Universität Wien

100231 SE Modern German Literature: (2016W)

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 10 - Deutsche Philologie
Continuous assessment of course work

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Details

max. 30 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

  • Thursday 06.10. 11:30 - 13:00 (ehem.Übungsraum 3 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
  • Thursday 13.10. 11:30 - 13:00 (ehem.Übungsraum 3 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
  • Thursday 20.10. 11:30 - 13:00 (ehem.Übungsraum 3 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
  • Thursday 27.10. 11:30 - 13:00 (ehem.Übungsraum 3 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
  • Thursday 03.11. 11:30 - 13:00 (ehem.Übungsraum 3 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
  • Thursday 10.11. 11:30 - 13:00 (ehem.Übungsraum 3 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
  • Thursday 17.11. 11:30 - 13:00 (ehem.Übungsraum 3 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
  • Thursday 24.11. 11:30 - 13:00 (ehem.Übungsraum 3 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
  • Thursday 01.12. 11:30 - 13:00 (ehem.Übungsraum 3 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
  • Thursday 15.12. 11:30 - 13:00 (ehem.Übungsraum 3 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
  • Thursday 12.01. 11:30 - 13:00 (ehem.Übungsraum 3 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
  • Thursday 19.01. 11:30 - 13:00 (ehem.Übungsraum 3 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
  • Thursday 26.01. 11:30 - 13:00 (ehem.Übungsraum 3 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)

Information

Aims, contents and method of the course

Der Essay im Österreich der Zwischenkriegszeit ist eng mit den politischen Ereignissen verbunden. Die Art, wie sich die Autoren zu den gesellschaftlichen Antagonismen der Ersten Republik verhalten, ist ihrerseits widersprüchlich. Der polemischen Auseinandersetzung mit den Zeiterscheinungen steht die nostalgische Retrospektive, der individualistischen Distanzierung die Sehnsucht nach kollektiver Geborgenheit gegenüber. In seiner Verbindung von argumentativer Stringenz mit einer ästhetischen Anschaulichkeit und bildhaften Unbegrifflichkeit eignet sich der Essay zur radikalen ideologiekritischen Analyse ebenso wie zur Zelebrierung traditioneller Kulturgüter und zur Selbstbestätigung einer konservativen Bildungselite. In diesem Spannungsfeld herrscht nicht die direkte politische Stellungnahme, sondern ein ästhetischer Protest vor. Die Kunst wird zum Maßstab des Lebens, der universale Anspruch eines ästhetischen Kulturbegriffs zum Instrument fundamentaler Zivilisationskritik.
Eine Reihe einschlägiger Texte von E. Friedell, H. v. Hofmannsthal, K. Kraus, A. Kuh, R. Musil, A. Polgar und J. Roth wird unter gattungspoetischem und kulturhistorischem Aspekt untersucht. Die ausgewählten Essays sollen in ihrem Verhältnis zu den verwandten Formen der Festrede, des Feuilletons, des Aphorismus, der Satire und der Polemik betrachtet werden. Dominante Themen und Topoi, rhetorische Mittel und Argumentationsstrategien sollen herausgearbeitet werden.

Vierergruppen erarbeiten für die einzelnen Sitzungen elektronisch zu verschickende Thesenpapiere und vier Leitfragen. Aufteilung des Plenums in vier Gruppen mit je einer/m Expertin/en, die jeweils eine Frage diskutieren (20 Min.). Vorstellung der Diskussionsergebnisse der Gruppen, Plenumsdiskussion. Impulse sollen in die schriftliche Seminararbeit einfließen. Ziele: Textnähe, Aktivierung der Studierenden.

Assessment and permitted materials

- Anwesenheit, Teilnahme an den Diskussionen in Kleingruppen und im Plenum
- Teilnahme an einer Expertinnengruppe, Verfassen eines Handouts und von vier Leitfragen, Diskussionsleitung
- Seminararbeit im Umfang von mindestens 25 Seiten Haupttext, Abgabe bis spätesten 15. 4. 2017 in gedruckter und elektronischer Form.

Minimum requirements and assessment criteria

- Aktive Teilnahme an sämtlichen Sitzungen durch Fragen und Diskussionsbeiträge

- Handout: effizient und konzise aufbereitete Informationen, klare Struktur, Auswahl markanter, aussagekräftiger Zitate

- Leitfragen: Relevante, offene Fragen, Bevorzugung kontroverser Fragestellungen

- Umsichtige Diskussionsleitung, die Impulse setzt, ohne die Diskussion rigide zu steuern.

Beurteilungskriterien für die Seminararbeiten:

Forschungsstand
- Reflektierte Kenntnis des Forschungsstands
- Angemessenheit der Auswahl der zitierten Literatur
- Wissenschaftlichkeit der Quellen (Lexika, Monographien, Aufsätze etc.)
- Konsistente Einbettung in den aktuellen Forschungsstand

Theorie und Methode
- Präzisierung von Fragestellung(en), Ziel(en) und/oder Hypothese(n)
- Klarheit und Nachvollziehbarkeit der Formulierung und Begriffsverwendung
- Erklärung und Begründung des methodischen Vorgehens
- Gegenstandsangemessenheit des methodischen oder theoretischen Paradigmas
- Methodische und theoretische Problembewusstheit

Struktur und Aufbau
- Plausibilität der Gesamtstruktur der Arbeit
- Stimmigkeit der jeweiligen Abschnitte in sich
- Logische Abstimmung und Balance der Abschnitte untereinander (Textkohärenz und -kohäsion)
- Plausible Rahmung durch Einleitung und Schluss

Examination topics

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Reading list

Adorno, Theodor W.: Der Essay als Form. In: ders.: Noten zur Literatur. Frankfurt/M. 1981, S. 9-33.
Bachmann, Dieter: Essay und Essayismus. Stuttgart [u.a.] 1969.
Haas, Gerhard: Essay. Stuttgart 1969.
Jander, Simon: Die Poetisierung des Essays. Rudolf Kassner - Hugo von Hofmannsthal - Gottfried Benn. Heidelberg 2008.
Kähler, Hermann: Von Hofmannsthal bis Benjamin. Ein Streifzug durch die Essayistik der zwanziger Jahre. Berlin, Weimar 1982.
König, Christoph: Philologie der Poesie. Von Goethe bis Peter Szondi. Berlin : Akad.-Verl. 2014.
Müller-Funk, Wolfgang: Erfahrung und Experiment. Studien zu Theorie und Geschichte des Essayismus. Berlin 1995.
Pfammatter, René: Essay - Anspruch und Möglichkeit. Plädoyer für die Erkenntniskraft einer unwissenschaftlichen Darstellungsform. Hamburg 2002.
Rohner, Ludwig: Der deutsche Essay. Materialien zur Geschichte und Ästhetik einer literarischen Gattung. Neuwied 1966.
Schärf, Christian: Geschichte des Essays. Von Montaigne bis Adorno. Springe 2016.

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Teilnahmevoraussetzung im UF Deutsch Diplom:
1.Abschnitt
Zur Äquivalenzliste geht es hier: http://spl-germanistik.univie.ac.at/uploads/media/Aequivalenzliste_LA_UF_Deutsch.pdf

Last modified: Mo 07.09.2020 15:32