Universität Wien

130070 PS Gender roles and women's writing in the Age of Enlightenment (2013W)

Continuous assessment of course work

Die persönliche Anmeldung zur LV findet am Do, 19.9. von 15 bis 19 Uhr, am Fr, 20.9. von 9 bis 13 Uhr, am Mo, 23.9. von 15 bis 19 Uhr und am Di, 24.9. von 9 bis 13 Uhr bei der Studienrichtungsvertretung im 1. Stock, Sensengasse 3a statt.

Details

max. 35 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

Tuesday 08.10. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Tuesday 15.10. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Tuesday 22.10. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Tuesday 29.10. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Tuesday 05.11. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Tuesday 12.11. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Tuesday 19.11. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Tuesday 26.11. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Tuesday 03.12. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Tuesday 10.12. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Tuesday 17.12. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Tuesday 07.01. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Tuesday 14.01. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Tuesday 21.01. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Tuesday 28.01. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG

Information

Aims, contents and method of the course

Nach einer Vorbesprechung und einer allgemeinen Einführung in die sozial- und literaturgeschichtlichen Gegebenheiten des 18. Jahrhunderts im deutsch-, englisch- und französischsprachigen Raum, die vom Vorwissen der Studierenden ausgehen und die neuesten Erkenntnisse der Geschlechterforschung an zentraler Stelle behandeln wird, sollen die weiteren Einheiten den folgenden Autorinnen und Autoren gewidmet werden:
Zuerst werden wir uns mit Luise Gottsched beschäftigen, die aufgrund ihrer familiären Verhältnisse und ihrer Ehe über einen ungewöhnlich hohen Bildungsgrad für eine Frau ihrer Zeit verfügt, von ihrem Mann Johann Christoph Gottsched aber nicht uneigennützig in ihren literarischen Ambitionen gefördert wird, die er für seine Projekte einzuspannen versteht, etwa für seine "Deutsche Schaubühne", wo u. a. seine Tragödie "Sterbender Cato" (1732) und ihr Trauerspiel "Panthea" (1745) erscheinen, die hier einem Vergleich unterzogen werden sollen.
In der Folge wenden wir uns Jean-Jacques Rousseau und seinen auch von Schriftstellerinnen stark rezipierten Romanen "Émile" (1762) und "Julie" (1761) zu. Obwohl v. a. das 5. Buch des "Émile" im ausgehenden 18. Jh. weitreichende Auswirkungen auf das zeitgenössische Frauenbild, die Mädchenerziehung und das Geschlechterverhältnis hat, interessiert sich das weibliche Lesepublikum eher für seine "Julie".
Das zeigt sich etwa bei Sophie von La Roche, die mit der "Geschichte des Fräuleins von Sternheim" (1771) den ersten deutschsprachigen (Brief-)Roman einer Frau veröffentlicht, der ein größeres Publikum erreicht und viele ähnliche Texte von Autorinnen nach sich zieht. Die Anmerkungen Christoph Martin Wielands werden jedoch schon von Zeitgenossen stark kritisiert. Dieser begründet mit der "Geschichte des Agathon" (1766/67), wo Erziehung ebenso Thema ist wie bei La Roche, den deutschen Bildungsroman.
Abschließend soll mit Mary Wollstonecraft und ihrem Mann William Godwin ein Blick auf die Situation in England geworfen werden. Beide verfassen theoretische Texte, die als ihre Hauptwerke aufgefasst werden und sich gegen die restaurativen Ideen von Edmund Burke wenden: Godwin erkennt in "An Enquiry concerning Political Justice" (1793) ebenso wie Wollstonecraft in "A Vindication of the Rights of Woman" (1791) die gesellschaftliche Prägung des Menschen und v. a. letztere geht von einer Gleichheit der Geschlechter aus, kann sich mit ihrem Geschlechtermodell aber nicht durchsetzen. Ihr autobiographischer Roman "Mary" (1787) bietet sich jedenfalls für einen Vergleich mit Godwins "St. Leon" (1799) an, wo er ein idealisiertes Bild seiner verstorbenen Frau entwirft.
In der letzten Einheit wird es eine Nachbesprechung geben, in deren Rahmen die Studierenden die wichtigsten Ergebnisse der Lehrveranstaltung zusammenfassen und präsentieren sollen.

Was die für die Absolvierung des Proseminars ERFORDERLICHEN SPRACHKENNTNISSE betrifft, so werden gute Englischkenntnisse (etwa B2-Niveau des Europäischen Referenzrahmens für Sprachen) vorausgesetzt. Französischkenntnisse sind von Vorteil, aber keine Bedingung (die Texte werden in Übersetzung zur Verfügung gestellt).

Assessment and permitted materials

Wesentlich für die Benotung sind die folgenden Punkte:
- Anwesenheit (maximal zweimaliges Fehlen wird akzeptiert) und Mitarbeit
- Lektüre der Pflichttexte bis zum angegebenen Termin und die Bereitschaft, sich zu diesen auch in Diskussionen zu äußern
- anstelle von Referaten Moderation der Diskussion zu einem Text der Pflichtlektüre und Vorbereitung geeigneter Diskussionsfragen
- Verfassen einer wissenschaftlichen Hausarbeit zu einem der im Proseminar behandelten Schwerpunktthemen im Umfang von etwa 10 Seiten, die bis spätestens 31. März 2014 per E-Mail abgegeben werden soll
- ev. Kompensationsleistung für versäumte Einheiten

Minimum requirements and assessment criteria

Das Proseminar zielt darauf ab, die unterschiedlichen Produktionsbedingungen für literarisch tätige Frauen und Männer in der Aufklärung sowie die Bedeutung des Verhältnisses zwischen den Geschlechtern für deren Schreiben bewusst zu machen, indem wir uns einerseits mit der Biografie bzw. dem Briefwechsel der zu untersuchenden Schriftstellerinnen, andrerseits mit ausgewählten Primärtexten dieser Autorinnen und ihres männlichen Umfelds beschäftigen.

Examination topics

Methodisch wird den meisten Einheiten gemeinsam sein, dass es zunächst einen einleitenden Vortrag der Lehrveranstaltungsleiterin gibt, auf den eine Beschäftigung mit den jeweiligen Primärtexten (in Auszügen) folgt. Diese sollen in Kleingruppen analysiert und diskutiert werden, wobei jene Studierenden, die sich schwerpunktmäßig mit dem jeweiligen Thema beschäftigen, die Diskussionen mit Hilfe von Diskussionsfragen in Gang bringen und leiten, anschließend die Ergebnisse außerdem zusammenfassen und im Plenum präsentieren sollen.
Die Powerpointpräsentationen zu den Vorträgen der Lehrveranstaltungsleiterin, erste Literaturhinweise, Pflichtlektüre usw. werden auf der Lernplattform Moodle zur Verfügung gestellt.

Reading list

PRIMÄRLITERATUR
Godwin, William: An enquiry concerning political justice and its influence on general virtue and happiness. Ed. and abridged by Raymond A. Preston. New York, NY: Knopf 1926
ders.: St. Leon. A Tale of the Sixteenth Century. New York: Arno Press 1972
Gottsched, Johann Christoph: Der Sterbende Cato. In: ders.: Die deutsche Schaubühne. Bd. 1. Mit e. Nachw. v. Horst Steinmetz. Stuttgart: Metzler 1972. S. 173-290
Gottsched, Luise Adelgunde Victorie: Panthea, Ein Trauerspiel, in fünf Aufzügen. In: Johann Christoph Gottsched: Die deutsche Schaubühne. Bd. 5. Mit e. Nachw. v. Horst Steinmetz. Stuttgart: Metzler 1972. S. 41-66
La Roche, Sophie von: Geschichte des Fräuleins von Sternheim. Hg. v. Barbara Becker-Cantarino. Stuttgart: Reclam 2006
Rousseau, Jean-Jacques: Émile ou de l'éducation. Paris [u.a.]: Bordas 1973
ders.: Julie ou La nouvelle Héloïse. Lettres de deux amants habitants d'une petite ville au pied des Alpes. Paris: Garnier 1978
Wieland, Christoph Martin: Geschichte des Agathon. Hg. v. Klaus Schaefer. Berlin: Akademie-Verl. 1961
Wollstonecraft, Mary: A vindication of the rights of men: in a letter to the right honourable Edmund Burke; occasioned by his reflections on the revolution in France. And a vindication of the rights of woman: with strictures on political and moral subjects. Peterborough [u.a.]: Broadview Press 1997
Wollstonecraft, Mary: Mary, a fiction and The Wrongs of woman. Ed. with an introd. by Gary Kelly. London [u.a.]: Oxford University Press 1976

SEKUNDÄRLITERATUR wird in der Lehrveranstaltung bekannt gegeben

Association in the course directory

BA M5;
MATILDA

Last modified: Mo 07.09.2020 15:34