Universität Wien

110173 PS Extension module media studies introductory seminar - French (2014W)

Was Film "Cannes"! - Der neue frankophone Film zwischen Fabrik und Vitrine

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 11 - Romanistik
Continuous assessment of course work

Voraussetzungen lt. Studienplan:
BA: Absolvierung der StEOP
Lehramt (ab WS 2011): Absolvierung der StEOP, Absolvierung von 351-F dringend empfohlen

Registration/Deregistration

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Details

max. 40 participants
Language: German, French

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

  • Tuesday 07.10. 17:15 - 18:45 Sitzungssaal Romanistik UniCampus Hof 8/9 ROM 14 3G-O1-13
  • Tuesday 14.10. 17:15 - 18:45 Sitzungssaal Romanistik UniCampus Hof 8/9 ROM 14 3G-O1-13
  • Tuesday 21.10. 17:15 - 18:45 Sitzungssaal Romanistik UniCampus Hof 8/9 ROM 14 3G-O1-13
  • Tuesday 28.10. 17:15 - 18:45 Sitzungssaal Romanistik UniCampus Hof 8/9 ROM 14 3G-O1-13
  • Tuesday 04.11. 17:15 - 18:45 Sitzungssaal Romanistik UniCampus Hof 8/9 ROM 14 3G-O1-13
  • Tuesday 11.11. 17:15 - 18:45 Sitzungssaal Romanistik UniCampus Hof 8/9 ROM 14 3G-O1-13
  • Tuesday 18.11. 17:15 - 18:45 Sitzungssaal Romanistik UniCampus Hof 8/9 ROM 14 3G-O1-13
  • Tuesday 25.11. 17:15 - 18:45 Sitzungssaal Romanistik UniCampus Hof 8/9 ROM 14 3G-O1-13
  • Tuesday 02.12. 17:15 - 18:45 Sitzungssaal Romanistik UniCampus Hof 8/9 ROM 14 3G-O1-13
  • Tuesday 09.12. 17:15 - 18:45 Sitzungssaal Romanistik UniCampus Hof 8/9 ROM 14 3G-O1-13
  • Tuesday 16.12. 17:15 - 18:45 Sitzungssaal Romanistik UniCampus Hof 8/9 ROM 14 3G-O1-13
  • Tuesday 13.01. 17:15 - 18:45 Sitzungssaal Romanistik UniCampus Hof 8/9 ROM 14 3G-O1-13
  • Tuesday 20.01. 17:15 - 18:45 Sitzungssaal Romanistik UniCampus Hof 8/9 ROM 14 3G-O1-13
  • Tuesday 27.01. 17:15 - 18:45 Sitzungssaal Romanistik UniCampus Hof 8/9 ROM 14 3G-O1-13

Information

Aims, contents and method of the course

"Si Hollywood est le lieu de fabrication de rêve, "l'usine" de l'industrie cinématographique, Cannes en est la vitrine magique, la scène mythique." (A. Vidal)

Die Internationalen Filmfestspiele von Cannes gelten als das Schaufenster schlechthin der europäischen Filmbranche, in einem Land, das Filmemacher einst zu gottähnlichem Status emporzuheben vermochte. Wir schreiben das Jahr 2014. Einen Jean-Luc Godard gibt es noch, der Filmautorenkult hält sich prächtig, globalisierungsbedingt aber anachronistisch - die Nouvelle Vague hat sich längst im Arthouse-Sand verlaufen.

Cannes - nach wie vor theatralisch angelegter Veranstaltungsort mit all seinen Mythen und Legenden - ist ein Ort hektischer Betriebsamkeit geworden. Paradies der Mobiltelefonie, der Zerstreuung via wireless-LAN, der Ort, an dem Kinogeschichte ausgehend von Spekulationen und Befindlichkeiten, von Freundschaften und Animositäten, von Ein- und Missverständnissen und schließlich von Erfahrungen kollektiver und individualisierter, jedenfalls vorselektierter Filmwahrnehmung ihren Lauf nimmt. Linien- und Taxibusse speien unablässig Touristen, Journalisten und Schaulustige ins übercodierte Stadtbild; schwarze Limousinen mit abgedunkelten Scheiben mühen sich durch dicht gestaute Straßenwege. Die Leinwände gibt es noch, die Screens haben sich multipliziert, die Filmtrailer "checkt" man sich via Smartphone. Im Wechselspiel von Anonymität und Exhibitionismus kollidiert das Diktat der zeitlichen Befristung des Ereignisses mit der Diktatur der Gleichzeitigkeit und des angewandten Multitasking. Durch den Bunker des Palais des Festivals, der einer überproportionalen Markthalle entspricht, zieht sich ein mehrstöckiger Irrgarten von Korridoren mit Informations- und Verkaufsständen. Auf diesem bunten Bazar, zwischen Plakaten, Leuchtreklamen, Flatscreens, Broschüren, Flyern und Cafés, pulsiert jährlich zwei Wochen lang von früh bis spät das Geschäft der Weltfilmindustrie.

Wir schauen hinter die Kulissen und auf die Filme - mit einem rezenten Befund der Festivalleitung vor Augen: "Alles am Kino" habe sich in den vergangenen Jahren "grundsätzlich verändert" - von den Produktionsstrukturen, den Technologien, über die Art zu Filmen, die Transformation von Kategorien wie Dauer und Rhythmus bis hin zum sich wandelnden (Selbst-)Verständnis des Publikums und der ablebensbedingten Ablöse diversere Pioniere durch die Folgegeneration.

Also: Was "cannes" der junge französische/frankophone Film? Welche Geschichten erzählt er uns, über Zeit, über die Welt, über Zusammenleben und das Geld, und vor allem: WIE tut er das? Vor dem Hintergrund, dass Film ein Gradmesser von Kultur ist: Welche Formen und Themen finden Eingang in die Sélection, welche nicht? Wie steht es um die Produktionsverhältnisse?
Die Sélection der Lehrveranstaltung umfasst eine Reihe von französischen/frankophonen Wettbewerbsbeiträgen: Fetzig, fragmentarisch, still, brutal, heiß, schrill, glatt, verkehrt, queer - und brisant in jedem Fall.

Der Kurs mit Workshop-Charakter ist als Einführung in die Grundprinzipien von Filmästhetik und Filmanalyse konzipiert. Schreiben über Film in seiner ästhetischen Gestaltung verstehen wir dabei zunächst als eine Übersetzungsleistung. Raymond Bellour (1979) hat den "filmischen Text" für "introuvable", für nicht zitierbar befunden. Anders als die literarische Analyse, die schriftsprachlichen Text durch schriftsprachlichen Text wiederzugeben vermag, muss die Filmanalyse die audiovisuellen Artikulationen des Mediums erst transformieren, um sie zu kommentieren. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Film steht zudem für die Konfrontation mit diversen Theoriekonzepten (Genre-, Auteur-, Blick-, Bild-Theorien u.v.m.). Wir wollen uns diesem heterogenen Theorieangebot ansatzweise und kritisch nähern, es im Hinblick auf film- und rezeptionshistorische Dimensionen heranziehen und seine "Anwendbarkeit" problematisieren, um schließlich in den Modus der Beschreibung überzugehen.

Assessment and permitted materials

Mitarbeit, Konzept zur Abschlussarbeit (bis Mitte des Semesters abzugeben), "Nicht-Referat", Abschlussarbeit.

Minimum requirements and assessment criteria

Vermittlung film- und kulturwissenschaftlicher Kompetenzen; Sensibilität im Umgang mit Medien und ihren Wirkungspotentialen sowie eine herzhafte Offenheit gegenüber dem Denken.
Ein besonderer Fokus liegt auf der Redaktion der Abschlussarbeit. Es geht um die Lust am Schreiben ...

Examination topics

Methodenpluralismus.

Reading list

Wird in der LV bekanntgegeben.

Association in the course directory

BA: EM 52 F; LA: 352- F

Last modified: Mo 07.09.2020 15:32