Universität Wien

100230 PS Proseminar: Linguistics (2025S)

Gendering, no thanks! "Mann" and""Frau" - the "new old" gender order?

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 10 - Deutsche Philologie
Continuous assessment of course work

Registration/Deregistration

Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).

Details

max. 25 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

  • Monday 03.03. 11:30 - 13:00 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
  • Monday 10.03. 11:30 - 13:00 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
  • Monday 17.03. 11:30 - 13:00 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
  • Monday 31.03. 11:30 - 13:00 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
  • Monday 07.04. 11:30 - 13:00 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
  • Monday 28.04. 11:30 - 13:00 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
  • Monday 05.05. 11:30 - 13:00 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
  • Monday 12.05. 11:30 - 13:00 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
  • Monday 19.05. 11:30 - 13:00 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
  • Monday 26.05. 11:30 - 13:00 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
  • Monday 02.06. 11:30 - 13:00 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
  • Monday 16.06. 11:30 - 13:00 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
  • Monday 23.06. 11:30 - 13:00 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
  • Monday 30.06. 11:30 - 13:00 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9

Information

Aims, contents and method of the course

Als die Gesellschaft nur Frauen und Männer kannte und erstere viel weniger öffentliche Anerkennung und rechtliche Gleichstellung als heute hatten, war die Vormachtstellung des Mannes als des Menschen schlechthin, eine klare Sache. Der Mann war der Akteur in der Öffentlichkeit und die ihm zu- und untergeordnete Frau war für das Private zuständig. Diese heteromaskuline Zweigeschlechterordnung war vor mehr als einem halben Jahrhundert die einzige Norm. Auch alle anderen Formen von Geschlechtlichkeit oder Geschlechtsidentität sowie sexuelle Orientierungen standen außerhalb dieser Gesellschaftsordnung - und galten als Abweichung bis hin zur Kriminalisierung.
Dieses einseitige heteromaskuline Mensch:innenbild repräsentierte selbstverständlich auch die Sprache bis Ende der 70er Jahre. Nur mit der Emanzipation der Frau (Eherechtsreform und Legalisierung der Abtreibung) änderte sich das grundlegend und sie wurde ebenfalls zur Staatsbürgerin in vollem Umfang, auf dann die rechtliche Gleichstellung aller Anderen wie der Homosexuellen, der Trans- und Interpersonen folgte. Somit haben wir heute rechtlich und auch gesellschaftlich ein ganzheitliches und inklusives Mensch:innenbild, das auch eine andere sprachliche Repräsentation als eine Rückkehr zur binären Geschlechterordnung unter heteromaskuliner Vorherrschaft erfordert. Genderverbote konservativer und rechter Parteien wie z.B. in Deutschland, Frankreich und Österreich müssen als Rückschritt hinter eine bestehende rechtliche und gesellschaftliche, aber auch sprachliche Realität gesehen werden.
Aus diesem Spannungsfeld ergeben sich folgende Ziele dieses Proseminars: Die genderkritische und postkoloniale Analyse und Dekonstruktion des hetero-männ:lich (Allgemein)mensch:lichen innerhalb aller Personenbezeichnungen, die Nationen, Ethnien und bestimmte Gruppen, aber auch Geschlechter/Sexualitäten bzw. Geschlechtsidentitäten betreffen, stehen im Mittelpunkt. Auf konzeptioneller Ebene werden metasprachliche Katgeorien, Hierarchien inkl. hetero-maskuliner Hegemonie wie belebt : unbelebt, mensch:lich : tierisch, männ:lich : weib:lich miteinbezogen. Konkret betrifft das die Analyse präfeministischer Personenreferenzen unter Einbezug des Plurizentrismus (Nomen, Pronomen und Adjektive), die auf einer hetero-maskulin bestimmten Binarität beruhen, die sich auch in grammatischen Regularitäten manifestiert, die aus inklusiver Sicht aufgebrochen, erweitert oder auch verändert werden sollten.

Assessment and permitted materials

Written contributions of all course types of SPL 10 can be subjected to an automatic plagiarism check; this includes in particular papers of the Pro, Bachelor and Master seminar level, but also course examinations (e.g. lecture examination) and partial examinations (e.g. mid-term test, 'homework').

Minimum requirements and assessment criteria

Courses from the SPL10 program that are immanent to the examination must always be attended. A maximum of two absences is permitted. It is possible to withdraw from weekly courses without consequences until before the third course unit, and from fortnightly courses and blocks until before the second course unit.

Scope of the final papers: Proseminar theses 15 pages main text without title page, table of contents, index, bibliography,...

The main emphasis of the assessment is on the written proseminar paper.

Examination topics

- Feminist theory, gender theory, diversity and queer studies
- Feminist linguistics, gender linguistics and queer linguistics
- Lexicology/graphy, semantics/word formation and motivation
- grammatical structures and rules in German and in comparative languages
- linguistic argumentation based on the above-mentioned theories and movements

Reading list

The literature will be announced in the course, as it depends very much on the topic chosen.

Association in the course directory

Last modified: Mo 10.03.2025 18:37