133018 UE Scandinavian utopias and dystopias (2023S)

Dystopische und utopische Szenarien erfreuen sich großer Beliebtheit. Dies ist nicht nur an dem immer breiter werdenden Spektrum der dystopischen Literatur in Skandinavien zu beobachten, sondern auch am Aufgreifen von Zukunftsnarrativen in Medien wie Musik, Film oder Videospiele. Die rezente Verfilmung der Graphic Novel von Simon Stålenhag (Tales from the Loop; Amazon Prime 2020) veranschaulicht, dass die Multimedialität bei den Zukunftsvisionen eine besondere Rolle spielt. Zudem zeugen die internationale Rezeption des Dystopie-Klassikers Kallocain von Karin Boye oder der weltweite Erfolg der Trilogie von Maja Lunde von einem Interesse außerhalb Skandinaviens.
Im Kurs wird danach gefragt, wie die multimediale Vielfalt die Genres Utopie und Dystopie beeinflusst, und wie wir sie als Rezipient:innen wahrnehmen. Anhand dreier Beispiele – von einer Zeitutopie aus dem 19. Jahrhundert (Oxygen och Aromasia; 1878) über das Zeitalter der klassischen Dystopie im 20. Jahrhundert (Kallocain; 1940) bis hin zur aktuellen Sci-fi Literatur (De ansatte; 2018) – soll die Entwicklung der Utopie skizziert werden. Bei den aktuellen skandinavischen Werken angelangt, beschäftigen wir uns mit der Frage, wo sich in den ausgesprochen dystopischen Szenarien ein utopisches Potenzial verbergen könnte.
In der Übung werden wir mit Romanen, Graphic Novels, Videospielen sowie einem Musikstück arbeiten. Da alle Beispiele auch auf Englisch oder Deutsch vorhanden sind, sind nur minimale skandinavische Sprachkenntnisse erforderlich. Das Programm kann je nach Wünschen der Studierenden erweitert werden.