand des österreichischen Nachrichtendiensts (vorm. BVT) in jüngster Vergangenheit nicht zuletzt bei internationalen Kooperationspartnern hinterlassen hat (namentlich durch die Razzia 2018, mögliche Versäumnisse rund um 11/2, die ‚Operation Luxor‘ oder die vermutlichen Kontakte von Wirecard-Manager Jan Marsalek); in Anbetracht der wieder ins Bewusstsein gerückten Präsenz der ausländischen Geheimdienste vor allem in Wien (‚Havanna-Syndrom‘, ‚Diplomatensiedlung‘ in Stadlau) und Salzburg; nicht zuletzt mit den Schicksalen von Julian Assange und Julian Hessenthaler im Hinterkopf: möchte das Proseminar die Impulse aufgreifen und sich der Poetologie der Geheimdienste widmen. Während die zentraleuropäische Geschichte gegenwärtig wieder intensiv erforscht wird (Riegler 2022, FWF P-33220 G), soll ein zusätzlicher literatur- und kulturwissenschaftlicher Blick ein breiteres Verständnis für die Entwicklung und die prinzipiellen Aufgaben von Nachrichtendiensten ermöglichen. Über die 'strukturelle Fiktion' von Spionage (Horn 2007) hinausgehend und auch etwas wegführend von den ganz großen Institutionen und Plots (CIA, KGB, MI6) sollen zum einen Einflüsse generell auf den Kulturbetrieb sowie konkret auf Biografien von einzelnen Autorinnen und Autoren untersucht werden. Zum anderen werden die erzählerischen Verfahren beschäftigen, die in bester österreichischer Tradition auch diesen ‚geheimen‘ Aspekt der Republikwerdung Österreichs begleitet und herausragend reflektiert haben. So wird nach einer Beschäftigung mit dem Ende des k.u.k. Evidenzbureaus und den ‚vielen Gesichtern‘ Maximilian Ronges (Moritz/Jagschitz/Leidinger 2007) einer Spur von Robert Musil ("Der Spion") und Joseph Roth ("Beichte eines Mörders, erzählt in einer Nacht") über spezielle ‚Diskurse des Kalten Krieges‘ (Maurer/Neumann-Rieser/Stocker 2017) mitsamt der Pulp-Tradition bis hin zu Elfriede Jelinek ("Eine Partie Dame"), Herta Müller ("Herztier") und Peter Waterhouse ("(Krieg und Welt)") gefolgt – mit zahlreichen Seitenblicken, etwa nach Deutschland (mit Fokus auf so manche schreibende Spionin, Baumgärtner/Müller 2022), Italien (Giangiacomo Feltrinelli) oder Rumänien (Alfred Margul-Sperber, Oskar Pastior).

Assessment and permitted materials

aktive Mitarbeit; vorbereitende Lektüre; Übernahme einer ExpertInnenrolle im Tandem; kleinere Recherche- und Schreibaufgaben; darauf aufbauend Verfassen einer Proseminararbeit (ca. 15 Seiten)
Schriftliche Beiträge aller Lehrveranstaltungstypen der SPL 10 können einer automatischen Plagiatsprüfung unterzogen werden; dazu zählen insbesondere Arbeiten der Pro-, Bachelor- und Masterseminarstufe, aber auch Lehrveranstaltungsprüfungen (z.B. Vorlesungsprüfung) und Teilprüfungen (z.B. Zwischentest, 'Hausübungen').

Minimum requirements and assessment criteria

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltungen aus dem Angebot der SPL10 sind grundsätzlich anwesenheitspflichtig. Maximal zweimaliges Fehlen ist erlaubt. Eine konsequenzlose Abmeldung ist bei wöchentlichen Lehrveranstaltungen bis vor der dritten LV-Einheit möglich, bei 14-tägigen Lehrveranstaltungen und Blöcken bis vor dem zweiten Termin.
Umfang der Abschlussarbeiten: Proseminararbeiten 15 Seiten Haupttext

Examination topics

Reading list

Die behandelten literarischen Werke und Biografien werden zu Semesterbeginn bekannt gegeben. Als Einstieg in die Thematik dienen:
Baumgärtner, Maik/Müller, Ann-Katrin (2022): Die Unsichtbaren. Wie Geheimagentinnen die deutsche Geschichte geprägt haben. München: DVA.
Horn, Eva (2007): Der geheime Krieg. Verrat, Spionage und moderne Fiktion. Frankfurt a.M.: Fischer.
Maurer, Stefan/Neumann-Rieser, Doris/Stocker, Günther (2017): Diskurse des Kalten Krieges. Eine andere österreichische Nachkriegsliteratur. Wien/Köln/Weimar: Böhlau.
Moritz, Verena/Jagschitz, Gerhard/Leidinger, Hannes (2007): Im Zentrum der Macht. Die vielen Gesichter des Geheimdienstchefs Maximilian Ronge. Salzburg: Residenz.
Riegler, Thomas (2022): Österreichs Geheime Dienste. Eine neue Geschichte. Wien: Klever.

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Last modified: Fr 23.02.2024 10:05