Universität Wien

160065 UE Composers as Historiographers. Individual Music-Historical Sketches in the 20th Century (2024W)

Continuous assessment of course work

Registration/Deregistration

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Details

max. 30 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

  • Friday 04.10. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01
  • Friday 11.10. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01
  • Friday 25.10. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01
  • Friday 08.11. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01
  • Friday 15.11. 09:15 - 10:45 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01
  • Friday 22.11. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01
  • Friday 06.12. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01
  • Friday 13.12. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01
  • Friday 10.01. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01
  • Friday 17.01. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01
  • Friday 24.01. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01
  • Friday 31.01. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01

Information

Aims, contents and method of the course

Unter dem Eindruck mehrfacher politischer, gesellschaftlicher und kultureller Krisen entstanden im frühen 20. Jahrhundert eine Reihe gegensätzlicher kulturhistorischer Entwürfe. Im Zusammenhang mit der musikalischen Komposition trafen sicherer Fortschrittsglaube und radikaler Modernitätsanspruch auf Zweifel an ebendiesen Konzepten und ihr radikales Infragestellen.
Vor dem Hintergrund dieser Verwerfungen und Unsicherheiten sowie durch die Unübersichtlichkeit der damaligen Situation, die von teilweise heftigen ästhetischen Grabenkämpfen begleitet wurde, sahen sich vermehrt auch Komponisten dazu veranlasst, ihre eigene Position in der Musikgeschichte zu reflektieren und dabei bestimmte historiographische Positionen für sich selbst zu reklamieren. Weit über das Kommentieren des eigenen technisch-handwerklich Tuns hinaus wurden dabei Positionen für sich in Anspruch genommen, die sich zumeist unmittelbar auf die zeitgenössischen Diskurse auswirkten, zu guten Teilen aber auch in der Musikhistoriographie Verankerung fanden.
Während etwa die Komponisten der Wiener Schule (Arnold Schönberg, Alban Berg und Anton Webern) einem unverbrüchlichen Fortschrittsglauben zuneigten und sich selbst (durchaus unter demonstrativem Rückgriff auf traditionelle kompositorische Verfahrensweisen) an die Spitze des weiteren musikgeschichtlichen Verlaufs stellten, sahen andere das Ende der Musikgeschichte bereits gekommen – was sie jedoch nicht daran hinderte, die eigene Position noch in diese einzubeziehen und sich selbst als letzte legitime Vertreter der Tradition darzustellen. Dazu gehörte etwa Hans Pfitzner – ebenso wie Richard Strauss, der für sich selbst mit einer Mischung aus Ernst und Ironie eine Position als „letzter Mohikaner“ der Komposition formulierte.
In der Lehrveranstaltung soll insbesondere der deutschsprachige Diskurs, in welchem derartige Auseinandersetzungen am ausgeprägtesten waren, in den Blick genommen werden – verbunden mit der Frage nach den Gründen dieser Intensität sowie mit einer vergleichenden Perspektive unter Einbeziehung der Selbstkommentare internationaler Musikschaffender. Ein besonderes Augenmerk wird darauf gelegt, inwiefern es den Komponisten gelang, durch ihre verbalen Äußerungen Einfluss auf ihre musikhistoriographische Einordnung zu nehmen.

Assessment and permitted materials

Nach Maßgabe des LV-Typs "Übung" (UE) wird regelmäßige Anwesenheit und Mitarbeit vorausgesetzt. Die Studierenden sind eingeladen, Inhalte aus der LV mit mehreren eigenen konkreten Aufgaben - in der Regel außerhalb der Lehrveranstaltungszeit - zu erarbeiten, die im Rahmen der LV-Einheiten vertieft und diskutiert werden.

Minimum requirements and assessment criteria

Ein grundlegendes Interesse an musikhistoriographischen Fragestellungen sowie an kompositorischen Entwicklungen wird ebenso erwartet wie regelmäßige Teilnahme an der LV in mehrfachem Wortsinn: Neben der physischen Präsenz und dem Erarbeiten eigener Beiträge der Studierenden ist eine laufende Mitarbeit notwendig, die ebenso in die Beurteilung einfließt wie die Qualität der Übungen.

Examination topics

Siehe oben (Erarbeitung eigener Aufgaben, Mitarbeit, physische und geistige Präsenz).

Reading list

Quellen und Literatur (Auswahl)

Alban Berg – Sämtliche Werke, III/2, Schriften 2: Aufsätze, kleine Beiträge und weitere Schriften, vorgelegt von Kordula Knaus unter Verwendung der Vorarbeiten von Julia Bungardt (2023) • Richard Strauss, Späte Aufzeichnungen, herausgegeben von Marion Beyer, Jürgen May und Walter Werbeck, Mainz 2016 • Daniel Ender, Alte Musik als historische Legitimation für die Neue. Die Komponisten der Wiener Schule und ihre Selbstverortung in der Musikgeschichte, in: Die Wiener Schule und die Alte Musik (=Journal of the Arnold Schönberg Center), Wien 2015, S. 103–115 • Ders., Richard Strauss. Meister der Inszenierung, Wien 2014 • Anna Maria Morazzoni (Hg.), Arnold Schönberg, „Stile herrschen, Gedanken siegen“. Ausgewählte Schriften, Mainz 2007 • Richard Kostelanetz (Hg.), Aaron Copland. A Reader. Selected Writings 1923–1972, Routledge 2004 • Wolfgang Gratzer, Komponistenkommentare. Beiträge zu einer Geschichte der Eigeninterpretation, Wien 2003 • Hans Pfitzner, Sämtliche Schriften, Bd. 1–3, Augsburg 1926–1929, Bd. 4, hg. von Bernhard Adamy, Tutzing 1987 • Igor Stravinsky, Schriften und Gespräche 1, aus dem Franz. übertragen von Richard Tüngel, Mainz 1983 • Béla Bartók. Weg und Werk. Schriften und Briefe, Kassel und München 1972 • Anton Webern, Der Weg zur neuen Musik, Wien 1963 (Neuauflage).

Weitere ausschnittsweise zu lesende Literatur wird in der LV bekanntgegeben.

Association in the course directory

BA: HIS-V2, FRE
MA: E.HIN, H.HIN, S.HIN

Last modified: Th 14.11.2024 17:46