100113 MA Seminar Modern German Literature (2012S)
Continuous assessment of course work
Labels
Registration/Deregistration
Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).
- Registration is open from Mo 13.02.2012 09:00 to Th 01.03.2012 18:00
- Deregistration possible until Th 01.03.2012 18:00
Details
max. 30 participants
Language: German
Lecturers
Classes (iCal) - next class is marked with N
- Tuesday 06.03. 13:45 - 15:15 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
- Tuesday 13.03. 13:45 - 15:15 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
- Tuesday 20.03. 13:45 - 15:15 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
- Tuesday 27.03. 13:45 - 15:15 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
- Tuesday 17.04. 13:45 - 15:15 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
- Tuesday 24.04. 13:45 - 15:15 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
- Tuesday 08.05. 13:45 - 15:15 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
- Tuesday 15.05. 13:45 - 15:15 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
- Tuesday 22.05. 13:45 - 15:15 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
- Tuesday 05.06. 13:45 - 15:15 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
- Tuesday 12.06. 13:45 - 15:15 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
- Tuesday 19.06. 13:45 - 15:15 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
- Tuesday 26.06. 13:45 - 15:15 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
Information
Aims, contents and method of the course
Der Schwerpunkt des Seminars liegt auf Kriminalerzählungen des 19. Jahrhunderts. Untersucht wird die Herausbildung diskursiver Schemata und Erzählmuster der Kriminalliteratur und ihre Beziehung zu dokumentarischen Prozessberichten. Im Vordergrund steht dabei die poetologische und epistemologische Funktion des Verbrechens: Zu fragen ist, wie sich das Wissen vom Verbrechen konstituiert, wie die (Re-)Konstruktion der kriminellen Handlung, die Modelle des Spurenverwischens und -lesens, des Geheimnisses und seiner Aufklärung die Erzählstruktur des Genres prägen. Die Figuren des Opfers und des Verbrechers, die soziale und psychologische Motivierung des Verbrechens und dessen moralische Beurteilung sind in ihrer narrativen Einbettung und im sozialhistorischen Zusammenhang, insbesondere in ihrem Verhältnis zum bürgerlichen Rechtssystem zu betrachten.
Assessment and permitted materials
Teilnahme an den Diskussionen und an einer ExpertInnnengruppe, Erstellung eines Thesenpapiers, Verfassen einer Seminararbeit.
Minimum requirements and assessment criteria
Anhand ausgewählter Texte von Schiller, Kleist, E. T. A. Hoffmann, A. von Droste-Hülshoff, C. F. Meyer und Fontane sollen folgende Fragen diskutiert werden:
1. Wie verhalten sich authentische Dokumente, Prozessakten, Fallgeschichten zur literarischen Fiktion?
2. Welche Funktion haben der historische Hintergrund, die Topographie der Schauplätze, die atmosphärische Staffage (Wetter, Jahreszeit) des Verbrechens in den Texten?
3. Welche Erzählformen, -perspektiven, -strategien werden verwendet? Wie verhalten sich Narration und argumentierend-kommentierende Rede zueinander?
4. Welche strukturellen Besonderheiten kennzeichnen die Kriminalerzählung? Wie sind die Elemente Täter - Tat - Folgen der Tat / Geheimnis - Aufklärung - Strafe / Intrige - Nemesis / Verbergen - Aufklärung des Verbrechens angeordnet und aufeinander bezogen? Welche Rolle spielen der Detektiv/die Detektivin und der Richter/die Richterin bei der Wissenskonstitution und Wahrheitsfindung?
5. Welche Erklärungsmuster von Kriminalität lassen sich in den Texten erkennen? In welchem Verhältnis stehen die Willensfreiheit und die soziale, physiologische, psychopathologische, religiöse Determination zueinander?
6. Welche Einstellungen und Haltungen zu den herrschenden Normen, zur Rechtspraxis, zum staatlichen Strafanspruch und zu historisch bedingten Ordnungskonzepten werden in den Verbrechenserzählungen sichtbar?
7. Worin liegt die literarische Faszination der Kriminalität? Wird eine Nähe zwischen Kunst und Verbrechen thematisiert oder liegt den Texten eine solche Affinität zugrunde? Welche Delikte werden bevorzugt dargestellt und wie lässt sich dies erklären? Welche Ängste und Sehnsüchte der AutorInnen und LeserInnen manifestieren sich in der Kriminalliteratur?
1. Wie verhalten sich authentische Dokumente, Prozessakten, Fallgeschichten zur literarischen Fiktion?
2. Welche Funktion haben der historische Hintergrund, die Topographie der Schauplätze, die atmosphärische Staffage (Wetter, Jahreszeit) des Verbrechens in den Texten?
3. Welche Erzählformen, -perspektiven, -strategien werden verwendet? Wie verhalten sich Narration und argumentierend-kommentierende Rede zueinander?
4. Welche strukturellen Besonderheiten kennzeichnen die Kriminalerzählung? Wie sind die Elemente Täter - Tat - Folgen der Tat / Geheimnis - Aufklärung - Strafe / Intrige - Nemesis / Verbergen - Aufklärung des Verbrechens angeordnet und aufeinander bezogen? Welche Rolle spielen der Detektiv/die Detektivin und der Richter/die Richterin bei der Wissenskonstitution und Wahrheitsfindung?
5. Welche Erklärungsmuster von Kriminalität lassen sich in den Texten erkennen? In welchem Verhältnis stehen die Willensfreiheit und die soziale, physiologische, psychopathologische, religiöse Determination zueinander?
6. Welche Einstellungen und Haltungen zu den herrschenden Normen, zur Rechtspraxis, zum staatlichen Strafanspruch und zu historisch bedingten Ordnungskonzepten werden in den Verbrechenserzählungen sichtbar?
7. Worin liegt die literarische Faszination der Kriminalität? Wird eine Nähe zwischen Kunst und Verbrechen thematisiert oder liegt den Texten eine solche Affinität zugrunde? Welche Delikte werden bevorzugt dargestellt und wie lässt sich dies erklären? Welche Ängste und Sehnsüchte der AutorInnen und LeserInnen manifestieren sich in der Kriminalliteratur?
Examination topics
ExpertInnengruppen erarbeiten für die einzelnen Sitzungen elektronisch zu verschickende Thesenpapiere und vier Leitfragen. Aufteilung des Plenums in vier Gruppen mit je einer/m Expertin/en, die jeweils eine Frage diskutieren. Vorstellung der Diskussionsergebnisse der Gruppen, Plenumsdiskussion. Impulse sollen in die schriftliche Seminararbeit einfließen. Ziele: Textnähe, Aktivierung der Studierenden.
Reading list
Michel Foucault: Überwachen und Strafen. Die Geburt des Gefängnisses. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1976.
Hans-Otto Hügel: Untersuchungsrichter, Diebsfänger, Detektive. Theorie und Geschichte der deutschen Detektiverzählung im 19. Jahrhundert. Stuttgart: Metzler 1978.
Klaus Lüddersen: Produktive Spiegelungen. Recht und Kriminalität in der Literatur. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1991.
Véronique Liard (Hg.): Verbrechen und Gesellschaft im Spiegel von Literatur und Kunst. München: Meidenbauer 2010.
Edgar Marsch: Die Kriminalerzählung. Theorie - Geschichte - Analyse. 2. durchges. u. erw. Aufl. München: Winkler 1983.
Nusser, Peter: Der Kriminalroman. 4., aktualisierte und erw. Aufl. Stuttgart: Metzler 2009 (= SM 191).
Jörg Schönert: Kriminalgeschichten in der deutschen Literatur zwischen 1770 und 1890. Zur Entwicklung des Genres in sozialgeschichtlicher Perspektive. In: Geschichte und Gesellschaft 9 (1983), S. 49-68.
Jörg Schönert (Hg.): Literatur und Kriminalität. Die gesellschaftliche Erfahrung von Verbrechen und Strafverfolgung als Gegenstand des Erzählens. Deutschland, England und Frankreich 1850-1880. Tübingen: Niemeyer 1983 (= Studien und Texte zur Sozialgeschichte der Literatur, Bd. 8).
Jörg Schönert (Hg.): Erzählte Kriminalität. Zur Typologie und Funktion von narrativen Darstellungen in Strafrechtspflege, Publizistik und Literatur zwischen 1770 und 1920. Tübingen: Niemeyer 1991 (= Studien und Texte zur Sozialgeschichte der Literatur, Bd. 27).
Rainer Schönhaar: Novelle und Kriminalschema. Ein Strukturmodell deutscher Erzählkunst um 1800. Berlin, Zürich: Gehlen 1969.
Ulrich Suerbaum: Krimi. Eine Analyse der Gattung. Stuttgart: Reclam 1984.
Jochen Vogt (Hg.): Der Kriminalroman. Poetik, Theorie, Geschichte. München: Fink 1998 (= UTB 8147).
Hans-Otto Hügel: Untersuchungsrichter, Diebsfänger, Detektive. Theorie und Geschichte der deutschen Detektiverzählung im 19. Jahrhundert. Stuttgart: Metzler 1978.
Klaus Lüddersen: Produktive Spiegelungen. Recht und Kriminalität in der Literatur. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1991.
Véronique Liard (Hg.): Verbrechen und Gesellschaft im Spiegel von Literatur und Kunst. München: Meidenbauer 2010.
Edgar Marsch: Die Kriminalerzählung. Theorie - Geschichte - Analyse. 2. durchges. u. erw. Aufl. München: Winkler 1983.
Nusser, Peter: Der Kriminalroman. 4., aktualisierte und erw. Aufl. Stuttgart: Metzler 2009 (= SM 191).
Jörg Schönert: Kriminalgeschichten in der deutschen Literatur zwischen 1770 und 1890. Zur Entwicklung des Genres in sozialgeschichtlicher Perspektive. In: Geschichte und Gesellschaft 9 (1983), S. 49-68.
Jörg Schönert (Hg.): Literatur und Kriminalität. Die gesellschaftliche Erfahrung von Verbrechen und Strafverfolgung als Gegenstand des Erzählens. Deutschland, England und Frankreich 1850-1880. Tübingen: Niemeyer 1983 (= Studien und Texte zur Sozialgeschichte der Literatur, Bd. 8).
Jörg Schönert (Hg.): Erzählte Kriminalität. Zur Typologie und Funktion von narrativen Darstellungen in Strafrechtspflege, Publizistik und Literatur zwischen 1770 und 1920. Tübingen: Niemeyer 1991 (= Studien und Texte zur Sozialgeschichte der Literatur, Bd. 27).
Rainer Schönhaar: Novelle und Kriminalschema. Ein Strukturmodell deutscher Erzählkunst um 1800. Berlin, Zürich: Gehlen 1969.
Ulrich Suerbaum: Krimi. Eine Analyse der Gattung. Stuttgart: Reclam 1984.
Jochen Vogt (Hg.): Der Kriminalroman. Poetik, Theorie, Geschichte. München: Fink 1998 (= UTB 8147).
Association in the course directory
(I 2260, I 2900)
Last modified: Fr 06.10.2023 00:14