113099 SE Patientenwohl und "mutmaßlicher" Patientenwille (2005S)

Das Wohl und die Lebensqualität der PatientInnen und KlientInnen des Gesundheitssystems, von BewohnerInnen in Pflegeheimen und zu Hause betreuten Menschen am Lebensende hängt eng mit der Frage nach Selbstbestimmung und Entscheidungsfreiheit zusammen. Wie ist es möglich, die Bedürfnisse und Wünsche der schwerkranken und sterbenden Menschen in den Betreuungsprozess aufzunehmen, wenn freie Willensäußerungen nicht mehr möglich sind? Dieser zentralen und immer häufiger gestellten Frage in der Betreuung beispielsweise dementer alter Menschen oder komatöser PatientInnen wollen wir in den Seminaren "Patientenwohl und "mutmaßlicher" Patientenwille" (Andreas Heller) "Patientenverfügung" (Elisabeth Reitinger) und "Willenserklärung" (Klaus Wegleitner) nachgehen.
Darin beschäftigen wir uns u.a. mit den Herausforderungen des Widerspruchs von Autonomie und Fürsorglichkeit, der Rolle von PatientInnenverfügungen als Kommunikationsinstrument, den Chancen und Risiken von Willenserklärungen und der Erschließung des mutmaßlichen PatientInennwillens und den damit in Zusammenhang stehenden notwendigen Gesprächen und ethischen Entscheidungen. Angeleitet durch die SeminarleiterInnen erhalten die Studierenden die Möglichkeit, eigene Recherchen und Fälle vor dem Hintergrund theoretischer Überlegungen zu reflektieren. In der Auseinandersetzung mit zugrundeliegenden Fragestellungen können eigene Sichtweisen und Überlegungen im Dialog weiterentwickelt werden.