Universität Wien

100213 UE UE Theories and Methods in Literary and Cultural Studies (2024W)

3.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 10 - Deutsche Philologie
Continuous assessment of course work

Zu dieser Lehrveranstaltung gibt es ein fakultatives Tutorium. Alle Informationen über die Tutorien finden Sie unter https://ufind.univie.ac.at/de/vvz_sub.html?path=312287

Registration/Deregistration

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Details

max. 35 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

  • Monday 07.10. 18:30 - 20:00 Seminarraum 1 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Monday 14.10. 18:30 - 20:00 Seminarraum 1 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Monday 28.10. 18:30 - 20:00 Seminarraum 1 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Monday 04.11. 18:30 - 20:00 Seminarraum 1 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Monday 11.11. 18:30 - 20:00 Seminarraum 1 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Monday 18.11. 18:30 - 20:00 Seminarraum 1 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Monday 02.12. 18:30 - 20:00 Seminarraum 1 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Monday 09.12. 18:30 - 20:00 Seminarraum 1 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Monday 16.12. 18:30 - 20:00 Seminarraum 1 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Monday 13.01. 18:30 - 20:00 Seminarraum 1 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Monday 20.01. 18:30 - 20:00 Seminarraum 1 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Monday 27.01. 18:30 - 20:00 Seminarraum 1 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3

Information

Aims, contents and method of the course

Die literaturwissenschaftliche Forschung der letzten Jahrzehnte hat besonders ›das Wissen der Literatur‹ und seine Produktionsbedingungen in den Vordergrund gerückt. In dieser Perspektive ist für literarische Texte nicht nur ihre autonome ästhetische Beschaffenheit von Interesse; entscheidend scheint eher die Art und Weise, wie sie bestimmte Wissensformen aufnehmen und bearbeiten, wie sie neues Wissen produzieren und kommunizieren, um damit zur Ausbildung oder auch Kritik an bestimmten Erkenntnistraditionen und -kulturen, an historischen, politischen oder pädagogischen Vorstellungen beizutragen.

Das Seminar soll diesen Ansatz einer ›Poetologie des Wissens‹ weniger von der Theorie aus in Augenschein nehmen, als ihn vielmehr an einem konkreten, ja prominenten Fallbeispiel erproben: an Georg Büchners »Lenz«, der 1839 postum erschienenen Erzählung von der Lebenskrise des Sturm-und-Drang-Dramatikers Jakob Michael Reinhold Lenz. An diesem Text lässt sich nicht nur das diskursive Zusammenspiel von Literatur und Psychiatrie studieren, das Verhältnis von experimentellem Schreiben und einem noch unsicheren Wissen von der kranken Seele. In ihm werden auch grundlegende Fragen aufgeworfen wie die nach der Bildung eines Kasus oder einer Fallgeschichte; nach der Möglichkeit, Krankheit ›pathographisch‹ aufzuschreiben; nach der Erzählbarkeit des Unbewussten; oder etwa nach der Bildhaftigkeit und Literarizität wahnhaften Erlebens.

Büchners »Lenz« kann als Exemplum dafür gelten, dass für die Verfertigung und Inszenierung eines epistemisch komplexen oder prekären Objekts (wie dem des ›Wahnsinns‹) besondere sprachliche, rhetorische und ästhetische Mittel vonnöten sind. Diese Mittel ebenso gründlich zu untersuchen, wie die wissensgeschichtlichen Hintergründe des »Lenz« aufzurollen und damit die Machart der Büchner’schen Wissenspoetik herauszuarbeiten – dies ist das Ziel des Seminars.

Assessment and permitted materials

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltungen aus dem Angebot der SPL10 sind grundsätzlich anwesenheitspflichtig. Maximal zweimaliges Fehlen ist erlaubt. Eine konsequenzlose Abmeldung ist bei wöchentlichen Lehrveranstaltungen bis vor der dritten LV-Einheit möglich, bei 14-tägigen Lehrveranstaltungen und Blöcken bis vor dem zweiten Termin.
Schriftliche Beiträge aller Lehrveranstaltungstypen der SPL 10 können einer automatischen Plagiatsprüfung unterzogen werden; dazu zählen insbesondere Arbeiten der Pro-, Bachelor- und Masterseminarstufe, aber auch Lehrveranstaltungsprüfungen (z.B. Vorlesungsprüfung) und Teilprüfungen (z.B. Zwischentest, 'Hausübungen'). Zudem kann, um den tatsächlichen Eigenanteil der Arbeit bei der evt. Benutzung von Chatbots zu ermitteln, die schriftliche Arbeit noch durch eine mündliche Prüfung ergänzt werden.

Abgabefrist: 31.7.2025.

Minimum requirements and assessment criteria

Erwartet wird – neben der aktiven und regelmäßigen Teilnahme – die Mitwirkung in einer Expertengruppe, die den Stoff einer Sitzung aufbereitet und präsentiert; mindestens eine Respondenz zur Präsentation einer anderen Expertengruppe; nach Semesterende ein Exposé für eine Seminararbeit und (nach dessen einvernehmlicher Besprechung) eine Arbeit im Umfang von 15 Seiten, Abgabe bis 1. August 2024 (der Abgabetermin ist verhandelbar) in elektronischer Form.
Beurteilungskriterien:
- im Seminar: aktive Teilnahme an den Sitzungen; sachlich pointiertes Impulsreferat mit kompetenter Diskussionsleitung; Respondenz zu einer Präsentation der anderen Expertengruppen
- Seminararbeit: originelle Themenwahl und klare Fragestellung; Erschließung des aktuellen Forschungsstands; Orthographie, sprachliche Form, Stil; Berücksichtigung wissenschaftlicher Konventionen; Methodenbewusstsein; theoretischer Hintergrund

Examination topics

Semesterprogramm

Reading list

Yvonne Wübben: Büchners »Lenz«. Geschichte eines Falls, Konstanz 2016.
Weitere Literaturhinweise erfolgen im Seminar. Forschungsliteratur und kürzere Texte werden über Moodle bereitgestellt

Association in the course directory

Last modified: Sa 05.10.2024 15:05