Universität Wien

110222 SE Linguistics Seminar (BA) - French (2025S)

La variation sociolectale dans une métropole: étudier la réalité linguistique à Paris (Exkursion)

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 11 - Romanistik
Continuous assessment of course work

Voraussetzungen lt Studienplan:
BA: Absolvierung der Grund- und Erweiterungsmodule (Pflichtmodule); Absolvierung des Sprachkurses der Stufe 3 dringend empfohlen
Lehramt: StEOP; Absolvierung der Module Sprach-, Literatur-, Medien- und Landeswissenschaft; Absolvierung des Sprachkurses der Stufe 3 dringend empfohlen

Registration/Deregistration

Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).

Details

max. 25 participants
Language: German, French

Lecturers

Classes

DO 13.03. 14.00-15.30 Uhr ROM14
DO 27.03. 14.00-15.30 Uhr ROM14
19.-23.05.2025 (Paris)

Treffpunkt für die Exkursion sind die Arènes de Lutèce am MO 19.05.2025 um 13.30 Uhr (4 Rue des Arènes, 75005 Paris, Frankreich). Ab 12 Uhr Möglichkeit eines gemeinsamen Mittagessens im Restaurant La Mosquée de Paris.
Es finden zwei Sitzungen in Wien vor der Exkursion statt: eine Vorbesprechung am DO 13.03. 14.00-15.30 Uhr in ROM 14 und eine Klausur über die vorbereitende Lektüre am DO 27.03. 14.00-15.30 Uhr in ROM 14.


Information

Aims, contents and method of the course

Bereits im Mittelalter galt Paris als wirtschaftlicher und kultureller melting pot, in dem verschiedenste Varietäten aufeinandertrafen und miteinander verschmolzen. Daraus entstand dann die französische Sprache in Paris. Auch in späteren Phasen der Stadtgeschichte blieb Migration ein zentraler Faktor für die Entwicklung der französischen Sprache. Zunächst wanderten im 19. Jahrhundert vor allem Franzosen und Französinnen aus ländlichen Regionen im Zuge der Industrialisierung in die aufstrebende Großstadt. Im 20. Jahrhundert kamen dann Migrant*innen aus ehemaligen Kolonien wie Maghreb, Subsahara-Afrika und den Antillen hinzu.
Die Ansiedlung von Migrant*innen in sozial schwächeren Vierteln und die Prozesse der Gentrifizierung haben die soziale und sprachliche Struktur der Stadt nachhaltig verändert. Diese Entwicklungen führten zur Entstehung unterschiedlicher soziodialektaler Varietäten, die innerhalb der Stadtgrenzen parallel existieren und die soziale Diversität widerspiegeln. Im Zentrum dieses Bachelorseminars steht die Untersuchung der sprachlichen Auswirkungen dieser soziologischen Entwicklungen auf die soziodialektale Variation innerhalb von Paris.

Die Exkursion nach Paris bietet den Teilnehmer*innen eine einzigartige Gelegenheit, die sprachliche und kulturelle Vielfalt der Stadt hautnah zu erleben und die dort herrschende sprachliche Realität direkt vor Ort wissenschaftlich zu analysieren.
In einem interaktiven und praxisorientierten Rahmen werden die Studierenden mit verschiedenen Methoden der Feldforschung, wie Interviews und Fragebogenstudien, arbeiten, um die soziodialektale Variation in selbstgewählten Pariser Stadtteilen zu untersuchen.

Dazu lernen die Studierenden zunächst einmal in Führungen unterschiedliche Viertel der französischen Hauptstadt kennen, u.a. das multikulturelle La Courneuve im banlieue-département 93, das sich gentrifizierende Belleville und die wohlhabenden Viertel Neuilly-Auteil-Passy. Auf dieser Basis führen sie eine Fragebogenstudie und Interviews durch.

Die Exkursion bietet eine außerordentliche Gelegenheit forschungsgeleiteter Lehre im Freien, an der frischen Luft und in Bewegung (outdoor education) und findet gemeinsam mit dem MA-SE „Sociologie et sociolinguistique de Paris“ (Pustka) statt.

Kosten: 60 EUR pro Nacht im Zweibettzimmer im Hotel Ibis Paris 17 Clichy-Batignolles, d.h. 240 EUR für MO-FR (4 Nächte), 300 EUR für SO-FR bzw. MO-SA (5 Nächte) bzw. 360 EUR für SO-SA (6 Nächte).

Die Kosten für die Führungen und der Eintritt ins Theater werden von der Universität Wien im Rahmen eines Lehrprojekts der Fakultät und durch den Arbeitsbereich Pustka übernommen.

Die Anreise organisieren und bezahlen die Student*innen selbst.

Bei Bedarf können Student*innen einen Zuschuss für die Fahrt- und Hotelkosten bei der Studienvertretung Romanistik beantragen (stv.romanistik@oeh.univie.ac.at).

Nach Abschluss der Anmeldephase erhalten die Studierenden den genauen Zeitplan und ein Anmeldeformular. Bis zum 20.03.2025 muss dieses Anmeldeformular ausgefüllt und die Hotelkosten auf das Exkursionskonto überwiesen werden.

Assessment and permitted materials

Folgende Teilleistungen müssen von den Teilnehmer*innen erbracht werden:

- Klausur über die Pflichtlektüre auf Moodle (20%)
- Ausfüllen von 10 Fragebögen während der Paris-Exkursion (10%)
- Führen von 2 Interviews während der Paris-Exkursion (10%)
- Exposé für die Bachelor- oder Seminararbeit (20%): 2 Seiten
- Bachelor- oder Seminararbeit in der im jeweiligen Studienplan festgelegten Sprache (40%; Abgabetermin: 08.08.2025)
• Seminararbeit: 50.000 Zeichen, d.h. etwa 20 Seiten
• BA-Arbeit von 100.000 Zeichen, d.h. etwa 40 Seiten

Abgabetermine sind verbindlich (Ausnahmen nur für Härtefälle: z.B. Krankheit mit Attest, Todesfall nächster Angehöriger). Bei Nicht-Abgabe zählen 0 Punkte zur Gesamtnote.

Bei der Klausur, den Fragebögen und den Interviews sind keine Hilfsmittel erlaubt.

Minimum requirements and assessment criteria

Mindestanforderungen:
- Anwesenheit (max. 2 x 90 Min. entschuldigte Absenz, mit Entschuldigungsmail)
- Abgabe von Exposé und Seminararbeit
- Teilnahme an der Exkursion

Beurteilungsmaßstab:
Note 1: 100-85 Punkte
Note 2: 84-70 Punkte
Note 3: 70-60 Punkte
Note 4: 60-50 Punkte
Note 5: < 50 Punkte
(von 100 Punkten)

Zusammensetzung der Gesamtnote:
- Klausur: 20%
- 10 Fragebögen: 10%
- 2 Interviews: 10%
- Exposé für die Seminararbeit: 20%
- Seminararbeit: 40%

Beurteilungskriterien für die Seminararbeit:
https://homepage.univie.ac.at/elissa.pustka/wp-content/uploads/2020/10/Kriterienkatalog_schriftliche-Arbeiten_20201002.pdf

Examination topics

Pflichtliteratur auf Moodle:
Clerval, Anne (2013): Paris sans le peuple. La gentrification de la capitale, Paris: La Découverte [S. 17–42, 65–112].
Gadet, Françoise (2017): Les parlers jeunes dans l'Île-de-France multiculturelle, Paris: Ophrys [S. 27–53].
Pinçon Michel / Pinçon-Charlot Monique (2014): Sociologie de Paris, Paris: La Découverte [S. 7–23, 55–76].
Pustka, Elissa (2008): „accent(s) parisien(s) – Auto- und Heterorepräsentationen stadtsprachlicher Merkmale“, in: Krefeld, Thomas (Hrsg.): Sprachen und Sprechen im städtischen Raum, Frankfurt am Main u.a.: Peter Lang, 213-249.

Reading list

Weiterführende Literatur
Abecassis, Michae͏̈l (2005): The representation of Parisian speech in the cinema of the 1930s, Oxford etc.: Lang.
Barth, Bertram et al. (2023): Praxis der Sinus-Milieus®: Gegenwart und Zukunft eines modernen Gesellschafts- und Zielgruppenmodells, Wiesbaden: Springer.
Branca-Rosoff, Sonia et al. (2011): « Constitution et exploitation d’un corpus de français parlé parisien », Corpus 10, 81-98.
Chalier, Marc (2021): Les normes de prononciation du français: une étude perceptive panfrancophone, Berlin: De Gruyter.
Fagyal, Zsuzsanna (2010): Accents de Banlieue: aspects prosodiques du français populaire en contact avec les langues de l'immigration, Paris: L'Harmattan. Link
Fischer, Mathilde (1988): Sprachbewußtsein in Paris: eine empirische Untersuchung, Wien/Graz.
Lepoutre, David (1997): Coeur de banlieue: codes, rites et langages, Paris: Jacob. Link
Lesbros, Dominique (2021): Promenades dans les Villages de Paris, Paris: Parigramme.
Lodge, R. Anthony (2004): A Sociolinguistic History of Parisian French, Cambridge: CUP.
Paternostro, Roberto (2016): Diversité des accents et enseignement du français: les parlers jeunes en région parisienne, Paris: L'Harmattan. Link
Pinçon Michel / Pinçon-Charlot Monique (2013): Paris: Quinze promenades sociologiques, Paris: Petite Bibliothèque Payot.
Walter, Henriette (1988): Le Français dans tous les sens, Paris: Robert Laffont.

Association in the course directory

BA: BAR 11/14/15 F; LA: UF F 11

Last modified: Fr 07.03.2025 19:05