Universität Wien

140533 SE VM1 - VM5 - Political and Socio-economic Transformation Processes in the Middle East (2015S)

Continuous assessment of course work

Registration/Deregistration

Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).

Details

max. 25 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

Wednesday 18.03. 16:30 - 19:45 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06
Wednesday 15.04. 16:30 - 19:45 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06
Wednesday 29.04. 16:30 - 19:45 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06
Wednesday 13.05. 16:30 - 19:45 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06
Wednesday 27.05. 16:30 - 19:45 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06
Wednesday 10.06. 16:30 - 19:45 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06
Wednesday 24.06. 16:30 - 19:45 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 2 UniCampus Hof 5 2M-O1-06

Information

Aims, contents and method of the course

Fragen die im Seminar erörtert werden sollen sind:

Wie erfolgte die Staatsbildung im Nahen Osten und zu welchen Transformations-prozessen unter dem Einfluss des Kolonialismus bzw. der Dekolonisierung kam es? Gibt es überhaupt einen Nahen Osten, oder ist ‘der Nahe Osten’ ein Konstrukt? Wie kam es zur Bildung eines territorialen Staates? Welche Rolle spielte und spielt die westliche Moderne und welche Auswirkungen hatte es auf die Wissensproduktion, Geschlechterrollen und gesellschaftliche Entwicklungen? Welche Herrschaftsverhältnisse entstanden nach der Dekolonisierung? Welche Rolle spielten und spielen Eliten und welche Rolle kommt sozialen Bewegungen zu? Wie sind soziale Bewegungen zu definieren? Welche Rolle spielt der Anti-Imperialismus?

Im Seminar sollen politische, institutionelle, wirtschaftliche und gesellschaftliche Machtstrukturen, die sich in den Ländern der Region etablierten erarbeitet werden. Es geht darum zu erarbeiten welche Staatsformen und Herrschaftsverhältnisse sich in Folge des westlichen Imperialismus entwickelt haben? Zweifelsohne spielt das Militär in den meisten nahöstlichen Regimes eine wichtige Rolle. In wieweit hängt das mit der in der postkolonialen Ära umgesetzten Entwicklungspolitik zusammen? War das Militär ein Ersatz für eine fehlende Bourgeoisie? Welche Machtstrukturen wurden geschaffen? Welche Rolle spielen traditionelle, primordiale Strukturen, wie Clans, familiäre oder religiöse Netzwerke? Warum konnten in den meisten Länder der Region autoritäre Strukturen den Übergang von staatlich gelenkter Entwicklungspolitik zu mehr oder weniger liberaler Marktwirtschaft überdauern? Das Seminar geht in weiterer Folge auf die Liberalisierung der Wirtschaft und ihre sozialen und gesellschaftlichen Folgen ein. Wirtschaftsliberalisierung ging nicht mit politischer Liberalisierung einher. Informelle Strukturen ersetzten immer stärker formale Institutionen. Welche Folgen hat das für die Gesellschaft und das politische System? Im Sozial-, Gesundheits- und im Bildungsbereich ersetzen vielerorts islamische Organisationen das marode staatliche System und fordern dadurch die Legitimität der staatlichen Autoritäten heraus. Handelt es sich um eine islamische Zivilgesellschaft? Was macht Zivilgesellschaft eigentlich aus und welche Rolle wird ihr in Demokratisierungsprozessen zugemessen?
Die Region hat in den vergangenen Jahrzehnten ein Revival des Islam erlebt. Eine kulturell und religiös islamische Bewegung hat nicht nur zu gesellschaftlichen Veränderungen geführt, sondern vielfach auch die politischen Systeme verändert. Welche Rolle spielt der Islam?
Welche Rolle spielen äußere Faktoren wie die EU oder die USA für die Entwicklung allgemein und den Demokratisierungsprozess im Speziellen?
Das Seminar möchte über diese Fragestellungen den Studierenden eine Herannäherung an die wichtigsten Bruchlinien in der Entwicklungsgeschichte der Länder der Region ermöglichen. Wichtig ist dabei die Sensibilisierung der Seminarteilnehmer für die Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern zum einen und zum anderen dafür dass die Entwicklungen im Nahen Osten durchaus im Kontext globaler Entwicklungen und Trends zu sehen sind.

Assessment and permitted materials

Regelmäßige Teilnahme, Lektüre der Texte, Referat, aktive Mitarbeit bei den Diskussionen, Termingerechte Abgabe der Abschussarbeit, sowie die Qualität der Abschlussarbeit

Minimum requirements and assessment criteria

Was soll dabei ‘rausschauen’? / Wozu sollen die Studierenden befähigt werden?
Das Seminar zielt darauf ab:
Die historischen Entwicklungen aus denen die politischen Systeme und ihre Institutionen hervorgegangen sind darzustellen und besser zu verstehen.
Herauszuarbeiten welche Rolle Faktoren wie westlicher Imperialismus und Kolonialismus für die politischen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und ideengeschichtlichen Entwicklungen gespielt haben.
Welche Formen der Staatlichkeit sich etabliert haben und mit welchen Herausforderungen das Konzept des ‘modernen Territorialstaats’ zu kämpfen hat.
Die Entwicklung nationalstaatlicher Konzepte, gesellschaftliche und wirtschaftliche Modernisierungs- und Entwicklungsmodelle zu diskutieren.
Nation-building, Staatsfeminismus und den Kampf gegen Diversität zu erarbeiten.
Das Scheitern der nationalistischen Entwicklungsmodelle, die damit einhergehenden sozio - ökonomischen Veränderungen zu diskutieren
Den gleichzeitigen Aufstieg religiös-politischer Bewegungen, deren gesellschaftlichen Einfluss, sowie deren politisches Scheitern und darauffolgende Veränderung und Ent-Ideologisierung verständlich zu machen.
Die Dynamiken der Globalisierung und medialen Vernetzung in Bezug auf nahöstliche Gesellschaften zu diskutieren
Verschiedene Demokratisierungstheorien zu erläutern und sie dann in Zusammenhang mit den nahöstlichen Gesellschaften zu diskutieren.
Die Rolle der Zivilgesellschaft in Demokratisierungsprozessen zu diskutieren.
Die Rolle von äußeren Faktoren und Akteuren zu behandeln und zu hinterfragen.

Examination topics

Jeder / jede Studierende sind angehalten ein Referat zu erarbeiten. Dieses wird dann im Rahmen eines ‘wissenschaftlichen Panels’ präsentiert und diskutiert.
Ein / Eine Discussant aus dem Kreis der Teilnehmer diskutiert zusätzlich die einzelnen Referate und gibt konstruktive Kritik dazu ab.
Die Studierenden sollen sich auf jede Einheit vorbereiten. Hierzu werden Texte online bereitgestellt, die es zu lesen gilt.
Die Teilnehmer sind angehalten sich in die Diskussionen einzubringen.
Zusätzlich stellt der LV-Leiter für jede Einheit eine thematische Frage, die es in wenigen Zeilen zu beantworten gilt. Hier können die Texte behilflich sein, manchmal ist allerdings auch eine zusätzliche Recherche notwendig.
Der LV Leiter gibt immer wieder kurze Impulse, die dann zur Diskussion stehen
Die Studierenden bereiten parallel zu ihren Referaten ein Handout vor, das dann unter den Kollegen ausgeteilt wird.
Am Schluss des Seminars erstellen die Studierenden eine Abschlussarbeit, die als eine Vorbereitung für die Masterarbeit dienen soll.
Die Abschlussarbeit soll eine klar formulierte Forschungsfrage beinhalten.

Reading list

Eine Auswahl der Literatur:
Erik Jan Zürcher, Turkey, A modern History; Stanford Shaw, History of the Ottoman Empire and Modern Turkey. Empire of the Gazis; Feroz Ahmad, Geschichte der Türkei; Ira Lapidus, A History of Islamic Societies; Michael Bonine, Abbas Amanat ,Michael Gasper(Eds.) Is there a Middle East? The Evolution of a Geographical Concept; Henri Lefebvre, The Construction of Space; Edward Said, Orientalism. Western Representations of the Orient. Frantz Fanon, Die Verdammten dieser Erde; Johan Galtung, Eine strukturelle Theorie des Imperialismus; Edward Said, Orientalism. Western Representations of the Orient; Christopher Bayly, Die Geburt der modernen Welt; Bernard Lewis, What Went Wrong?: The Clash Between Islam and Modernity in the Middle East; Cengiz Günay, Geschichte der Türkei. Von den Anfängen der Moderne bis heute; Roger Owen, State, Power and Politics in the Making of the Modern Middle East; Nazih Ayubi, Overstating the Arab State; Elisabeth Monroe, Britain’s Moment in the Middle East 1914-1956; Philip S.Khoury,Syria and the French mandate. The politics of Arab nationalism 1920 1945; Hamid Ansari, Egypt, the Stalled Society; Samuel Huntington, The Soldier and the State; Abdel-Malek, Anouar,Ägypten, Militärgesellschaft:das Armeeregime, die Linke und der soziale Wandel unter Nasser; Vatikiotis, The Egyptian Army in Politics; Joel Migdal, Strong Societies and Weak States…….

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VM1, VM5

Last modified: Mo 07.09.2020 15:35