Universität Wien

150025 SE Social Sciences Seminar: (Un)Democratic Thinking among Japanese Conservatives (2024S)

Japan's One-Party-Dominance from the Perspective of the History of Ideas and Discourse Theory

8.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 15 - Ostasienwissenschaften
Continuous assessment of course work

Registration/Deregistration

Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).

Details

max. 25 participants
Language: German

Lecturers

Classes

DO 12:00 - 13:30 Uhr, Besprechungszimmer der Japanologie (1. Stock). Beginn: 7.3.2024.
Dazu drei weitere Termine am FR 12.4., 14.6. und 21.6. , 14:00 - 16:15 Uhr.


Information

Aims, contents and method of the course

Inhalte:
Die politische „Zeitenwende“, in welcher wir uns im Moment befinden (sollen), ist mittlerweile zum schwammigen Allgemeinplatz geworden. Japans aktive geopolitische Strategie seit der Regierung Abe Shinzōs vertritt mit dem Slogan eines „Free and Open Indo-Pacific“ (jiyū de hirakareta indotaiheiyō) eine Blockbildung hinter gemeinsamen Werten, zu denen ein Bekenntnis zu Demokratie und Freiheit zentral gehören. Gleichzeitig vermochte es kaum ein Premierminister im selben Ausmaß wie der konservative Abe Shinzō zur Zielscheibe großer Proteste zu werden. Ähnlich seinem Großvater Kishi Nobusuke (Premierminister 1957-1960) wurde ihm wiederholt und ausführlich autoritäres und anti-demokratisches Verhalten vorgeworfen. Diese Episode deckt sich mit langen Debatten über die Einstellung zur Demokratie unter japanischen Konservativen. Zweifelte der von der US-Besatzung gestützte Langzeitpremierminister Yoshida Shigeru (1946-1954) noch daran ob Japan je ein demokratisches Land werden könne, so beriefen sich Konservative während dem Kalten Krieg jeweils darauf mit ihrem Programm die Demokratie vor der Gefahr des Kommunismus zu bewahren. Im Seminar wollen wir uns mit den unterschiedlichen und sich wandelnden Konzeptionen von „Demokratie“ unter Japans Konservativen aus zwei Perspektiven nähern: Erstens aus ideengeschichtlicher Perspektive, welche systematische Ergründungen von historischen Wurzeln und Bezugspunkten ermöglicht, zweitens aus diskurstheoretischer/-analytischer Perspektive, welche die machtstabilisierenden Mechanismen hinter den Bezug auf „Demokratie“ durch politische Akteure in den Mittelpunkt stellt. Nach einer theoretischen Einführung werden erste Auseinandersetzungen mit „repräsentativer“ Demokratie in der Meiji-Zeit betrachtet. Im Anschluss werden chronologisch einzelne Denker:innen und Strömungen bis in die Gegenwart untersucht, wobei der Schwerpunkt auf dem Nachkriegsjapan liegt. Teilnehmer:innen werden befähigt sich theoretisch und methodisch fundiert mit politischen Debatten und Veränderungen auseinanderzusetzen, als auch historische Entwicklungen in Kontext zu setzen.

Ziele:
* Befähigung zum selbstständigen Abfassen wissenschaftlicher Arbeiten zu einem klar abgegrenzten Thema unter Zuhilfenahme japanischsprachiger Materialien.
* Anwendung des bisher erlernten Wissens über das wissenschaftliche Arbeiten in der Japanologie; selbstständige Recherche der relevanten Literatur, selbstständige Suche nach und Anwendung von geeigneten Methoden (und ggf. Theorien).
* Je nach den Bedürfnissen der Teilnehmenden wird eine Einführung in unterschiedliche Arten der qualitativen und quantitativen Diskuranalyse und Methoden ideengeschichtlicher Forschung angeboten.
* Einführung in die politik-historische Auseinandersetzung mit Nachkriegsjapan.
* Fähigkeit zur kritischen Diskussion des Themas und der entsprechenden Fachliteratur

Methoden:
Das Seminar wird interaktiv gestaltet. Sitzungen beinhalten kurze Einführungen in das jeweilige Thema/Hintergrundinformationen durch die LV-Leitung; Bearbeitung, Einordnung und Gruppendiskussion zur Fachliteratur; Protokolle, Diskussionsleitung; kleinere Gruppenarbeiten, Recherche-Übungen und Referate.

Assessment and permitted materials

* Präsentation (individuell oder in Kleingruppen)
* Aktive Teilnahme am Seminar inkl. Diskussionsmoderation
* Semesterarbeit.
Für alle (Teil-)Leistungen der Lehrveranstaltungen sind die Zitiervorschriften der Japanologie verpflichtend.

Plagiatsnotiz:
Mit Ihrer Anmeldung zu der Lehrveranstaltung erklären Sie, ALLE Leistungen eigenständig zu erbringen und alle Quellen und Hilfsmittel, die Sie benutzen, durch Zitieren/Belegen kenntlich zu machen.
Beachten Sie unbedingt IMMER:
- Alle Textelemente und Bilder, die mittels KI-Tools generiert wurden, sowie deren Veränderung im Prozess der Erstellung einer Arbeit oder notenrelevanten Teilleistung müssen transparent gemacht werden. Verstöße werden wie Plagiate behandelt.
- Das Plagiieren, also die Übernahme fremder Ideen und Formulierungen ohne entsprechende Quellenangaben (= Zitate), verstößt gegen die Grundsätze des wissenschaftlichen Arbeitens. Das gilt auch für Eigenplagiate! Wird ein Plagiat festgestellt, so führt dies automatisch zu einer Nicht-Bewertung der gesamten Lehrveranstaltung; im Sammelzeugnis scheint dann der Vermerk "unerlaubte Hilfsmittel" auf, darüber hinaus kann es auch strafrechtliche Konsequenzen haben. Dies gilt ausnahmslos für alle schriftlichen Abgaben.
Nähere Informationen sind der Webseite des Studienpräses zur Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis zu entnehmen:
https://studienpraeses.univie.ac.at/infos-zum-studienrecht/wissenschaftliche-arbeiten/plagiat/

Minimum requirements and assessment criteria

Mind. 80% Anwesenheit sowie Abgabe der Seminararbeit sowie die Mitarbeit in der Gruppe sind notwendige Voraussetzungen für die Bewertbarkeit Ihrer Gesamtleistung.

Notenkriterien: Die Benotung des Kurses basiert auf der Güte Ihrer Mitarbeit, gemessen in drei Kriterien:
60 % Seminararbeit (30% Formalia; 70% Inhalt). Optionale Vorabgabe Ihrer Seminararbeit bis zum 30. Juni 2024. Endgültige Abgabe in digitaler Version bis spätestens 30. September 2024, 23.59 über Moodle (ausnahmslos).
20 % Mitarbeit. Seminare und Übungen leben von Interesse und Engagement der Teilnehmenden. Bewertet werden Qualität und Intensität Ihrer mündlichen Beiträge. Absprache des individuellen Vortrags in der Sprechstunde spätestens eine Woche vor dem Referatstermin! Fragestellung, Aufbau, Literaturliste per email vorher einschicken und ausgearbeitete Präsentation (Powerpoint, Prezi etc.) spätestens zum Sprechstundentermin mitbringen!
20 % Moderation. Alle Teilnehmenden übernehmen die Moderation einer Diskussionseinheit, für die sie entsprechend sorgfältig die Texte vorbereiten. Bitte planen Sie gründlich, welche Themen in Ihrer Stunde herausgearbeitet werden sollen, mit Hilfe welcher Fragen Sie die Diskussion in die Richtung hineindirigieren, die für das Thema bzw. Ihre Sichtweise wichtig ist.

Die Erbringung aller Teilleistungen ist Voraussetzung für eine positive Beurteilung, wenn nicht explizit etwas anderes vermerkt wurde.
Werden einzelne verpflichtende Teilleistungen nicht erbracht, gilt die Lehrveranstaltung als abgebrochen.

Examination topics

Im Seminar wird aktive Mitarbeit von allen erwartet, angefangen bei der Auseinandersetzung mit der Grundlagenliteratur und der Bereitschaft, sich an den Diskussionen zu beteiligen. Ihr individueller Beitrag zur Analyse von (Anti-)Demokratischem Denken unter Japans Konservativen besteht in der Ausarbeitung einer zum Rahmenthema des Seminars passenden Seminararbeit, deren inhaltlichen Fokus und methodisch/theoretischen Zugang Sie in Absprache mit der LV-Leitung selbst bestimmen.
Abgabetermin laut Absprache in der ersten Sitzung.

Reading list

Miller, Jennifer M.
2019 Cold War Democracy: The United States and Japan. Cambridge: Harvard University Press.

Association in the course directory

M3a, M5

Last modified: Th 29.02.2024 08:46