Universität Wien

135031 VO Literary Theory (VO): The uncanniness of signs - (2017W)

poststructuralist literary theory and philosophy

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Language: German

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Der Poststrukturalismus ist eine komplexe philosophische Denkrichtung, die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts einen großen Einfluss auf das Verständnis von Literatur gewann. Das Spektrum der in der Vorlesung besprochenen Reflexionen reicht hier von Jacques Derridas Dekonstruktion über Roland Barthes’ narratologische Studien und Gilles Deleuzes rhizomatische Schizoanalyse bis hin zu Slavoj Žižeks perversiver Ideologiekritik. Um diese höchst spekulativen Positionen nachvollziehen zu können, ist es aber vor allem auch notwendig, sich der theoretischen Tradition bewusst zu werden, in deren Schatten sie sich entwickelt haben. Die Vorlesung versucht sie unter dem Begriff der Unheimlichkeit der Zeichen zusammenzufassen, geht es doch im Poststrukturalismus um ein Denken, das den Abgrund jeder sprachlichen Sinnstiftung in den Mittelpunkt rückt. Die Zeichen werden nicht mehr als einfache, starre Bedeutungsträger gesehen, sondern als hyperflexible Elemente eines letztendlich unkontrollierbaren Sprachgespinsts, das die souveräne Subjektposition des Sprechenden unterwandert: Nichts scheint unheimlicher als die Frage „Wer spricht?“. Schon um 1800, zur Zeit der Frühromantik, wurde man sich dieser Verstörungen des Sprachspiels bewusst. Denker wie Nietzsche, Freud, Saussure, Jakobson und Heidegger haben sie weiter reflektiert und radikalisiert; der Poststrukturalismus ist ihr logischer Erbe und seine Erkenntnisse bis heute von allergrößter Bedeutung für jede literaturtheoretische Spekulation.

  • Thursday 05.10. 13:15 - 14:45 Hörsaal 34 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6
  • Thursday 12.10. 13:15 - 14:45 Hörsaal 34 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6
  • Thursday 19.10. 13:15 - 14:45 Hörsaal 34 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6
  • Thursday 09.11. 13:15 - 14:45 Hörsaal 34 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6
  • Thursday 16.11. 13:15 - 14:45 Hörsaal 34 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6
  • Thursday 23.11. 13:15 - 14:45 Hörsaal 34 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6
  • Thursday 30.11. 13:15 - 14:45 Hörsaal 34 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6
  • Thursday 07.12. 13:15 - 14:45 Hörsaal 34 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6
  • Thursday 14.12. 13:15 - 14:45 Hörsaal 34 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6
  • Thursday 11.01. 13:15 - 14:45 Hörsaal 34 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6
  • Thursday 18.01. 13:15 - 14:45 Hörsaal 34 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6

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Aims, contents and method of the course

Der Poststrukturalismus ist eine komplexe philosophische Denkrichtung, die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts einen großen Einfluss auf das Verständnis von Literatur gewann. Das Spektrum der in der Vorlesung besprochenen Reflexionen reicht hier von Jacques Derridas Dekonstruktion über Roland Barthes’ narratologische Studien und Gilles Deleuzes rhizomatische Schizoanalyse bis hin zu Slavoj Žižeks perversiver Ideologiekritik. Um diese höchst spekulativen Positionen nachvollziehen zu können, ist es aber vor allem auch notwendig, sich der theoretischen Tradition bewusst zu werden, in deren Schatten sie sich entwickelt haben. Die Vorlesung versucht sie unter dem Begriff der Unheimlichkeit der Zeichen zusammenzufassen, geht es doch im Poststrukturalismus um ein Denken, das den Abgrund jeder sprachlichen Sinnstiftung in den Mittelpunkt rückt. Die Zeichen werden nicht mehr als einfache, starre Bedeutungsträger gesehen, sondern als hyperflexible Elemente eines letztendlich unkontrollierbaren Sprachgespinsts, das die souveräne Subjektposition des Sprechenden unterwandert: Nichts scheint unheimlicher als die Frage „Wer spricht?“. Schon um 1800, zur Zeit der Frühromantik, wurde man sich dieser Verstörungen des Sprachspiels bewusst. Denker wie Nietzsche, Freud, Saussure, Jakobson und Heidegger haben sie weiter reflektiert und radikalisiert; der Poststrukturalismus ist ihr logischer Erbe und seine Erkenntnisse bis heute von allergrößter Bedeutung für jede literaturtheoretische Spekulation.

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BA M3

Last modified: Th 04.07.2024 00:13