130044 PS DOGMA 95 (2012S)

Mit dem sogenannten DOGMA-Manifest, das von den dänischen Filmregisseuren Lars von Trier, Thomas Vinterberg, Kristian Levring und Søren Kragh-Jacobsen 1995 ins Leben gerufen und präsentiert wurde, wurde der dänische Film maßgeblich erneuert. Das Manifest beinhaltet ein filmisches "Keuschheitsgelübde" mit genauen Vorgaben zur Filmproduktion in dieser hier proklamierten neuen Tradition, die auch auf das internationale Kino Einfluss nehmen sollte; insbesondere in Frankreich und den Vereinigten Staaten wurden Filme in der DOGMA-Tradition produziert.

Ziel des Proseminars ist, das DOGMA-Phänomen in einen weiteren Kontext zu stellen. Filme der ersten und zweiten Generation werden behandelt und analysiert. Hintergründe und Voraussetzungen für die Herausentwicklung des DOGMA-Films werden präsentiert, insbesondere dessen Positionierung als Gegenstück zum "Illusionskino" Hollywoods durch das Streben nach Authentizität bzw. die Simulation eines dokumentarischen Stils des DOGMA-Films soll dabei berücksichtigt werden. Darüber hinaus soll mit Hilfe der klassischen Filmanalyse erarbeitet werden, inwieweit sich die im Proseminar behandelten Filme an das selbst auferlegte Regelwerk halten oder nicht. Ferner soll auf die Rezeption des DOGMA-Films in Skandinavien und im deutschsprachigen Raum näher eingegangen werden.

Insbesondere folgende DOGMA-Filme werden im PS eingehend behandelt und analysiert:

1. Festen (1998; Thomas Vinterberg)
2. Idioterne (1998; Lars von Trier)
3. Mifunes sidste sang (1999; Søren Kragh-Jacobsen)
4. Italiensk for begyndere (2000; Lone Scherfig)
5. En kærlighedshistorie (2001; Ole Christian Madsen)
6. Elsker dig for evigt (2002; Susanne Bier)
7. Se til venstre, der er en svensker (2003; Natasha Arthy)
8. Forbrydelser (2004; Anette K. Olesen)