Universität Wien
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160076 UE Interpreting Beethoven in the 19th and 20th Centuries: History and (Hi)stories (2021W)

Continuous assessment of course work
ON-SITE

Registration/Deregistration

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Details

max. 21 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

Der erste Lehrveranstaltungstermin (8.10.2021, 15–16:30) findet als Online-Sitzung statt und dient der Vorbesprechung und Einführung.

UPDATE (22.11.2021): Die Sitzungen am 26.11. und 10.12.2021 finden digital per Zoom statt.

UPDATE (5.1.2022): Die Sitzungen am 14.1. und 28.1.2022 finden digital per Zoom statt.

  • Friday 08.10. 15:00 - 16:30 Digital
  • Friday 15.10. 15:00 - 18:15 Hörsaal 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-09
  • Friday 29.10. 15:00 - 18:15 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01
  • Friday 12.11. 15:00 - 18:15 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01
  • Friday 26.11. 15:00 - 18:15 Digital
  • Friday 10.12. 15:00 - 18:15 Digital
  • Friday 14.01. 15:00 - 18:15 Digital
  • Friday 28.01. 15:00 - 18:15 Digital

Information

Aims, contents and method of the course

Das 19. Jahrhundert etablierte sowohl in kompositorischer Hinsicht als auch in Fragen der Aufführung von Musik das "Paradigma Beethoven" (Hinrichsen 1999, 284). Eine Reihe von Forschungsarbeiten hat sich anhand ausgewählter Werke, Gattungen, Personen, Orte und Institutionen in Teilen oder schwerpunktmäßig der Interpretation von Beethovens Musik gewidmet, sowohl aus theoretisch-hermeneutischer als auch aufführungspraktischer Perspektive. Gleichwohl ist eine umfassende Darstellung des Gegenstands, von Konzepten, Stadien und Geschichte(n) der Beethoven-Interpretation ein Desiderat. Ausgehend von der Überlegung, Musikgeschichte nicht primär als (werkzentrierte) Kompositions-, sondern als (klingende) Aufführungsgeschichte zu verfassen, rücken in dieser Lehrveranstaltung Aufführungstraditionen der Musik Beethovens und ihre Wandlungen in den Fokus. Praktizierte Interpretation in historischer Perspektive wird als eigenständiger Untersuchungsgegenstand begriffen. In einem quellennahen, deskriptiven Darstellungsmodus erfolgt gemeinsam mit den Studierenden zunächst die Auswertung ästhetischer und musikalischer Schriften sowie weiterer schriftlicher Zeugnisse wie Aufführungskritiken, Beschreibungen der Unterrichtssituation bei maßgeblichen Beethoven-Interpret*innen und von Aufführungsmaterialien (instruktive Ausgaben, annotierte Notentexte).

Mit dem Begriff musikalische Interpretation ist seit dem 19. Jahrhundert zuvorderst die Vorstellung von Werkinterpretation verknüpft. Darüber hinaus sollen aber auch jene für Aufführungen von Beethovens Musik maßgeblichen Personen, Institutionen und Medien, ohne die Aufführungsgeschichte nicht denkbar ist, sowie Aspekte der Ideen-, Kultur- und Sozialgeschichte Berücksichtigung finden. Musikalische Aufführungen sind 'Produkte' spezifischer Situationen, die von bestimmten Akteur*innen geprägt und so nicht identisch zu wiederholen sind. Die Verfügbarkeit von Ton- und Filmaufnahmen seit Beginn des 20. Jahrhunderts ermöglicht es, die beschriebene historische Darstellung um empirisch-quantitative Ansätze der jüngeren Interpretationsforschung zu ergänzen. Die methodischen Herausforderungen und Potenziale, die diese klingenden Quellen bereithalten, finden in der Lehrveranstaltung besondere Berücksichtigung. So können computergestützte Verfahren zur Tonträgeranalyse erprobt werden, etwa indem Untersuchungen von Klangdokumenten und von Aufführungsmaterialien methodisch gekoppelt werden, um Einblicke in zeitgenössische Interpretationskulturen und Aufführungsstile zu gewinnen.

Assessment and permitted materials

– Referate (evtl. in Arbeitsgruppen)
– Abfassen einer schriftlichen Seminararbeit

Minimum requirements and assessment criteria

– Anwesenheitspflicht (eine Fehlzeit von max. 180 min. (= eine Doppelsitzung) wird toleriert)
– regelmäßige und aktive Teilnahme an gemeinsamen Diskussionen, eigenständige Themenentwicklung
– Bereitschaft zur (gemeinsamen) Lektüre und Analyse von Quellenmaterialien und Forschungsliteratur sowie zum konzentrierten Hören und Schauen von Ton- und Filmaufnahmen
– hilfreich sind Grundkenntnisse der Musikgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts; wünschenswert ist ein Interesse an Geschichte, Methoden und (jüngeren) Tendenzen der Interpretationsforschung

Examination topics

Reading list

Auswahlbibliographie:
– Aerts, Hans, "Grundzüge der Interpretationsgeschichte Beethovenscher Werke", in: Beethovens Welt, hg. von Siegbert Rampe, Laaber 2019, 563–569
– Brown, Clive, Classical and Romantic Performing Practice 1750–1900, Oxford 1999
– Cook, Nicholas, Beyond the Score: Music as Performance, Oxford u. a. 2013
– Danuser, Hermann (Hg.), Musikalische Interpretation, Laaber 1992
– Eichhorn, Andreas, Beethovens Neunte Symphonie. Die Geschichte ihrer Aufführung und Rezeption, Kassel u. a. 1993
– Gartmann, Thomas / Allenbach, Daniel (Hg.), Rund um Beethoven. Interpretationsforschung heute, Schliengen 2019; online: https://www.hkb-interpretation.ch/fileadmin/user_upload/documents/Publikationen/Bd.14/HKB14_Rund_um_Beethoven.pdf
– Hinrichsen, Hans-Joachim, Musikalische Interpretation. Hans von Bülow, Stuttgart 1999
– Kaiser, Joachim, Beethovens 32 Klaviersonaten und ihre Interpreten, Frankfurt am Main 1975
– Laubhold, Lars E., Von Nikisch bis Norrington. Beethovens 5. Sinfonie auf Tonträger. Ein Beitrag zur Geschichte der musikalischen Interpretation im Zeitalter ihrer technischen Reproduzierbarkeit, München 2014
– Lockwood, Lewis / The Juilliard String Quartet, Inside Beethoven’s Quartets: History, Interpretation, Performance, Cambridge/London 2008
– Loesch, Heinz von / Brinkmann, Fabian, Tempomessungen in Klaviersonaten Ludwig van Beethovens, Staatliches Institut für Musikforschung. Preußischer Kulturbesitz, Berlin 2013/2021, https://simpk.de/forschung/themen/interpretationsforschung/tempomessungen-in-klaviersonaten-ludwig-van-beethovens/
– Metzger, Heinz-Klaus / Riehn, Rainer (Hg.), Beethoven. Das Problem der Interpretation, 2. Aufl., München 1985
– Parakilas, James, "Playing Beethoven his Way: Czerny and the Canonization of Performance Practice", in: David Gramit (Hg.), Beyond 'The Art of Finger Dexterity': Reassessing Carl Czerny, Rochester 2008, 108–124
– Skowroneck, Tilman, Beethoven the Pianist, Cambridge u. a. 2010
– Stenzl, Jürg, "'das Heiligste mit dem Harlequino vereint…'? Auf der Suche nach einer Rezeptions- und Interpretationsgeschichte von Beethovens Veränderungen über einen Walzer von Anton Diabelli, op. 120", in: Ludwig van Beethoven 'Diabelli-Variationen', hg. von Ulrich Tadday, München 2016, 48–95
– Stowell, Robin (Hg.), Performing Beethoven, Cambridge u. a. 1994
– Weinzierl, Stefan, Beethovens Konzerträume. Raumakustik und symphonische Aufführungspraxis an der Schwelle zum modernen Konzertwesen, Frankfurt am Main 2002

Weitere Literatur wird im Laufe des Semesters bekanntgegeben.

Association in the course directory

BA: HIS-V2, FRE
MA: M01, M02, M03, M04, M05, M07, M13, M15, M16

Last modified: Fr 12.05.2023 00:17