Universität Wien

135813 SE MA-Seminar: Literary Translation: The Case of Nabokov (2020S)

Continuous assessment of course work

Registration/Deregistration

Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).

Details

max. 25 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

First session on March 6 from 10-11:30am as always

Monday 16.03. 10:00 - 11:30 Seminarraum 8 Sensengasse 3a 5.OG
Monday 23.03. 10:00 - 11:30 Seminarraum 8 Sensengasse 3a 5.OG
Monday 30.03. 10:00 - 11:30 Seminarraum 8 Sensengasse 3a 5.OG
Monday 20.04. 10:00 - 11:30 Seminarraum 8 Sensengasse 3a 5.OG
Monday 27.04. 10:00 - 11:30 Seminarraum 8 Sensengasse 3a 5.OG
Monday 04.05. 10:00 - 11:30 Seminarraum 8 Sensengasse 3a 5.OG
Monday 11.05. 10:00 - 11:30 Seminarraum 8 Sensengasse 3a 5.OG
Monday 18.05. 10:00 - 11:30 Seminarraum 8 Sensengasse 3a 5.OG
Monday 25.05. 10:00 - 11:30 Seminarraum 8 Sensengasse 3a 5.OG
Monday 08.06. 10:00 - 11:30 Seminarraum 8 Sensengasse 3a 5.OG
Monday 15.06. 10:00 - 11:30 Seminarraum 8 Sensengasse 3a 5.OG
Monday 22.06. 10:00 - 11:30 Seminarraum 8 Sensengasse 3a 5.OG
Monday 29.06. 10:00 - 11:30 Seminarraum 8 Sensengasse 3a 5.OG

Information

Aims, contents and method of the course

Im Seminar soll das Werk von Vladimir Nabokov im Kontext zeitgenössischer wie aktueller theoretischer Auseinandersetzungen mit der literarischen Übersetzung thematisiert werden. Ausgangspunkt wird Nabokovs Übersetzung von A.S.Puškins Evgenij Onegin / Eugene Onegin sein, die ihn mehr als fünzehn Jahre lang beschäftigt hat. Ihr Erscheinen 1964 führte zu einer heftigen Polemik, an der Nabokov selbst nicht unbeteiligt war. Sie greift noch einmal die klassische Opposition von wörtlicher (verfremdender) und lesbarer (einbürgernder) Übersetzung auf, wie sie wenig später von Lawrence Venuti für den englischsprachigen Raum neu aktualisiert wurde. Dabei fällt auf, dass Venuti nicht auf das Beispiel Nabokov eingeht. An Nabokovs Übersetzungen, aber auch an seinen eigenen Romanen wird ein russisch-amerikanischer Kulturkonflikt sichtbar, der das grundsätzliche Verständnis von Dichtung betrifft. Im Seminar werden daher auch die Fragen von russischer Literatur außerhalb Rußlands thematisiert werden, wie sie Adrian Wanner bereits untersucht hat. Seit Nabokov läßt sich speziell in den USA auch eine vom Russischen her geprägte literarische Tradition verfolgen, die sich mit Josip Brodskij und Eugene Ostashevskij bis in die Gegenwart hinein fortsetzt. Inwiefern Übersetzen und translationales Schreiben hier ineinander übergehen, soll daher anhand von Nabokovs Übersetzungen – Fremd- und Eigenübersetzungen – und anhand einiger seiner Romane untersucht werden.
Mögliche Themen des Seminars
* Nabokov als Übersetzer von Werken anderer
* Wer übersetzt? Zur Praxis der Übersetzung der russischen Romane Nabokovs ins Englische
* Evgenij Onegin in der Übersetzung Nabokovs – Die Position Nabokovs, die Argumente seiner Kritiker, Gegenübersetzungen
* Von Nabokov bis Venuti: Lesbarkeit der Übersetzung und Sichtbarkeit des Übersetzers
* Translationales Schreiben: Nabokovs amerikanische Romane als Metatexte
* Nabokovs Selbstübersetzungen
* Russische Literatur in englischer Sprache: Eine ‚Tradition‘ von Nabokov über Brodskij bis Ostashevskij?
* Nabokov als Vorbild: Vikram Seth: The Golden Gate (1986); der schwedische Autor und Nabokov-Übersetzer Aris Fioretos; Adam Thirlwell: Miss Herbert (2007)
Das Seminar baut auf gemeinsamer Lektüre der mehrheitlich englischsprachigen Texte auf und setzt entsprechendes Engagement der TeilnehmerInnen voraus. Studierende mit guten russischen Sprachkenntnissen werden eigens zur Teilnahme ermutigt, Russischkenntnisse sind aber nicht obligatorisch.
Bitte nehmen Sie bei Interesse baldmöglichst Kontakt mit mir auf, um mögliche Referatsthemen zu vereinbaren.
Wir beginnen mit dem Roman "Miss Herbert" von Adam Thirlwell, der das Übersetzen im literarhistorischen Kontext thematisiert und der auch eine englische Übersetzung des einzigen von Nabokov auf Französisch verfassten und von ihm sowohl ins Englische wie ins Russische übersetzten Texts "Mademoiselle O" enthält.

Assessment and permitted materials

Solange keine Lehrveranstaltungen am Institut duchgeführt werden können, werden von Woche zu Woche schriftliche Arbeitsaufträge erteilt, die fristgerecht bis zum nächsten Termin abgegeben sein müssen. Für die zweite Hälfte des Seminars werden Referatsthemen ausgegeben. Auf jeden Fall ist eine schriftliche Hausarbeit einzureichen.
Nach Wiederaufnahme der Lehre am Institut wird für den erfolgreichen Abschluß der LV auch eine regelmäßige aktive Teilnahme nachzuweisen sein. Die aktive Teilnahme beinhaltet Wortbeiträge zu den Seminarsitzungen, die Übernahme eines mündlichen Referats und/ oder einer Stundenvorbereitung oder eines Stundenprotokolls (je nach TeilnehmerInnenzahl).

Minimum requirements and assessment criteria

Gute Englischkenntnisse als Voraussetzung für die Lektüre. Russischkenntnisse von Vorteil.
Die Seminararbeit muss nachweisbar auf die im Seminar angesprochenen Themen und erarbeiteten Kompetenzen bezogen sein.

Examination topics

Reading list

Texte / Übersetzungen von Nabokov:
Aleksandr Pushkin: Eugene Onegin. A novel in verse translated from Russian with a commentary by Vladimir Nabokov. London 1964, Princeton 1975 (4 vls.)
vgl. dazu auch weitere Übersetzungen ins Englische u.a. von Walter W. Arndt (1963), Charles Johnston (1977), Douglas Hofstadter (1999), sowie die Übersetzung von Nabokovs englischer Fassung ins Deutsche durch Sabine Baumann (unter Mitarbeit von Christiane Körner, 2009)

[Vladimir Nabokov] Verses and Versions: Three Centuries of Russian Poetry into English. Edited by Brian Boyd and Stanislav Shvabrin (2008)
[Lewis Carroll: Alice in Wonderland] Аня в стране чудес 1923
Камера Обскура (1933); englische Übersetzung: Camera Obscura (1936, Winifred Roy), Laughter in the Dark (1938, Selbstübersetzung)
Auf Englisch im Entstehungszeitraum der Puškin-Übersetzung verfasste Romane: Lolita (1955; 1965 Selbstübersetzung ins Russische); Pnin (1957); Pale Fire (1962); Ada or Ardor: A Family Chronicle (1969)
zur Übersetzung von Lolita ins Russische vgl. auch Alexander D. Nakhimovsky, S.Paperno: An English-Russian Dictionary of Nabokov's Lolita. Ardis Publishers 1982

Forschungsliteratur zur Einführung:
Brown, Clarence: "Nabokov's Pushkin and Nabokov's Nabokov". In: Nabokov: The Man and His Work (ed. L.S. Dembo). Madison, WI: University of Wisconsin Press, 1967, pp. 195-208
Boyd, Brian: Vladimir Nabokov. The American Years. Princeton: Princeton University Press 1991
Eskin, Michael: Zwischen Version und Fiktion: Nabokovs Version von Puskins Evgenij Onegin: Eine Übersetzungs- und fiktionstheoretische Untersuchung. München: Otto Sagner, 1994
Rosengrant, Judson: „Nabokov, Onegin, and the Theory of Translation.“ Slavic and East European Journal V. 38, No. 1., Spring 1994 pp. 13ff.
The Garland Companion to Vladimir Nabokov (ed. Vladimir E. Alexandrov), New York: Garland, 1995
Picon, Francisco: „Rereading Nabokov’s Commentaries to Eugene Onegin“. Ulbandus: The Slavic Review of Columbia University, 2009-2010, Vol.12, pp.140-160
Conley, Tim: „Eugene Onegin the Cold War Monument: How Edmund Wilson Quarreled with Vladimir Nabokov“. Studies in 20th & 21st Century Literature, 2014, Vol.38(1), 1-20
Lawrence Venuti: The Translator's Invisibility: A History of Translation. London: Routledge 1995 (revised ed. 2008)
Adrian Wanner: Out of Russia. Fictions of a New Translingual Diaspora. Northwestern University Press 2011
Maria Emeliyanova: Self-translation in Vladimir Nabokov’s work. From Kamera Obskura to Laughter in the Dark: a case-study. Doctoral Thesis Università Ca' Foscari Venezia 2017, http://dspace.unive.it/handle/10579/9639
Adrian Wanner: „Poems and Problems. Vladimir Nabokov‘s dilemma of poetic self-translation“. In: Slavic & East European Journal March 2017, pp. 70-91

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MA M1

Last modified: We 11.01.2023 00:19