117450 SE Die Wirklichkeit der Offenbarung (2004S)

Gegenstand des Seminars soll eine Hinführung an eine der bis zum heutigen Tag wohl umfassendsten und differenziertesten neuzeitlichen denkerischen Annäherungen an das Offenbarungsthema, nämlich jene von Schellings Spätphilosophie sein. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass sie eine Synthese von Offenbarung und Vernunft, von Gottes Schöpfungsmächtigkeit und menschlicher Freiheit, von Gottes Transzendenz und der Inkarnation des Logos, von Schöpfung und Erlösung/Geschichte versucht und auf wohl einzigartige Weise sprachlich darzustellen vermag. In dem Seminar soll in einem ersten Schritt die "Philosophie der Offenbarung" Schellings in Grundzügen vorgestellt werden, in einem zweiten Schritt soll der Frage nachgegangen werden, in wie weit Schellings Konzept, welches in der Auseinandersetzung mit Hegel verfasst wurde (und dabei wohl paradigmatisch für (fast) alle nachhegelianischen Versuche in Theologie und Philosophie bis auf den heutigen Tag ist), letzteren zu korrigieren vermag bzw. selber Vorgaben Hegels unberücksichtigt gelassen hat. Weiters soll skizziert werden, in wie weit die großen idealistischen Offenbarungskonzepte selber einer Korrektur aus einer dem alttestamentlichen Erbe verpflichteten Theologie bedürftig wären.