110065 UE Optional Course (2022W)

Das Freifach hat das Ziel, in aktuelle Probleme des Klimawandels, aber auch in möglicheLösungsansätze einzuführen. Wir betrachten den lateinamerikanischen Kontinent, die Akteure und Gegenspieler, die Verzahnung des Weltmarktes und einige typische Ressourcen wie Land, Wald, Wasser, etc. In den Regionen, auf die wir blicken werden, ist die Komplexität akuter (Welt)Probleme, aber auch -einiger - Lösungsansätze besonders gut sichtbar.

Klimawandel muss multidimensional bekämpft werden (ökologisch, sozial und wirtschaftlich).

Die Rolle indigener und lokaler Gemeinschaften ist entscheidend für die Erreichung der Klimaziele des Pariser Abkommens. Gemäß von Reports der Forest Declaration Assessment als auch des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) binden die von diesen Gemeinschaften bewirtschafteten Flächen signifikant mehr CO2 als andere Regionen. Das Verständnis der aktuellen Situation der indigenen Völker, ihrer Lebensphilosophie und der unermüdlichen Verteidigung ihrer Lebensräume ist von grundlegender Bedeutung für die Zusammenarbeit bei der Bekämpfung des Klimawandels.

Wir werden beispielhaft Großprojekte kennenlernen wie Chuquicamata, die größte Kupfermine der Welt, und die sozialen und ökologischen Kosten, die sie für die chilenische Gesellschaft mit sich bringt; El Cerrejón, ein Kohletagebau in Kolumbien auf dem Territorium der Wayúu, dessen Ertrag nach Europa und in die Vereinigten Staaten exportiert wird und der indigenen Gemeinschaft der Wayúu schwerwiegende ökologische und soziale Schäden zufügt sowie weitere Fallstudien in anderen lateinamerikanischen Ländern.

Die LV wird auf Deutsch gehalten, greift aber auf Quellen in Spanisch zurück.

Generelle Ziele

Am Ende der Lehrveranstaltung soll der Studierende:

1.-Anhand von Beispielen definieren, in welcher Art und Weise diese LV und die behandelten Themen helfen können, das bewusst ökologisch und nachhaltig zu handeln
2.-Die Wichtigkeit der Einbeziehung der indigenen oder lokalen Bevölkerung erkennen, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen.
3.-Die Probleme und Errungenschaften der indigenen und lokalen Bevölkerung gegenüber multinationalen Konzernen beschreiben, anhand den in der LV vorgestellten Fälle, wie zB die Kämpfe indigener Frauen und lokaler Gemeinschaften gegen Bergbauprojekte.
4.-Die Bedeutung und die Widersprüchlichkeit großer Minen in Lateinamerika bestimmen können, wie der größten Kupfermine der Welt, und ihren Einfluss auf die chilenische Gesellschaft und Kultur.

Methodik

Die konkreten Fallbeispiele werden sukzessive abgearbeitet, wobei die Reihenfolge variieren kann.
Lesen und Diskussion des für jede Lehrveranstaltung zur Verfügung gestellten Materials. Gruppen- oder Einzelarbeiten werden im Plenum vorgestellt. Visualisierungen, Analysen und Reflexionen von auf Moodle zur Verfügung gestellten Videos oder jene die im Rahmen der LV präsentiert werden. Die aktive Teilnahme an den Diskussionen und die Recherche der Studierenden ist sehr wichtig. Offene Diskussionen über mögliche, exemplarische Anwendung der Kenntnisse im zukünftigen Arbeitsleben. Analyse und Reflexion von Artikeln aus Publikationen von internationalen Organisationen mit Bezug auf die Länder und die Problematik. Schlussfolgerungen in jeder LV über das behandelte Thema.

Themen

1.-Chuquicamata (Chile), auch einst indigenen Bevölkerung, größte Kupfermine der Welt, Tagbau.
2.-Cerrejon (Kolumbien) Kohleabbau, Zerstörung der Lebensgrundlage der Wayúu in Guajira
3.-Izabela (Guatemala) Proteste gegen Bergbaugesellschaft, weil die Ausbeutung der Nickelmine nicht ausgesetzt wird.
4.-Shuar Arutam (A'i Cofán Indigenes Volk von Sinangoe, Ecuador). Verteidigung ihres Territoriums im Amazonas zur Erhaltung der Biodiversität gegen Bergbauinitiativen.
5.-Lebensgeschichten lateinamerikanischer Führungspersönlichkeiten (Frauen) und ihre Kämpfe (Francia Márquez (derzeitige Vizepräsidentin Kolumbiens); Remonde Nenquino, Berta Cáceres, und andere).