Universität Wien

130110 PS Social History of Literature (PS): Edition and Gender (2016S)

Continuous assessment of course work

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Details

max. 30 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

  • Tuesday 08.03. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
  • Tuesday 15.03. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
  • Tuesday 05.04. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
  • Tuesday 12.04. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
  • Tuesday 19.04. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
  • Tuesday 26.04. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
  • Tuesday 03.05. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
  • Tuesday 10.05. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
  • Tuesday 24.05. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
  • Tuesday 31.05. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
  • Tuesday 07.06. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
  • Tuesday 14.06. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
  • Tuesday 21.06. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
  • Tuesday 28.06. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG

Information

Aims, contents and method of the course

Während Autorinnen ihre literarischen Texte bis ins 18. Jh. vorwiegend in Manuskriptform zirkulieren lassen, bleibt die prestigeträchtigere Veröffentlichung durch den Druck zunächst in erster Linie Autoren vorbehalten, die dann in der Folge häufig auch als Herausgeber Kontrolle über die allmählich zahlreicher werdenden Publikationen von Frauen ausüben. Das führt dazu, dass in der männlichen Editionspraxis beispielsweise alles getilgt wird, das aus dem Blickwinkel des Mannes bedeutungslos wirkt, oder dass in Anmerkungen die künstlerischen und intellektuellen Leistungen der Verfasserinnen zugunsten biografischer Informationen bzw. der Konstruktion eines bestimmten Rollenbildes ignoriert werden. So entstehen entstellte, bisweilen auch schlecht gemachte Ausgaben, die kaum Eingang in den Kanon finden können.
Im Gegensatz zur männlichen Editionspraxis als Gegenstand der feministischen Literaturwissenschaft sowie der Editionswissenschaft (in welcher die Analysekategorie "Geschlecht" erst jüngst eine Rolle zu spielen beginnt) ist die weibliche bis heute kaum erforscht, weshalb "Herausgeberinnenschaft" zu Unrecht als Randphänomen des Literaturmarkts erscheint. Aus diesem Grund sollen in dieser Lehrveranstaltung auch Autorinnen vorgestellt werden, die sich erfolgreich als Herausgeberinnen betätigt haben.

AUFBAU der Lehrveranstaltung:
- Johann Christoph Gottsched als Herausgeber der Dramen seiner Frau Luise Gottsched im Rahmen seiner "Deutschen Schaubühne" (1741-45)
- Dorothea Henriette von Runckel als Herausgeberin der "Briefe der Frau Louise Adelgunde Victorie Gottsched gebohrne Kulmus" (1771), ihrer verstorbenen Freundin
- Henry Fielding als Herausgeber der zweiten Ausgabe des Romans "David Simple" (1744) seiner Schwester Sarah Fielding
- Christoph Martin Wieland als Herausgeber der Romane "Geschichte des Fräuleins von Sternheim" (1771) und "Melusinens Sommer-Abende" (1806) seiner ehemaligen Verlobten Sophie von La Roche
- Sophie von La Roche als Herausgeberin der Frauenzeitschrift "Pomona" (1783/84)
- Friedrich Schlegel als Herausgeber des anonym publizierten Romans "Florentin" (1801) sowie der unter seinem Namen veröffentlichten Übersetzungen seiner Frau Dorothea Veit-Schlegel
- Mary Shelley als Herausgeberin der Werke ihres verstorbenen Mannes Percy Bysshe Shelley (1824-39)
- Johann Wolfgang von Goethe als Herausgeber des Briefwechsels mit seinem verstorbenen Freund Friedrich Schiller (1828/29)
- Leonard Woolf als Herausgeber des Tagebuchs seiner verstorbenen Frau Virginia Woolf unter dem Titel "A Writer's Diary" (1953)
- Elisabeth Hauptmann als Herausgeberin der "Gesammelten Werke" (1946/1967) von Bert Brecht

LEHRZIEL des Proseminars ist es, anhand der Beschäftigung mit männlicher wie weiblicher Herausgeberschaft sowie mit den Auswirkungen bestimmter Editionspraktiken auf die Rezeption der AutorInnen eventuelle geschlechtsspezifische Unterschiede herauszuarbeiten.

METHODISCH wird den meisten Einheiten gemeinsam sein, dass es zunächst einen einleitenden Vortrag der Lehrveranstaltungsleiterin gibt, auf den eine Beschäftigung mit den jeweiligen Auszügen aus den Briefwerken bzw. Korrespondenzen folgt. Diese sollen in Kleingruppen analysiert und diskutiert werden, wobei jene Studierenden, die sich schwerpunktmäßig mit dem jeweiligen Thema beschäftigen, die Diskussionen mit Hilfe von Diskussionsfragen in Gang bringen und leiten, anschließend die Ergebnisse außerdem zusammenfassen und im Plenum präsentieren sollen.
Die Powerpointpräsentationen zu den Vorträgen der Lehrveranstaltungsleiterin, erste Literaturhinweise usw. werden auf der Lernplattform Moodle zur Verfügung gestellt.

Assessment and permitted materials

Minimum requirements and assessment criteria

Neben sehr guten Englischkenntnissen wird die Bereitschaft vorausgesetzt, sich auf Fragestellungen aus den Bereichen der feministischen Literaturwissenschaft und der Geschlechterforschung einzulassen bzw. die Kategorie "Geschlecht&" in eigenen Analysen an zentrale Stelle zu rücken.

Maßgeblich für die Benotung sind folgende Punkte:
- Anwesenheit / Mitarbeit (30%)
- Lektüre der Pflichttexte bis zum angegebenen Termin und Beteiligung an den Diskussionen dazu (25%)
- Vorbereitung von Diskussionsfragen und deren Vorbesprechung mit der LV-Leiterin (10%)
- Diskussionsleitung (10%)
- Verfassen einer wissenschaftlichen Hausarbeit zu einem der im Proseminar behandelten Schwerpunktthemen im Umfang von etwa 10-12 Seiten, die bis spätestens 5. September 2016 per E-Mail abgegeben werden soll (25%)

Examination topics

Vorträge der LV-Leiterin, Gruppenarbeiten, Pflichtlektüretexte, eigene Recherchen

Reading list

PRIMÄRLITERATUR

Brecht, Bertolt: Gesammelte Werke in 20 Bänden. Bd. 1. Stücke. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1967
Fielding, Sarah: The adventures of David Simple: containing an account of his travels through the cities of London and Westminster in the search of a real friend. Ed. with an introd. by Malcolm Kelsall. London [u.a.]: Oxford Univ. Press 1969
Goethe, Johann Wolfgang von: Briefwechsel mit Friedrich Schiller. Zürich: Artemis-Verl. 1950 (Gedenkausgabe der Werke, Briefe und Gespräche; 20)
Gottsched, Johann Christoph: Die deutsche Schaubühne. Faksimiledr. nach d. Ausg. v. 1741-1745. Mit e. Nachw. v. Horst Steinmetz. Stuttgart: Metzler 1972
La Roche, Marie Sophie von: Pomona für Teutschlands Töchter. Bd. 1. Speier 1783
La Roche, Sophie von: Geschichte des Fräuleins von Sternheim. Hg. v. Barbara Becker-Cantarino. Stuttgart: Reclam 2006 (Universal-Bibliothek; 7934)
La Roche, Sophie von: Melusinens Sommer-Abende. Hg. v. Christoph Martin Wieland. Nachdr. d. Ausg. v. 1806. Eschborn: Klotz 1992
Runckel, Dorothee Henriette von [Hg.]: Briefe der Frau Louise Adelgunde Victorie Gottsched gebohrne Kulmus. Bd. 1. Dresden: Harpeter 1771
Schlegel, Dorothea u. Friedrich: Geschichte des Zauberers Merlin. Nachw. v. Klaus Günzel. 2. Aufl. Köln: Diederichs 1986
Schlegel, Dorothea: Florentin. Roman. Fragmente. Varianten. Hg. u. mit einem Nachwort versehen von Liliane Weissberg. Frankfurt/M., Berlin: Ullstein 1987
Shelley, Percy B.: Posthumous poems, 1824. Facs. repr. Oxford [u.a.]: Woodstock Books 1991
Woolf, Virginia: A writer's diary. Being extracts from the diary of Virginia Woolf. Ed. by Leonard Woolf. 2. impr. London: Hogarth Press 1954

SEKUNDÄRLITERATUR wird in der Lehrveranstaltung bekannt gegeben

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BA M5

Last modified: Th 04.07.2024 00:13