Universität Wien
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100116 PS Proseminar: Modern German Literature (2023W)

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 10 - Deutsche Philologie
Continuous assessment of course work

Registration/Deregistration

Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).

Details

max. 25 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

  • Tuesday 03.10. 13:15 - 14:45 Elise Richter-Saal Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1
  • Tuesday 10.10. 13:15 - 14:45 Elise Richter-Saal Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1
  • Tuesday 17.10. 13:15 - 14:45 Elise Richter-Saal Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1
  • Tuesday 24.10. 13:15 - 14:45 Elise Richter-Saal Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1
  • Tuesday 31.10. 13:15 - 14:45 Elise Richter-Saal Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1
  • Tuesday 07.11. 13:15 - 14:45 Elise Richter-Saal Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1
  • Tuesday 14.11. 13:15 - 14:45 Elise Richter-Saal Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1
  • Tuesday 21.11. 13:15 - 14:45 Elise Richter-Saal Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1
  • Tuesday 28.11. 13:15 - 14:45 Elise Richter-Saal Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1
  • Tuesday 05.12. 13:15 - 14:45 Elise Richter-Saal Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1
  • Tuesday 12.12. 13:15 - 14:45 Elise Richter-Saal Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1
  • Tuesday 09.01. 13:15 - 14:45 Elise Richter-Saal Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1
  • Tuesday 16.01. 13:15 - 14:45 Elise Richter-Saal Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1
  • Tuesday 23.01. 13:15 - 14:45 Elise Richter-Saal Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1
  • Tuesday 30.01. 13:15 - 14:45 Elise Richter-Saal Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1

Information

Aims, contents and method of the course

Ziele

Die Reportage gilt als „Königsdisziplin des Journalismus“. In dem Genre treffen sich berichtende, analysierende und literarische Textteile. Am Sammelpunkt von Literatur und Tagesaktualität besitzt die Reportage als Darstellung des Heute singuläre Stellung: sie ist Momentaufnahme, Zeitdokument und Epochenzeugnis.
In ihrer Verbindung von Sachlichkeit, Dokumentation und Erlebnisbericht erweist sich das Genre als bedeutende Kunstform. In ihrer Ausrichtung zwischen erzähltem Bericht und informierter Erzählung zeigt sich die Reportage als hybride Gattung: Sie steht zwischen Journalismus, Wissenschaft und Literatur. Exakt entlang dieser Nahtstellen soll sich das vorgeschlagene Proseminar bewegen.
Ziel des Proseminars ist es, eine Einführung in aktuelle Debatten um Autofiktionalität, Paratexte, „Memoir“ und hybride Erzählgattungen zu bieten. Zudem soll das Genre in seiner Funktion als Zeugnis und Signatur der Gegenwart für die Wissenschaft funktionalisiert werden; darüber hinaus arbeiten wir medienübergreifend und erörtern Formen des digitalen Erzählens ebenso wie Cross-Media- und Multimedia-Stories.
Die Studierenden lernen narrative Produktionsverfahren kennen – etwa zur Dramaturgie und zum Aufbau einer Reportage. Dabei wollen wir neue Felder der Quellenarbeit erschließen, denn Reportagen bieten nicht nur dokumentarische Informationen, sondern eröffnen neue soziologische Räume und poetische Felder. Das Proseminar offeriert neue Einblicke in ein von der Literaturwissenschaft bislang kaum untersuchtes Wissensgebiet; die Lehrveranstaltung versteht sich als Einführung in gegenwartsbezogene Debatten an der Schnittstelle von Wissenschaft und Journalismus. Gastvorträge ergänzen die LV.

Inhalt

„Eine Reportage“, so der langjährige „Stern“-Reporter Kai Hermann, „ist eine erzählte Geschichte, eine Geschichte von Menschen, von den Schicksalen dieser Menschen, von heldenhaften, exotischen oder von gemeinen – und auch immer von der Gesellschaft, in der diese Menschen leben.“ Die Reportage steht für eine narrative Zwischenform, die in ihrer Referenz auf die „Wirklichkeit“ Begriffe wie „Stimmung“, „Augenblickswirkung“ und „Umwelt“ ins Spiel bringt. An diesem Punkt setzt das Seminar an – und untersucht am Beispiel wegweisender wie gesellschaftswirksamer Reportagen von den 1920er-Jahren bis in die Gegenwart hinein die Frage nach den gegenseitigen Beeinflussungen und Ergänzungen zu den Prosaformen Roman und Erzählung.
Gibt es dabei so etwas wie eine „Poetik“ der Reportage? Wann wird die Reportage zur Literatur? Welche Überschneidungen finden sich auf handwerklicher Ebene? Auf welche Weise greift die Literatur auf Mittel der Hör-Text-, Bildreportage zurück?
Inhaltlich besteht das Seminar aus vier Hauptmodulen: Es spannt, erstens, einen historischen Bogen bis in die Gegenwart; eröffnet, zweitens, einen gattungs- und produktionsästhetischen Blick auf die historische Entwicklung der Reportage und ihrer unterschiedlichen Ausprägungen. Drittens untersuchen wir die Produktionsbedingungen unter gendertheoretischen Aspekte; schließlich beschäftigen wir uns mit Fragen des digitalen Erzählens.

Methode

Gemeinsame Lektüre und Diskussion; fragegeleitetes Lernen; kooperatives und explorierendes Lernen (Gastvortragende o.ä.); angeleitetes Selbststudium (Bibliothek, Recherche); Online gestütztes Selbststudium (Content Pool, asymmetrisches Lernen); Peer-to-Peer Feedback; kumulatives Lernen und Lesen; Wissenschaftspropädeutik.

Assessment and permitted materials

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltungen aus dem Angebot der SPL10 sind grundsätzlich anwesenheitspflichtig.

Schriftliche Beiträge aller Lehrveranstaltungstypen der SPL 10 können einer automatischen Plagiatsprüfung unterzogen werden; dazu zählen insbesondere Arbeiten der Pro-, Bachelor- und Masterseminarstufe, aber auch Lehrveranstaltungsprüfungen (z.B. Vorlesungsprüfung) und Teilprüfungen (z.B. Zwischentest, 'Hausübungen').

Umfang der Abschlussarbeiten: Proseminararbeiten 15 Seiten Haupttext

Minimum requirements and assessment criteria

Mindestanforderungen:

1.) Anwesenheit
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltungen aus dem Angebot der SPL10 sind grundsätzlich anwesenheitspflichtig. Maximal zweimaliges Fehlen ist erlaubt. Eine konsequenzlose Abmeldung ist bei wöchentlichen Lehrveranstaltungen bis vor der dritten LV-Einheit möglich, bei 14-tägigen Lehrveranstaltungen und Blöcken bis vor dem zweiten Termin.

2.) Laufende Mitarbeit:
Aktive mündliche und schriftliche Teilnahme an der Diskussion, kleinere Hausübungen; Übernahme eines Impulsreferats und Thesenpapier

3.) Seminararbeit (15 Seiten Haupttext - ein Leitfaden zum Verfassen der Arbeit wird im Proseminar besprochen). Die Abschlussarbeit sollte bereits während des Semesters in Teilen erarbeitet werden und die Erkenntnisse zusammenfassen. Abgabe: 4.02.2024

Beurteilungsmaßstab:
Die Note setzt sich zu 60 % aus der Proseminararbeit, zu 20 % aus der aktiven Mitarbeit und zu 20 % aus dem Impulsreferat zusammen, wobei für einen positiven Abschluss jeder Teil mit mindestens "4" beurteilt werden muss.

Ohne eine vorangegangene Kontaktaufnahme wird keine negative Note eingetragen. Feedbackmöglichkeit wird angeboten.

Schriftliche Beiträge aller Lehrveranstaltungstypen der SPL 10 können einer automatischen Plagiatsprüfung unterzogen werden; dazu zählen insbesondere Arbeiten der Pro-, Bachelor- und Masterseminarstufe, aber auch Lehrveranstaltungsprüfungen (z.B. Vorlesungsprüfung) und Teilprüfungen (z.B. Zwischentest, 'Hausübungen').

Examination topics

Die relevante Literatur für die Hausübungen in den Lehrveranstaltungen angekündigt und verteilt (z.B. Handouts) oder auf Moodle zur Verfügung gestellt.

Reading list

Brawand, Leo. Die Spiegel-Story. Wie alles anfing. Düsseldorf: Eco 1995.

Braun, Karl-Heinz u. Konstanze Wetzel. Sozialreportage. Einführung in eine Handlungs- und Forschungsmethode der Sozialen Arbeit. Wiesbaden: VS 2010.

Eicher, Thomas (Hg.): Joseph Roth und die Reportage. Mattes: Heidelberg 2010.

Galle, Helmut. „Zur Fiktionalität realistischen Erzählens.“ In: Grundthemen Der Literaturwissenschaft: Fiktionalität. Hg. v. Lut Missine, Ralf Schneider u. Beatrix v. Dam. Berlin: De Gruyter 2020, 122-52.

Hahnemann, Andy u. David Oels (Hg.). Sachbuch und populäres Wissen im 20. Jahrhundert. Frankfurt/Main: P. Lang 2008.

Haller, Michael. Die Reportage: ein Handbuch für Journalisten. 7., völlig überarbeitete Auflage. Köln: Halem 2020.

Heijnk, Stefan. „Die Print-Reportage: Genrekonventionen aus Reportersicht.“ Publizistik, vol. 59, no. 2, 2014, 135–157.

Heine, Heinrich. Reisebilder. Erster Teil: Die Harzreise [1824]. Hameln: Niemeyer. 1996.

Hermann, Kai u. Margrit Sprecher: Sich aus der Flut des Gewöhnlichen herausheben. Die Kunst der großen Reportage. Hg. v. Wolfgang R. Langenbucher. Wien: Picus 2001. (=Theodor-Herzl Vorlesung)

Kisch, Egon Erwin: Der rasende Reporter. Erich Reiss: Berlin 1925.

Koschorke, Albrecht. Wahrheit und Erfindung. Grundzüge einer Allgemeinen Erzähltheorie. Frankfurt/M.: S. Fischer 2012.

Kostenzer, Caterina. Die literarische Reportage. Über eine hybride Form zwischen Journalismus und Literatur. Innsbruck: Studien Verlag 2009.

Maier, Clara. „Transatlantische Beziehungen, transatlantische Begegnungen. Die Reportage in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.“ In: Transatlantische Verwerfungen – Transatlantische Verdichtungen. Kulturtransfer in Literatur und Wissenschaft 1945-1989. Hg. v. Georg Gerber, Robert Leucht u. Karl Wagner. Göttingen: Wallstein 2012, S. 87 – 112.

Moreno, Juan. Tausend Zeilen Lüge. Das System Relotius und der deutsche Journalismus. Berlin: Rowohlt 2019.

Nagelschmidt, Ilse, Viera Glosíková, und Sina Meißgeier. Im Einzelschicksal. Die Weltgeschichte: Egon Erwin Kisch und seine literarischen Reportagen. Berlin: Frank & Timme, 2016.

Otto, Kim, et al. „Die Reportage.“ Magazinjournalismus im Fernsehen. Ein Handbuch für Ausbildung und Praxis. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden, 2021, S. 127–55.

Poláček, Josef: „In Stürmen geboren: Egon Erwin Kischs „Marktplatz der Sensationen“. Exil: Forschung. Erkenntnisse. Ergebnisse vol. 9, no 1 (1989) S. 64–81.

Prinzing, Marlis (Hg.). Die Kunst der Story. Journalismus-Atelier. Thun/Gwatt: Werd Verlag 2015.

Rollka, Bodo. Die Reise ins Souterrain. Notizen zur Strategie des aufklärerischen Erfolgs: Eugène Sues „Geheimnisse von Paris“ und Günter Wallraffs „Ganz unten“. Berlin: Das Arsenal 1987.

Schlenstedt, Dieter: Die Reportage bei Egon Erwin Kisch. Berlin: Rütten & Loening 1959.

Siegel, Christian Ernst. Die Reportage. Opladen: Springer-Verlag 1978.

Wallraff, Günter: Industriereportagen. Reinbek b. Hamburg: Rowohlt 1970.

Zola, Émile. Die Bestie im Menschen. (Paris 1892. 17. Band des Rougon-Macquart-Romanzyklus. Deutsch von Armin Schwarz). Altenmünster: Jazzybee Verlag 2016.

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Last modified: Mo 02.10.2023 10:07