Universität Wien

140533 PS Crises, war and democratization in the Middle East (2008S)

Continuous assessment of course work

Details

max. 25 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

  • Friday 04.04. 13:00 - 17:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06
  • Friday 18.04. 13:00 - 17:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06
  • Friday 25.04. 13:00 - 17:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06
  • Friday 30.05. 13:00 - 17:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06
  • Friday 06.06. 13:00 - 17:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06
  • Friday 13.06. 13:00 - 17:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06
  • Friday 20.06. 13:00 - 17:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06

Information

Aims, contents and method of the course

Mit dem von den USA propagierten War on Terror als Reaktion auf die Anschläge vom 11.September und dem Krieg im Irak seit dem Jahr 2003 scheinen die geopolitischen Koordinaten und gesellschaftlichen Ordnungssysteme insbesondere in der arabisch-islamischen Welt in eine neue Phase getreten zu sein. Die von den USA verkündete Politik einer Demokratisierung des ¿Nahen und Mittleren Ostens' sollte dabei offensichtlich als Zielsetzung interventionistischer politischer und/oder militärischer Maßnahmen festgeschrieben werden, führte jedoch unter anderem zu einer weiteren Destabilisierung der Region und zu einer Verschärfung innergesellschaftlicher Spannungsfelder. Anhand zweier Fallstudien (der israelisch-palästinensische Konflikt und der Krieg im Irak) sollen in der Lehrveranstaltung jene politischen, ökonomischen und/oder militärischen Prozesse seit den 1990er Jahren rekonstruiert werden, die in der Lesart US-amerikanischer politischer Eliten zu einer Demokratisierung der Region führen bzw. jene begleiten soll(t)en.
Dabei werden in einem ersten Teil des Proseminars kontrovers diskutierte sozialwissenschaftliche Konzepte, die Begriffe wie ¿Hegemonie', ¿Empire' oder ¿Unilateralismus vs. Multilateralismus' in Bezug auf die Positionierung der USA in globalen Machtfeldern adaptieren und aktualisieren, einer kritischen Einschätzung unterzogen. Herauszuarbeiten wird sein, inwiefern derartige Konzepte als analytischer Referenzrahmen für US-amerikanische Politiken im ¿Nahen Osten' dienen können und was sie jeweils implizieren.
Im zweiten Teil der Lehrveranstaltung sollen die beiden ausgewählten Konfliktfelder (Israel/Palästina und Irak) trotz ihrer unterschiedlichen Ausgangssituationen und historischen Verlaufsformen anhand des folgenden Schwerpunktes untersucht werden:
- Die Implementierung bzw. der Wiederaufbau institutioneller Strukturen, d.h. einerseits die seit den Osloer Prozessen der 1990er Jahre gebildete palästinensische Autonomiebehörde und andererseits die institutionelle Rekonstruktion des Irak seit dem Jahr 2003. Zu fragen wird dabei unter anderem sein, welche sozialen, ökonomischen und politischen Auswirkungen die Neu- bzw. Restrukturierung von Institutionen jeweils hatten und haben und inwiefern sich diese in das Projekt der Demokratisierung des ¿Nahen und Mittleren Ostens' einfügen lassen.

Assessment and permitted materials

Minimum requirements and assessment criteria

Ziele der Lehrveranstaltung sollen auf zwei Ebenen erreicht werden:
1. Inhaltliche Ebene:
Durch die kritische Erschließung differenter Diskurspositionen zu ¿Hegemonie' und ¿Empire' soll ein eigener Standpunkt entwickelt und vertieft werden, der in der analytischen Auseinandersetzung mit den Fallstudien weiter differenziert werden kann. Die Studierenden sollen damit befähigt werden, politische Konflikte im ¿Nahen Osten' in ihrer Prozesshaftigkeiten und wechselseitigen Bedingtheiten zu verstehen, um essentialisierende oder monokausale Erklärungsmuster dekonstruieren zu können.
2. Didaktische Ebene:
Während des Semesters steht die prozessorientierte Aneignung und Verbesserung verschiedener Fertigkeiten des wissenschaftlichen Arbeitens im Vordergrund. Entlang verschiedener Kriterien (zentrale Begriffe und Thesen des Textes, Aufbau der Argumentationsstränge, explizite und implizite Bezugnahme auf theoretische und/oder politische Ansätze, historischer Ort bzw. historische Grenzen des Textes) soll ein hermeneutisch orientiertes Textverständnis erarbeitet werden, dessen methodischer Zugang zu den einzelnen Texten von der Teilung in eine textimmanente und in eine kontextuelle Interpretation geleitet wird. Dieser Aneignungsprozess wird in vielfältige Arbeitsweisen der Einzel- und Gruppenarbeit eingebettet, sodass die Studierenden ihre kommunikativen Kompetenzen erweitern können. Mit der Abgabe eines Themas und einer zentralen Fragestellung für die PS-Arbeit soll abschließend auf wesentliche Kriterien für das Verfassen einer PS-Arbeit hingeführt werden, um damit eine (beginnende) Integration in wissenschaftliche Textproduktion zu erleichtern.

Examination topics

(Gruppen)Diskussion und Präsentation von Basistexten; Zusammenfassung und kritische Kommentierung von wissenschaftlichen Diskurspositionen in Referaten, die in Gruppenarbeit erarbeitet werden; (Impuls)Referate des LV-Leiters.

Reading list

Hunt, Krista/ Rygiel, Kim (Ed.): (En)Gendering the War on Terror. War Stories and Camouflaged Politics. Hampshire/Burlington, 2006
- Khalidi, Rashid: Resurrecting Empire. Western Footprints and America's Perilous Path in the Middle East. Boston, 2005
- Münkler, Herfried: Die neuen Kriege. Reinbeck, 2002
- Speck, Ulrich/Sznaider, Natan (Hg.): Empire Amerika. Perspektiven einer neuen Weltordnung. München, 2003
- Tyner, James A.: The Business of War. Workers, Warriors and Hostages in Occupied Iraq. Hampshire/Burlington, 2006


Association in the course directory

T III

Last modified: Mo 07.09.2020 15:35