140341 PS Who owns the city? Metropoles in African and Afrodiasporan literature (2019S)
Continuous assessment of course work
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Registration/Deregistration
Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).
- Registration is open from Fr 01.02.2019 08:00 to Fr 08.03.2019 10:00
- Deregistration possible until Su 31.03.2019 10:00
Details
max. 20 participants
Language: German
Lecturers
Classes (iCal) - next class is marked with N
- Friday 08.03. 11:00 - 15:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 4 UniCampus Hof 5 2M-O1-10
- Friday 29.03. 11:00 - 15:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 4 UniCampus Hof 5 2M-O1-10
- Friday 12.04. 11:00 - 15:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 4 UniCampus Hof 5 2M-O1-10
- Friday 10.05. 11:00 - 15:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 4 UniCampus Hof 5 2M-O1-10
- Friday 24.05. 11:00 - 15:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 4 UniCampus Hof 5 2M-O1-10
- Friday 28.06. 11:00 - 15:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 4 UniCampus Hof 5 2M-O1-10
Information
Aims, contents and method of the course
Städte sind ein beliebtes Sujet in Literatur und Kunst, sie gelten als Orte der Inspiration ebenso wie als Orte der Imagination. Literarische Annäherungen an die Stadt gelten daher einerseits ihrer faktischen Realität als sich permanent wandelnder öffentlicher Raum, andererseits ihren Möglichkeiten, fiktionale Räume zu eröffnen. Insofern dokumentieren Literatur und Kunst nicht nur städtisches Leben, sondern sie prägen ihrerseits den Diskurs über Städte und urbanes Leben wesentlich mit. Allerdings zeigt sich, dass die Eigenschaften, die Städten und Metropolen attribuiert werden, je nach Perspektive sehr unterschiedlich sind: Einerseits gelten sie als Symbol individueller Freiheit, sozialer Experimente und technologischen Fortschritts, sie versprechen Wohlstand und sozialen Aufstieg oder befeuern Utopien eines friedlichen Miteinanders verschiedener Ethnien und sozialer Gruppen. Andererseits wird die Metropole als alles verschlingender Moloch gezeichnet, in der der Einzelne untergeht, ganze Existenzen zerstört werden, soziale Gruppierungen den clash of cultures gewaltsam austragen, und der Einsatz von Technologie in Szenarien ökologischen und moralischen Niedergangs mündet. Diese Diskrepanz manifestiert sich auch anhand von Gender und Race: der öffentliche Raum wird implizit als weiß und männlich definiert, während innerhalb der Literatur die Stadt selbst oft weiblich konnotiert ist und dystopische Fantasien oft mit nicht-weißen Figuren assoziiert werden.Afrikanische Städte waren insofern besonderen Imagines ausgesetzt, als ihnen viele der positiv besetzten Attribute nicht zuerkannt wurden. Sie galten mithin weniger als Orte der Freiheit, des Wohlstands und futuristischer Experimente, sondern vielmehr als Orte des Chaos und gewaltsamer Konflikte, unbeschreiblichen Lärms und einer Desorganisation, die in ihrer Dysfunktionalität den urbanen Lebensraum insgesamt bedroht – Zuschreibungen, die ihren Ursprung u.a. in der Kolonialliteratur haben, die aber bis heute u.a. von zeitgenössischen globale Medien vielfach perpetuiert werden. Zeitgenössische afrikanische und afrikanisch-diasporische Autor*innen und Künstler*innen eröffnen gänzlich andere Perspektiven auf afrikanische Städte, indem sie ihre Figuren in konkreten urbanen Umgebungen aussetzen, wo diese als Flaneur*innen städtische Umgebungen erkunden, als Neuankömmlinge in Nachbarschaftskonflikte geraten, sich als politische Aktivist*innen gegen Gentrifizierung einsetzen, als Frauen den öffentlichen Raum für sich reklamieren, als schwul/lesbische Paare in Erscheinung treten, als Straßenkinder ihr Überleben sichern oder als Insektoide einer urbanen Dystopie zum Opfer fallen.Im Seminar werden wir uns mit verschiedenen fiktionalen Darstellungen afrikanischer Städte (Nairobi, Lagos, Johannesburg, Kapstadt, Harare) beschäftigen sowie mit afrikanisch-diasporischen Perspektiven auf europäische und amerikanische Städte (London, Paris, Berlin, New York). Neben Romanen, Kurzgeschichten und Autobiographie gibt es auch Platz für Filme, Bilder und Performances, die direkt im urbanen Raum stattfinden. Der im Titel gestellten Frage „Wem gehört die Stadt?“ soll im Kurs auf zwei Ebenen nachgegangen werden: Einerseits geht es um den konkret erfahrbaren urbanen Raum: Wer kann sich im urbanen Raum frei bewegen und wer gestaltet diesen Raum? Andererseits interessiert uns die Ebene des Diskurses über Städte: Wer erzeugt die Imagines von der Stadt, d.h., wer kann beeinflussen, welche Bilder von der Stadt in den Köpfen entstehen?
Assessment and permitted materials
Referat, Hausarbeit
Minimum requirements and assessment criteria
regelmäßige Teilnahme, Bereitschaft zum Lesen von Primärliteratur
Literarische Texte und Filme werden zu jedem Termin in Ausschnitten gelesen bzw gemeinsam im Kurs angeschaut, um eine möglichst große Bandbreite aufzuzeigen. Eine ausführliche Lektüre der Romane aus eigenem Interesse ist selbstverständlich willkommen, wird aber nicht vorausgesetzt.
Literarische Texte und Filme werden zu jedem Termin in Ausschnitten gelesen bzw gemeinsam im Kurs angeschaut, um eine möglichst große Bandbreite aufzuzeigen. Eine ausführliche Lektüre der Romane aus eigenem Interesse ist selbstverständlich willkommen, wird aber nicht vorausgesetzt.
Examination topics
Reading list
Association in the course directory
PAL 1, PAL 2
Last modified: Mo 07.09.2020 15:35