Universität Wien

100139 SE-B Bachelor Seminar: Medieval and Early German Literature (2020W)

10.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 10 - Deutsche Philologie
Continuous assessment of course work

Registration/Deregistration

Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).

Details

max. 30 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

Update 2.11: Die Lehre wird bis auf weiteres in den digitalen Raum verlagert und via Big Blue Button durchgeführt, zur gleichen Uhrzeit.
Update 1.10.: Da wir auf Hörsaal 32 umgebucht sind, können nun alle TeilnehmerInnen der Lehrveranstaltung in Präsenz beiwohnen.

  • Tuesday 06.10. 13:15 - 14:45 Hörsaal 32 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 9
  • Tuesday 13.10. 13:15 - 14:45 Hörsaal 32 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 9
  • Tuesday 20.10. 13:15 - 14:45 Hörsaal 32 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 9
  • Tuesday 27.10. 13:15 - 14:45 Hörsaal 32 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 9
  • Tuesday 03.11. 13:15 - 14:45 Digital
  • Tuesday 10.11. 13:15 - 14:45 Digital
  • Tuesday 17.11. 13:15 - 14:45 Digital
  • Tuesday 24.11. 13:15 - 14:45 Digital
  • Tuesday 01.12. 13:15 - 14:45 Digital
  • Tuesday 15.12. 13:15 - 14:45 Digital
  • Tuesday 12.01. 13:15 - 14:45 Digital
  • Tuesday 19.01. 13:15 - 14:45 Digital
  • Tuesday 26.01. 13:15 - 14:45 Digital

Information

Aims, contents and method of the course

Das mittelalterliche Kochbuch wird quasi am Ende des 13. Jahrhundert unter dem Einfluss der hochstehenden Kochkultur der islamischen Welt neu erfunden, da die antike Tradition in Vergessenheit geraten war. Zucker, Mandeln und Südfrüchte erfreuen sich besonderer Beliebtheit. Das älteste deutsche Kochbuch, Daz buoch von guoter spise, entstand um 1345, das erste gedruckte, die Küchenmeisterei, erschien 1485. Einige Kochbücher sind Teile von ‚Hausbüchern‘, in denen Texte zur Führung eines herrschaftlichen Hauses versammelt sind, inkl. Tierheilkunde, Landwirtschaft, Technologie, Astrologie und Gebetbuch. Die Kochrezepte stehen oft in Nachbarschaft mit medizinischen Rezepten, da die richtige Ernährung beim Erhalt und der Wiederherstellung der Gesundheit dienen sollte.
Kochbücher zählen zur Fachliteratur und können viel davon verraten, welche Nahrungsmittel wie zubereitet wurden, welche bei der Oberschicht (aus der die meisten Texte stammen) vorherrschten und wie der Fachwortschatz beschaffen war. Edition und kulturhistorische Würdigung bilden die beiden Hauptaufgaben der philologischen Erschließung, dazu gehören auch Fragen nach Auftraggebern, Benutzern und Aufbau, zumal die meisten Kochbücher nicht in der Küche verwendet wurden, sondern aus anderen Gründen kopiert und kompiliert wurden. Öfter finden sich Verwandtschaften zwischen verschiedenen handschriftlichen Textzeugen; aber auch gedruckte Kochbücher können in handgeschriebenen Exemplaren verwendet worden sein.
Im Seminar wollen wir einzelne Kochbücher bzw. Rezeptsammlungen editorisch erschließen und in die Gattungstradition einordnen. Ein Teil der bis zum Ende des 15. Jahrhunderts entstandenen Handschriften ist bereits in der Datenbank CoReMA erschlossen und steht in Transkriptionen zur Verfügung, im Seminar werden wir auch Textzeugen des 16. Jahrhunderts behandeln. Literatur steht in Moodle bereit und steht auch bei einer Umstellung auf digitale Lehre in ausreichendem Umfang zur Verfügung.

Angedacht sind folgende Handschriften(teile) der UB Heidelberg:
• Cpg 234, um 1580, zwei Kochbücher: eine ungeordnete Rezeptsammlung auf fol. 1r-18v und das Kochbuch einer Landgräfin auf fol. 19r-56v. Digitalisat: https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/cpg234
• Cpg 235, 4. Viertel des 16. Jh., ein größeres Kochbuch auf fol. 4*r-136v (hier müsste man thematisch auswählen) und ein kleineres auf fol. 137r-187r. Digitalisat: https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/cpg235
• Cpg 236, anno 1565, innerhalb der Rezeptsammlungen die 55 Haushalts-, Koch- und wenigen Zauberrezepte auf auf fol. 132r-143v. Digitalisat: https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/cpg236
• Cpg 238, 4. Viertel des 16. Jh.: Teil XXI auf fol. 144r-166r: 75 medizinische und technologisch-praktische Rezepte (u.a. diverse Anleitungen, Gemüse und Bäume zu pflanzen). Digitalisat: https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/cpg238
• Cpg 555, anno 1565, ein geordnetes größeres Kochbuch auf fol. 1r-216r. Da es teils ähnliche Rezepte in anderen Hss. gibt, könnte man hier die Varianz untersuchen. Digitalisat: https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/cpg555
• Cpg 594, anno 1574, ein geordnetes größeres Kochbuch auf fol. 2*r-221v. Digitalisat: https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/cpg594
• Cpg 665, letztes Drittel 16. Jh., ein geordnetes Kochbuch auf fol. 4d*r-110v. Digitalisat: https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/cpg665
• Cpg 703, um 1570, hier Teil II auf fol. 11r-32r: Die von Saalhausen, Kochbuch. Digitalisat: https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/cpg703
• Cpg 803, um 1575-1590, hier Teil IV auf fol. 75r-82v: 25 Rezepte für Torten und 29 Rezepte für Muszubereitung. Digitalisat: https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/cpg803 sowie
• Wolfenbüttel, Herzog August Bibl., Cod. 31.3 Aug. 2°, darin ab fol. 401 diverse Rezepte, u.a. für Met; Katalog: http://diglib.hab.de/?db=mss&list=ms&id=31-3-aug-2f&catalog=Heinemann Digitalisat: http://diglib.hab.de/wdb.php?dir=mss/31-3-aug-2f&pointer=805

Assessment and permitted materials

s.u.

Minimum requirements and assessment criteria

Bachelor-Arbeit (30 Seiten Haupttext nach den Vorgaben des Instituts unter https://spl10.univie.ac.at/fileadmin/user_upload/s_spl10/Hinweise_zu_schriftlichen_Arbeiten/Hinweise_AEdL.pdf ), Abgabe bis spätestens 30.04.2021 in ausgedruckter Form und als PDF.
Exposé und Präsentation des Vorhabens
Mitarbeit/Diskussion im Plenum

Examination topics

Reading list

(siehe Moodle)
Alexander Reck, Die deutschsprachigen Kochbücher des Mittelalters, in: Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung 109 (2001), S. 82-104.
Helmut W. Klug und Karin Kranich, Das Edieren von handschriftlichen Kochrezepttexten am Weg ins digitale Zeitalter. Zur Neuedition des Tegernseer Wirtschaftsbuches, in: Thomas Bein (Hg.): Vom Nutzen der Editionen. Zur Bedeutung moderner Editorik für die Erforschung von Literatur- und Kulturgeschichte. Berlin, Boston 2015, S. 121-137.
CoReMA – Cooking Recipes of the Middle Ages http://gams.uni-graz.at/context:corema

Association in the course directory

Last modified: Fr 12.05.2023 00:15