Universität Wien

160081 SE Musical Families. Constellations and Concepts (2023W)

Continuous assessment of course work

Registration/Deregistration

Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).

Details

max. 20 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

Am 18./19.01.2024 findet ein Blocktermin an der mdw (Lothringerstraße 18, 1030 Wien) statt.

Wednesday 11.10. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01
Wednesday 18.10. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01
Wednesday 25.10. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01
Wednesday 08.11. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01
Wednesday 15.11. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01
Wednesday 22.11. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01
Wednesday 29.11. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01
Wednesday 06.12. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01
Wednesday 13.12. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01

Information

Aims, contents and method of the course

Musikerfamilien prägten und prägen die europäische Musikkultur in hohem Maße: Auffallend viele Musikerinnen und Musiker gehörten und gehören bis heute zu zum Teil weitverzweigten und oft mehrgenerationellen Familien. Die schiere Quantität des Phänomens ist beeindruckend – Namen von Couperin und Bach, über Schumann/Bargiel, Strauss und Wagner bis Lasker Wallfisch oder Bartolomey, Trapp oder Reiner kommen ad hoc in den Sinn, viele weitere wären zu nennen. Bei einigen Geigenbau-, Organisten- oder Orchestermusiker-Familien kann man von regelrechten "Dynastien" sprechen, die über Generationen hinweg innerhalb ihrer spezifischen Profession blieben. Andererseits sind auch Musikerfamilien zu beobachten, bei denen eine Fülle musikbezogener Berufe anzutreffen ist: Musik verlegen, Instrumente bauen, unterrichten, als Solist oder Solistin auftreten, komponieren etc. Auch das Theater war lange Zeit ein Ort, an dem Familien die diversen künstlerischen Kompetenzen ihrer Mitglieder hervorragend nutzen konnten: Tanz, Gesang, Komposition, Orchester, Dramaturgie oder das Schreiben von Libretti lag häufig in der Hand von eng verflochtenen familialen Netzwerken. Bei Familien, die als Ensemble auftreten und touren – in der Konzertmusikbranche ebenso wie in der Unterhaltungs- und Popmusik – spielt das Familiale als Inszenierungsstrategie eine wichtige Rolle. Familiale und häusliche Strukturen sind schließlich auch in künstlerischen Institutionen oder Netzwerken zu erkennen, die nicht zwingend durch Blutsverwandtschaft geprägt sind.
Das Seminar führt zunächst in die (interdisziplinäre) Familienforschung ein, um auf diese Weise die historisch veränderlichen Konzepte des Familialen kennenzulernen und mit konkreten Fallbeispielen aus der Musikgeschichte in Beziehung zu setzen: Lassen sich in Musikerfamilien allgemeine Vorstellungen von Familie wiederfinden? Worin bestehen musikbezogene Spezifika? Mit dem Fokus auf Musikerfamilien lässt sich die Partizipation von Frauen in der Musikgeschichte deutlich besser darstellen – vor allem unter der Perspektive der Professionalität –, nicht als "Opferbiographie" und nicht unter den gängigen Mustern bzw. Images (als "Muse" oder Frau im Privaten).

Nach einer theoretisch-methodischen Einführungsphase werden die Studierenden eigenständig oder in Gruppen Fallbeispiele zu bestimmten Musikerfamilien erarbeiten. Dabei werden sie die relevante Forschungsliteratur sichten und sich mit den verfügbaren Quellen (Konzertberichte, Briefe, Tagebücher, Familienerinnerungen u.v.m.) auseinandersetzen. Die Ergebnisse werden am Ende des Semesters in einem von den Seminarteilnehmer*innen gemeinsam gestalteten studentischen Symposium vor- und zur Diskussion gestellt.

Begleitet wird das Seminar vom Team des Forschungsprojekts "Musikerfamilien: Konstellationen und Konzepte" (Leitung: Melanie Unseld, Mitarbeitende: Julia Ackermann, Felix Dieterle, Christine Fornoff-Petrowski, Clemens Kreutzfeldt und Bettina Schuster). Weitere Informationen zum Projekt unter: https://www.mdw.ac.at/imi/musikerfamilien/

Ziel ist es, die Studierenden mit dem Ansatz einer genderkritischen, musikbezogenen Familienforschung bekannt zu machen, den die Studierenden in einer zweiten Phase unmittelbar an Fallbeispielen konkret umsetzen können. Ziel ist es außerdem, die Studierenden zu befähigen, ihre Forschungsergebnisse im Rahmen eines studentischen Symposiums zu präsentieren, und dieses dabei selbst (mit) zu gestalten (Moderationen, Diskussionen etc.). Auf diese Weise können Wissenschaftspraktiken kennengelernt und erprobt werden.

Assessment and permitted materials

Minimum requirements and assessment criteria

Aktive Teilnahme & schriftliche Arbeit

Examination topics

Bearbeitung eines Fallbeispiels

Reading list

Wir werden in der ersten Phase des Seminars gemeinsam an Texten arbeiten. Die folgenden Texte sind als allgemeine Einführungen ins Thema gedacht:

Gestrich, Andreas: Art. “Familie,” in: Enzyklopädie der Neuzeit, vol. 3, ed. by Friedrich Jaeger, Stuttgart 2006, Sp. 790–812.

Habermas, Rebekka: Frauen und Männer des Bürgertums. Eine Familiengeschichte (1750–1850), Göttingen 1999.

Schmidt-Voges, Inken (Hg.): Ehe – Haus – Familie. Soziale Institutionen im Wandel 1750–1850, Köln/Weimar/Wien 2010.

Unseld, Melanie: "'training [...] at his father's hands and at those of the musical community that surrounded these families': Musikerfamilien als Ort der Ausbildung und Professionalisierung", in: Music and the Arts in England, c. 1670–1750, hg. von Ina Knoth, Dresden 2020, S. 33–56.

Unseld, Melanie: „Musikerfamilien. Kontinuitäten und Veränderungen im Mikrokosmos der Musikkultur um 1800“, in: Beethoven und andere Hofmusiker seiner Generation. Bericht über den internationalen musikwissenschaftlichen Kongress Bonn, 3.-6. Dezember 2015, hg. von Birgit Lodes, Elisabeth Reisinger und John D. Wilson (= Musik am Bonner kurfürstlichen Hof, Bd. 1), Bonn: Beethoven-Haus 2018, S. 25–54.

Unseld, Melanie: “Familien-Netzwerke und musikalische Wissensproduktion. Die Familien Kiesewetter und Ambros“, in: Paare in Kunst und Wissenschaft, hg. von Christine Fornoff-Petrowski und Melanie Unseld, Wien/Köln/Weimar 2021, S. 291–312.

Association in the course directory

BA: BAC
MA (2008): M01, M02, M03, M04, M05, M07, M13
MA (2022): E.HIN, H.HIN, S.HIN

Last modified: Sa 26.08.2023 16:07