Universität Wien

160078 VO Neuromusicological Perspective on (Childhood) Development (2024S)

Registration/Deregistration

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Details

Language: German

Examination dates

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

  • Friday 08.03. 13:15 - 16:30 Hörsaal 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-09
  • Friday 15.03. 13:15 - 16:30 Digital
  • Friday 19.04. 13:15 - 16:30 Hörsaal 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-09
  • Friday 03.05. 13:15 - 16:30 Hörsaal 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-09
  • Friday 17.05. 13:15 - 16:30 Hörsaal 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-09
  • Friday 31.05. 13:15 - 16:30 Digital
  • Friday 07.06. 13:15 - 16:30 Hörsaal 1 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-09

Information

Aims, contents and method of the course

In diesem Kurs werden ausgewählte Effekte von Musik auf die Entwicklung betrachtet, um angehenden Musikolog:innen einen tiefgehenden Einblick in die Neuromusikologie zu ermöglichen. Dabei soll neben der Aneignung neuen Wissens auch der Umgang mit wissenschaftlichen Publikationen und das kritische Hinterfragen sowie Diskutieren dieser geschult werden. Dafür sind folgende Themenschwerpunkte vorgesehen:

(1) Das Erlernen eines Sprachsystems stellt über die gesamte Lebensspanne einen wichtigen Bestandteil der menschlichen Entwicklung dar. Zahlreiche Studien zeigen, dass der auditorische Kortex dabei eine wesentliche Rolle spielt. Dieser verarbeitet primär auditorische Reize. So hängt der Spracherwerb eng mit Hörfähigkeiten zusammen, die auch für andere Bereiche wie Musizieren relevant sind. In diesem Kurs soll der Zusammenhang sprachlicher und musikalischer Fähigkeiten diskutiert werden.

(2) Einige der weltweit häufigsten Lern- und Entwicklungsauffälligkeiten, nämlich Autismus-Spektrum-Störung, Aufmerksamkeitsdefizit(hyperaktivitäts)störung und Lese-Rechtschreib-Störung, zeigen Besonderheiten in der Hörwahrnehmung. Letztere beiden hängen zudem mit der Entwicklung von Hörfähigkeiten zusammen und es lassen sich spezifische Charakteristika für diese im auditorischen Kortex finden. Der enge Zusammenhang dieser Auffälligkeiten mit dem Hören lässt immenses Potential vermuten, durch Musik Betroffene sowohl in ihrer Entwicklung frühestmöglich unterstützen, als auch ihre besonderen Hörfähigkeiten bestmöglich fördern zu können. In dieser Lehrveranstaltung wird dem Zusammenhang von Musik und Lern-/Entwicklungsauffälligkeiten tiefgehend nachgegangen.

(3) Während der Kindheit entwickeln sich grundlegende kognitive Fähigkeiten und emotionale Verhaltensmuster. Einige Studien zeigen die unike Fähigkeit von Musik auf, die emotionsbezogenen Kernregionen des Gehirns zu aktivieren. In diesem Kurs wird anhand von rezenten Studien diskutiert, wie das emotionale Verhalten und kognitive Fähigkeiten durch Musik beeinflusst werden können.

(4) Musik- bzw. Hörtherapie haben großes Potenzial bei der Behandlung neurologischer Erkrankungen wie Alzheimer und Aphasie, insbesondere wenn die Sprachfähigkeiten mitbetroffen sind. In diese Lehrveranstaltung soll ein grundlegendes Verständnis darüber entwickelt werden, wie durch Musik der Genesung dieser Erkrankungen beigetragen werden kann.

Der gesamte Kursinhalt ist geprägt von Diskussionen exemplarischer Forschungsprojekte, darunter auch eigens durchgeführte Projekte. Abschließend wird eine Auswahl richtungsweisender Studien erneut aufgegriffen, um den Studierenden einen umfassenden Überblick über den aktuellen Forschungsstand mitzugeben.

Assessment and permitted materials

Als Prüfungsleistung für diesen Kurs ist eine schriftliche Prüfung am Ende des Semesters zu absolvieren, bei der keinerlei Hilfsmittel genutzt werden dürfen.

Minimum requirements and assessment criteria

Für eine positive Beurteilung ist das Bestehen der schriftliche Prüfung notwendig. Bestanden wird diese mit mindestens 51 von 100 Punkten.

Benotung:
- Sehr gut: 100 - 90 Punkte
- Gut: 89 - 80 Punkte
- Befriedigend: 79 - 65 Punkte
- Genügend: 65 - 50 Punkte
- Nicht genügend: 50 - 0 Punkte

Examination topics

Für die schriftliche Prüfung wird der Inhalt der Vorlesungseinheiten vorausgesetzt, sowie die diesem zugrunde liegende Literatur.

Reading list

Literaturauswahl:

Münte, T.F., Altenmüller, E., Jäncke, L.: The musician’s brain as a model of neuroplasticity. Nat. Rev.
Neurosci. 3, 473–478 (2002).
Schneider P., Benner J., Zeidler B., Christiner M., Seither-Preisler A., Engelmann D.: Audio- und
Neuroplastizität der Klangwahrnehmung. Akustik Journal, 16-30 (2018).
Schneider P., Engelmann D., Groß C., Bernhofs V., Hofmann E., Christiner M., Benner J., Bücher S.,
Ludwig A., Serrallach B., Zeidler B., Turker S., Parncutt R. & Seither-Preisler A.: „Neuroanatomical
disposition, natural development and training-induced plasticity of the human auditory system from
childhood to adulthood: a 12-year study in musicians and non-musicians“, in: Journal of
Neuroscience, 43(37), S. 6430-6446. DOI: https://doi.org/10.1523/JNEUROSCI.0274-23.2023
Schneider P., Groß C., Berhofs V., Christiner M., Benner J., Turker S., Zeidler B., Seither-Preisler A.:
Short-term plasticity of neuro-auditory processing induced by musical active listening training.
Annals of the New York Academy of Sciences, 1-15, https://doi.org/10.1111/nyas.14899 (2022).
Seither-Preisler, A., Parncutt, R., Schneider, P.: Size and synchronization of auditory cortex promotes
musical, literacy, and Attentional skills in children. The Journal of Neuroscience, 34, 10937–10949
(2014).
Seither-Preisler, A., Schneider, P.: Neurokognitive Aspekte musikalischer Begabung. Der musikalische
Mensch - Evolution, Biologie und Pädagogik musikalischer Begabung (Eds. Gruhn, Seither-Preisler)
(2015).
Seither-Preisler A., Schneider, P.: Positive Effekte des Musizierens auf Wahrnehmung und Kognition
aus neurowissenschaftlicher Perspektive. Musik in der Medizin (Ed. G. Bernatzky und G. Kreutz,
Springer-Verlag Wien), 375-394 (2015).
Serrallach, B., Groß, T., Bernhofs, V., Engelmann, D., Benner, J., Gündert, N., … Seither-Preisler, A.:
Neural biomarkers for dyslexia, ADHD and ADD in the auditory cortex of children. Frontiers in
Neuroscience, 10, 324 (2016).
Turker, S., Reiterer, S. M., Seither-Preisler, A., Schneider, P.: “When music speaks”: Auditory cortex
morphology as a neuroanatomical marker of language aptitude and musicality. Front Psychology, 8,
2096 (2017).
Zatorre, R. J., Belin, P., Penhune, V. B.: Structure and function of auditory cortex: Music and speech.
Trends in Cognitive Sciences, 6, 37–46 (2002).

Association in the course directory

BA: SYS-V, INT, FRE
MA (2008): M02, M03, M05, M09
MA (2022): MUS, S.1, S.2, E.SYS, H.SYS, S.SYS
EC: MAK2

Last modified: We 20.03.2024 12:06