Universität Wien

110240 VO Extension module literary lecture - Portuguese (2021S)

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4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 11 - Romanistik

Voraussetzungen lt. Studienplan:
BA: Absolvierung der StEOP

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Details

Language: German, Portuguese

Examination dates

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

Die Vorlesung wird digital gehalten!

Thursday 18.03. 09:15 - 10:45 Seminarraum ROM 5 (3B-EG-41) UniCampus Hof 8
Thursday 25.03. 09:15 - 10:45 Seminarraum ROM 5 (3B-EG-41) UniCampus Hof 8
Thursday 15.04. 09:15 - 10:45 Seminarraum ROM 5 (3B-EG-41) UniCampus Hof 8
Thursday 22.04. 09:15 - 10:45 Seminarraum ROM 5 (3B-EG-41) UniCampus Hof 8
Thursday 29.04. 09:15 - 10:45 Seminarraum ROM 5 (3B-EG-41) UniCampus Hof 8
Thursday 06.05. 09:15 - 10:45 Seminarraum ROM 5 (3B-EG-41) UniCampus Hof 8
Thursday 20.05. 09:15 - 10:45 Seminarraum ROM 5 (3B-EG-41) UniCampus Hof 8
Thursday 27.05. 09:15 - 10:45 Seminarraum ROM 5 (3B-EG-41) UniCampus Hof 8
Thursday 10.06. 09:15 - 10:45 Seminarraum ROM 5 (3B-EG-41) UniCampus Hof 8
Thursday 17.06. 09:15 - 10:45 Seminarraum ROM 5 (3B-EG-41) UniCampus Hof 8

Information

Aims, contents and method of the course

Der Kurs versucht, einen kurzen literarischen Überblick über brasilianische Werke, feminine Autorschaft und verschiedene Genres (Erzählungen, Romane, Essays, Chroniken und Dichtung) zu skizzieren. Im Fokus steht der Zeitraum Anfang des 20. Jahrhunderts bis des 21. Jahrhunderts.
Leitfaden der Werkanalysen: Präsenz und weibliche Körperlichkeit, deren Objektifizierung und Alienation, insbesondere in Bezug auf die Mutterschaft und ihre Entfaltungen. Ausgegangen wird der Annahme, dass der Körper als Kategorie nicht nur das weibliche Geschlecht mit den biologischen, deterministischen, essentialistischen Bereichen verbindet, sondern auch, dass dieser Aspekt seit der frühesten Menschheitsgeschichte immer präsent war.
Mutterschaft ist eng mit der Konstitution der Familie verbunden, als ein Phänomen historischer und sozialer Eigenschaften. Dabei muss hervorgehoben werden, dass sich die Familie als historisches Objekt bis hin zum 18. Jahrhundert stark von den späteren Organisationsformen unterscheidet, die mehr durch Gefühle der Empfindlichkeit und Intimität zwischen Eltern und ihren Kindern oder durch die Wertschätzung des Kindes charakterisiert sind. Darüber hinaus sind die städtische Entwicklung, die Restrukturierung des Heimes (das Zuhause als Aspekt von Geborgenheit, angenehmer Häuslichkeit) sowie die Diskurse von Medizin, Pädagogik und Medien, die erst eine Privatisierung des Lebens und eine Verbürgerlichung der Familie ermöglichten, gleichermaßen als relevante Aspekte zu betrachten. Beim Durchschreiten der Salons (intermediate Orte/ Räume zwischen Heim und Straße) wurden Frauen in die Kategorie "Hausengel" erhoben und übernahmen die Verantwortung für die Aufrechterhaltung und das ordnungsgemäße Funktionieren des Haushalts und der Familie, gleichsam als wahrhaftig "symbolisches Kapital".
Durch die aktuelle Debatte um das Konzept der "Intersektionalität" werden wir darauf aufmerksam gemacht, wie wichtig es ist, Hierarchien und Vergleiche zu vermeiden, dass soziale Kategorien wie Gender, Ethnizität, Nation oder Klasse nicht isoliert voneinander konzeptualisiert werden können, sondern in ihren "Verwobenheiten" oder "Überkreuzungen" (intersections) analysiert werden müssen: gleichsam geht es darum welche Positionen die subjektiven Bedeutungen dieser Körper neu ausrichten. In dieser Anordnung erscheinen uns Identitäten weniger geschlossen, da alle von Unterdrückung durchzogen sind. Wenn wir über den Körper sprechen - die Problematik der Mutterschaft im Roman der femininen Schriftstellerschaft - ist es wichtig, darüber nachzudenken, über welchen sozialen Aspekt wir sprechen, da Frauen unterschiedlich nach Klasse, Geschlecht und Rasse verschiedene Unterdrückungsschattierungen erfahren.
Generell hat die feminine Autorschaft vom 20. Jahrhundert bis zur Gegenwart entscheidend zugenommen, entweder aufgrund von Aufbegehren gegen festgelegte feminine Sexual- und Verhaltensstrukturen, passive Sexualität und weibliche Reproduktion, oder aus den Bedürfnissen eines stärkeren Ausdrucks im politischen und sozialen Bereich heraus sowie in offener Denunziation alltäglicher Gewalt gegen Frauen; das heißt, was wir sehen, ist eine zunehmende literarische Distanzierung vom überkommenen Frauenbild auf der Suche nach einer erreichbaren Identität im Schatten des männlichen / patriarchalischen Ideals.

Assessment and permitted materials

Aktive Teilnahme, Diskussionsbeiträge, mündliche Prüfung

Minimum requirements and assessment criteria

Diskussionsbeiträge, Mündliche Prüfung

Examination topics

Der Prüfungsstoff besteht aus den im Semester behandelten Inhalten.

Reading list

Primärwerke

Julia Lopes de Almeida - A Caolha (1903) - Erzählung
Clarice Lispector - Feliz Aniversário (1960) - Erzählung
Patricia Melo - Inferno (2000) - Roman
Angelica Freitas - O útero é do tamanho de um punho (2012) - Dichtung
Carola Saavedra - Com armas sonolentas (2018) - Roman
Fernanda Young - Pós-F: Para além do masculino e do feminino (2019) - Chronik/Essay
Tati Bernardi - Você nunca mais vai ficar sozinha (2020) - Chronik/Essay

Sekundärliteratur

D´INCAO, Maria Ângela. Mulher e família burguesa. In: DEL PRIORE, Mary. (Org.). História das mulheres no Brasil. São Paulo: Contexto, 1997. pp. 223-240.
SCHMIDT, Rita Terezinha. Na literatura, mulheres que reescrevem a nação. In: HOLLANDA, Heloísa Buarque de. (Org.). Pensamento feminista brasileiro: formação e contexto. Rio de Janeiro: Bazar do Tempo, 2019. pp. 65-79.
TELLES, Norma. Escritoras, escritas, escrituras. In: DEL PRIORE, Mary. (Org.). História das mulheres no Brasil. São Paulo: Contexto, 1997. pp. 401-442.
XAVIER, Elódia. Narrativas de autoria feminina: a família no banco dos réus. In: SANTOS, Wellington Almeida. (Org.). Outros e Outras na Literatura Brasileira. Ensaios. Rio de Janeiro: Caetés, 2011. pp. 49-67.

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Bachelor: EM 33 P; PR 12 P; BAR 07/09/10 P

Last modified: Fr 12.05.2023 00:15