Universität Wien

160061 VO The Aesthetic Model of Explaining Music (2014S)

Do 10:30-12:00 und 14:00-15:30 Uhr
Ort: HS 2 d. Inst. f. Musikwissenschaft UniCampus Hof 9 3G-EG-01

Blocktermine:
- Do, 13. März 2014
- Do, 20. März 2014
- Do, 03. April 2014
- Do, 10. April 2014
- Do, 15. Mai 2014
- Do, 22. Mai 2014
- Do, 05. Juni 2014

Kontakt: elschek@orangemail.sk
Anmeldung: in der 1. Sitzung oder per E-Mail

Details


Information

Aims, contents and method of the course

Die Musik und ihr Klang ist ein wesentlicher Teil unseres Bewusstseins, Denkens, Fühlens und Verhaltens. Ihre Ausstrahlung erfasst alle Lebenslagen und Lebensbereichen des Menschen. Wie ist dies zu erklären? Wie wird ihre universelle, über Jahrhunderte fortdauernde Wirkung von der Ästhetik und Musikästhetik gedeutet? Hat die Musik eine inhärente, universell erklärbare Logik? Ist Musik ein klanglicher, "sprachlicher" Informationsträger, ein Kommunikationsmittel und Mitgestalter unserer ästhetischen Gefühlswelt? Ist es nötig und sinnvoll, unsere durch die Musik erweckten Gefühle zur erklären, zu verbalisieren? Wie kann das geschehen? Es gibt dafür keine universelle Erklärung, obwohl dieser Vorgang bei jeglicher Musik ähnliche psychische und psychophysiologische Prozesse in Gang setzt. Diese sind bei jedem Menschen und jeder Persönlichkeit, entsprechend seiner psychischen, psychophysiologischen und musischen Veranlagung, auf differenzierte Weise beeinträchtigt. Sie besitzen mehre Ebenen. Die Ästhetik ist kein universelles Erklärungsmodell, sondern ist auf gefühlsmäßige Prozesse konzentriert, sucht das Harmonische, das "Schöne", dass Ausgewogene, das Wahrheitsgemäße, etc. In besonderer Weise sucht die philosophisch-semiotische Sicht die Bedeutung der perzipierten Musik herauszufinden etwa durch verbale Erklärungsstrategien; die Geschichte sucht ihre Zeitbedingtheit (als romantische, Neue, alte etc. Musik); die Musikpsychologie untersucht ihrer kognitiv - neuralen Abläufe, die Musiktheorie ihre Strukturverflechtung, die Psychophysiologie die physischen Folgen im menschlichen Organismus, und die Musiksoziologie die gesellschaftliche Einflussnahme der Musik. Sie alle haben spezielle Vorgangsweisen und Methoden um zur Erklärung der Musik beizutragen. Die Ästhetische ist eine von ihnen, mit den angeführten anderen aber verbunden, vor allem mit der Philosophie. Diese spezialisierte Universalität der Fachbereiche ist eine Ebene, die durch eine weitere ergänzt werden muss. Eine Symphonie besitzt spezielle Gattungskriterien, die wir zu respektieren haben, und beruht auf ihrer eigenen Ästhetik. Die Ästhetik des Jazz ist eine andere, wie auch jene der Unterhaltungsmusik, oder der Tanzmusik, der Kammermusik usw., die wir zu akzeptieren haben, wenn wir diese Musik adäquat, entsprechend ihrer Vorstellung deuten wollen. Musik zu "Erklären", erfordert eine sehr vielschichtige Erfassung ihrer Eigenschaften und Einwirkungen auf den Menschen, als eine ihrer wesentlichen künstlerischen und ästhetischen Grundfunktionen.

Assessment and permitted materials

Anwesenheit und aktive Teilnahme. Studium von zwei ausgewählten Werken aus dem Literaturverzeichnis oder den ihnen entsprechende Arbeiten.

Minimum requirements and assessment criteria

Examination topics

Vortrag belegt mit audio- audiovisuellen Aufnahmen, Notenbeispielen, Graphiken und Tabellen

Gewünschte/geforderte Vorkenntnisse: Grundkenntnisse zur Musikwissenschaft, insbesondere der geisteswissenschaftlichen und systematischen Bereiche.

Reading list

-Adorno, Wiesengrund: Philosophie der neuen Musik. Tübingen 1949.
-Ammon, Fr. von, Böhm, E. (Hrsg): Texte zur Musikästhetik. Philipp Reclam jun. Stuttgart 2011.
-Dahlhaus, Carl Zimmermann Michael (Hrsg.): Musik zur Sprache gebracht. Musikästhetische Texte aus drei Jahrhunderten. München, Kassel 1984.
-Drösser, Christoph: Hast du Töne. Warum wir alle musikalisch sind? Rowohlt Verlag GmbH. Reinbeck bei Hamburg 2009.
-Eggebrecht, Hans Heinrich. Sinn und Gehalt. Aufsätze zur musikalischen Analyse. Wilhelmshaven Heinrichshoven´s Verlag 1979.
-Egli, Eva: Probleme der der musikalischen Wertästhetik. Ein Versuch zur schlechten Musik. Winterthur 1965.
-Fubino, Enrico: Geschichte der Musikästhetik. Von der Antike bis zur Gegenwart. Metzler Musik Weimar 1997. Sonderausgabe Stuttgart 2007.
-Hanslick, Eduard: Vom musikalischen Schönen. Aufsätze und Musikkritiken. Reclam Verlag Leipzig 1982.
-Keil, Werner (Hrsg.): Musikästhetik und Musiktheorie. Paderborn 2007.
-Klausmeier, Friedrich: Die Lust sich musikalisch auszudrücken. Rowohlt Reinbeck bei Hamburg 1978.
-Knepler, Georg: Geschichte als Weg zum Musikverständnis. Reclam Leipzig 1977.
-Levitin, J. Daniel. Der Musik-Instinkt. Die Wissenschaft einer menschlichen Leidenschaft. Springer Verlag Berlin Heidelberg 2009. (engl. The Brain on Music Penguin 2006).
-Markus Stanislaw A.: Musikästhetik. VEB Deutscher Verlag für Musik Leipzig 1977. 2 Bde.
-Meyer, Leonard: Explaining Music: Essays and Explorations. Berkeley 1973.
-Moos Paul: Die Philosophie der Musik. Deutsche Verlags-Anstalt. Stuttgart. u.w. 1922.
-Motte-Haber, Helga de la: Musikästhetik. Laaber Verlag Laaber2004.
-Scruton Roger: The Aesthetics of Music. Oxford University Press 1997.
-Schubart, Christian Friedrich Daniel: Ideen zu einer Ästhetik der Tonkunst. 1785. Reclam Verlag Leipzig 19??.
-Zoltay Dénes: Ethos und Affekt. Geschichte der philosophischen Musikästhetik von den Anfängen bis zu Hegel. Akademie - Verlag Berlin 1970.
-Zannos, Ioannis (Hrsg.): Music and Signs. Semiotis and Cognitive Studies in Music. Asco Art & Sciences Bratislava 1999.
Die Vierteljahrschrift Zeitschrift Musik & Ästhetik enthält aktuelle Beiträge und Diskussionen. Weitere Arbeiten werden in den Vorträgen angeführt, insbesondere jene zur Musikalischen Semantik, Semiotik und Hermeneutik.

Association in the course directory

B18; M01, M02, M03, M04, M05, M15

Last modified: We 19.08.2020 08:01