Universität Wien

135032 PS PS Literary Theory: New Perspectives on Imagology (2022S)

Continuous assessment of course work

Es findet ein begleitendes Tutorium statt.

Registration/Deregistration

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Details

max. 30 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

Der 14. Juni wird voraussichtlich entfallen.

Tuesday 01.03. 14:15 - 15:45 Hörsaal 1 Sensengasse 3a 1.OG
Tuesday 08.03. 14:15 - 15:45 Hörsaal 1 Sensengasse 3a 1.OG
Tuesday 15.03. 14:15 - 15:45 Hörsaal 1 Sensengasse 3a 1.OG
Tuesday 22.03. 14:15 - 15:45 Hörsaal 1 Sensengasse 3a 1.OG
Tuesday 29.03. 14:15 - 15:45 Hörsaal 1 Sensengasse 3a 1.OG
Tuesday 05.04. 14:15 - 15:45 Hörsaal 1 Sensengasse 3a 1.OG
Tuesday 26.04. 14:15 - 15:45 Hörsaal 1 Sensengasse 3a 1.OG
Tuesday 03.05. 14:15 - 15:45 Hörsaal 1 Sensengasse 3a 1.OG
Tuesday 10.05. 14:15 - 15:45 Hörsaal 1 Sensengasse 3a 1.OG
Tuesday 17.05. 14:15 - 15:45 Hörsaal 1 Sensengasse 3a 1.OG
Tuesday 24.05. 14:15 - 15:45 Hörsaal 1 Sensengasse 3a 1.OG
Tuesday 31.05. 14:15 - 15:45 Hörsaal 1 Sensengasse 3a 1.OG
Tuesday 14.06. 14:15 - 15:45 Hörsaal 1 Sensengasse 3a 1.OG
Tuesday 21.06. 14:15 - 15:45 Hörsaal 1 Sensengasse 3a 1.OG
Tuesday 28.06. 14:15 - 15:45 Hörsaal 1 Sensengasse 3a 1.OG

Information

Aims, contents and method of the course

In der sogenannten westlichen Kultur gibt es seit langem ein Interesse an "nationalen Charakteren". Dieses Interesse war größtenteils essentialistisch geprägt, d.h. es wurde davon ausgegangen, dass jede Nation durch einen eigenen Charakter gekennzeichnet ist und dieser anhand der kulturellen Aktivitäten dieser "Nation" – u.a. in der Literatur – analysiert werden kann. Im Laufe des 20. Jahrhunderts hat sich ein kritischerer Ansatz durchgesetzt. Kulturelle Unterschiede werden inzwischen eher als Einstellungen und Wahrnehmungen denn als Wesenheiten und ‚objektive‘ Charakteristika untersucht. Die „Imagologie“ (seltener auch: „Fremdhermeneutik“ oder „interkulturelle Hermeneutik“) bezeichnet jenes Fachgebiet der Vergleichenden Literaturwissenschaft, das ein theoretisches und methodisches Repertoire für die Untersuchung literarischer Bilder vom ‚Selbst‘ und vom ‚Anderen‘ – weniger im Sinne von visuellen Darstellungen, sondern vielmehr von kulturellen Stereotypen (z.B. die frivolen Franzosen, leidenschaftlichen Italiener, die humorlosen Deutschen usw.) – bereitstellt. Solche stereotypen Bilder sind Gemeinplätze, die sich im Laufe der Zeit verändern und zwischen Genres, Ländern und Kulturen migrieren. Obwohl sie wenig oder gar keine empirische Grundlage haben, üben sie einen realen Einfluss darauf aus, wie wir die Welt und unsere Position darin beurteilen. Sie sind sowohl ein komplexes kulturgeschichtliches Phänomen als auch ein wichtiger Bestandteil nationalistischer Vorurteile und bedürfen daher einer kritischen Analyse.

In der Lehrveranstaltung werden wir imagologische Konzepte und Begriffe (z.B. Selbst-/Fremdbild bzw. auto-image/hetero-image, Ethnotyp, Stereotyp) unter Berücksichtigung interdisziplinärer Aspekte besprechen und diese mit verwandten oder ergänzenden Konzepten aus anderen theoretischen Bereichen – insbesondere der postkolonialen und der Intersektionalitätstheorie – in Verbindung bringen. Die Hinzuziehung von Erkenntnissen aus der postkolonialen Theorie und der Intersektionalitätstheorie wird neue Perspektiven auf die als angestaubt geltende Imagologie eröffnen und dabei helfen, ihren lange als eurozentrisch kritisierten Fokus zu verschieben. Wir werden die Imagologie nicht nur anhand von theoretischer Literatur kennenlernen, sondern ihre Konzepte und Methoden auch in der Textanalyse erproben – anhand von ganz unterschiedlichen (Ausschnitten aus) Primärtexten: von Hans Paasches "Forschungsreise das Afrikaners Lukanga Mukara ins innerste Deutschland" über Chika Unigwes Roman "On Black Sisters‘ Street" und der Erzählung "Herr Gröttrup setzt sich hin" von Sharon Dodua Otoo bis hin zur Netflix-Romcom "Emily in Paris" oder TikTok-Beiträgen von Toxische_Pommes. Bei den Round Tables wird der Fokus auf neueren 'Bildern' der Schweiz in der Literatur Migrantisierter liegen.

Assessment and permitted materials

* Mitarbeit (regelmäßige Lektüre und Vorbereitung von Texten, aktive Teilnahme an Zoom- und/oder Präsenzsitzungen)
* eine kleinere schriftliche Teilleistung (z.B. Protokoll, Handout, Reflexion...), die während des Semesters zu erbringen ist
* Teilnahme an einem Round Table (jede*r Studierende nimmt einmal gegen Ende des Semesters als 'Expert*in' an einer Round Table-Diskussion über einen Text teil; es werden von mir Fragen zur Orientierung und Vorbereitung ausgeschickt, die vorab schriftlich zu beantworten sind)
* Schriftliche Abschlussarbeit (hier kann zwischen zwei Varianten gewählt werden: entweder Zusammenfassung eines theoretischen Textes + kurzes Essay oder reguläre Proseminararbeit + vorab Themenvorschlag/Konzept darüber – Abgabe zu je zwei verschiedenen Terminen gegen Ende bzw. nach Ablauf des Semesters)

Minimum requirements and assessment criteria

Mindestanforderung, um das PS positiv abzuschließen, ist eine regelmäßige Mitarbeit / Aktivität in Videoschaltungen und/oder in Präsenz sowie die Abgabe einer Abschlussarbeit.
Es wird außerdem die Bereitschaft und Sprachkenntnis vorausgesetzt, um auch Texte auf Englisch lesen zu können.

Die Endnote setzt sich aus vier Teilleistungen zusammen: Aktive Mitarbeit (15%), kleinere schriftliche Teilleistung (15%), Round Table-Teilnahme (20%), Abschlussarbeit (50%).

Examination topics

Die während des Semesters besprochene Literatur. Texte und Textausschnitte werden auf Moodle zur Verfügung gestellt. Zusätzliche / weiterführende Literatur wird tw. in Form von Scans auf Moodle zur Verfügung gestellt.

Reading list

(Auswahl)

Beller, Manfred/Leerssen, Joep (eds.): Imagology: The Cultural Construction and Literary Representation of National Characters. A Critical Survey. Amsterdam: Rodopi 2007.

Bock, Stefanie: “The German Woman is Primarily a Cooking Animal” – Gender and National Stereotypes in the English Media from 1890 to 1914. In: EESE 2 (2009), http://webdoc.sub.gwdg.de/edoc/ia/eese/artic29/sbock/2_2009.html.

Joep Leerssen: „Imagology: On using ethnicity to make sense of the world.“ In: Iberic@l - Revue d’études ibériques et ibéro-américaines 10 (2016), S. 13–31.

Claudia Perner: Dislocating Imagology – And: How Much of It Can (or Should) Be Retrieved? In: Marga Munkelt/Mark Stein/Markus Schmitz (Hg.): Postcolonial Translocations: Cultural Representations and Critical Space Thinking. Amsterdam: Rodopi 2013, S. 29-44.

Ginette Verstraete: Gender. In: Beller/Leerssen: Imagology 2007, S. 328-331.

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BA M3

Last modified: Tu 08.03.2022 16:28