Universität Wien

160106 VO Theory of Grammar and Structure of a Non-Indo-European Language, Lecture (2014S)

Ethnolinguistics of the Relation Language-Thought-Reality, and of the Logical and Linguistic Categories

Details

Language: German

Examination dates

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

Friday 07.03. 09:30 - 11:00 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Friday 14.03. 09:30 - 11:00 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Friday 21.03. 09:30 - 11:00 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Friday 28.03. 09:30 - 11:00 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Friday 04.04. 09:30 - 11:00 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Friday 11.04. 09:30 - 11:00 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Friday 02.05. 09:30 - 11:00 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Friday 09.05. 09:30 - 11:00 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Friday 16.05. 09:30 - 11:00 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Friday 23.05. 09:30 - 11:00 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Friday 30.05. 09:30 - 11:00 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Friday 06.06. 09:30 - 11:00 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Friday 13.06. 09:30 - 11:00 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Friday 20.06. 09:30 - 11:00 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Friday 27.06. 09:30 - 11:00 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG

Information

Aims, contents and method of the course

I. Thematik
1) Sprache-Rede und Grammatik
a) Instrumentalität-Intellektualität, Doppelartikulation-Doppeldimensionalität, Arbitrarität-Naturalität, Sprachebenen, Darstellung-Kommunikation
b) Sprachvermögen-Sprachgebilde-Sprechakt
c) Bau einer Sprache und Sprachsystemen, Sprachbau und -Ausbau, Ausbau der menschlichen Rede
d) Sprachevolution, -diversität und -universalität: Sprachzeigefeld und Zeigeformen, Sprachsymbolfeld und Nennformen
e) Sinn und Form, Grammatik und Logik, Grammatik und Struktur, Grammatik und Evolution, Grammatik und Kultur

2) Doppelnatur und -Struktur der Sprache
Denken und Ding, Alterität-Deixis und Wort: Bezeichnung-Bedeutung-Sinn, Logizismus und Antilogizismus in der Grammatik, mythisches und rationelles Denken

3) Vom Sprachlaut bis zum Sprachtypus ("Weltbild")

4) Experimentell-empirische Materialien
Nichtindogermanische indianische süd-südamerikanische Urkulturen und -Sprachen: Mittel-Großer Chaco, NW-Argentinien, NO-Paraguay, SW-Bolivien, "Ge-Pano-Carib" -Familie, vgl. Mataco-Wichi, Chulupi, Choroti
Vom Mythos (Text) zum Sprachsystem: Übersetzung, Kommentar und Analyse: Phonetik und Phonologie, Grammatik-Morphologie-Syntax, Klanghabitat-semantische Realitätsgestaltung (Weltansicht)
Texte: a) Der Mythos über den Ursprung der heutigen Welt: Gestaltung des Raumes; b) Der Mythos über die Eroberung des fremden Raumes: Potentialität der linguistischen Bezeichnung der Temporalität; c) Der Mataco-Wichi Vaterunser (1895)

5) Forschungs-Thema: Der ‚aprioristische Raum‘, Voraussetzung der Gewinnung der Temporalitätskategorien, Kategorienbau, und Sprachuniversalität und -diversität

Assessment and permitted materials

1) Die während der Lektionen präsentierten Vorträge, Referate, usw. werden als Abschlussarbeit betrachtet.. Man darf aber auch schon während bzw. am Ende des Semesters eine andere Abschlussarbeit präsentieren. Diese letzte kann schriftlich, mündlich bzw. schriftlich-mündlich sein, und ev. kann man sie schriftlich bzw. mündlich wiederholen.
2) Schon geschriebene Arbeit: Die Schlussarbeit kann eine schon geschriebene Arbeit sein, die bereits für diese oder andere LV, VO, Seminar, o.ä. (z.B. Diplom-Arbeit, Teil oder Kapitel dieses Schreibens, usw.) einer Universität, Fakultät, Hochschule, etc. präsentiert wurde bzw. sein wird.
3) Modalitäten
a) Es wird stark empfohlen, diese Abschlussarbeit mit Hilfe des Computers zu gestalten, via Email zu senden und ev. drucken.. Wenn Sie sich für eine mündliche Schlussarbeit entscheiden, es ist vorteilhaft, ein leitender Plan, Konzept, Schema o.ä. zu machen Die Schlussarbeit darf man ebenso in Team (schriftlich, mündlich...) gestaltet werden.. Und man kann über alles eine Konversation führen!
b) Sind Sie nicht in Wien?; Obwohl es stark empfohlen wird, die LV zu besuchen, darf diese Schlussarbeit nicht nur in Wien gestaltet werden: Sie kann z.B. aus dem Ausland, oder aus einem anderen österreichischen Bundesland gesendet werden.
c) Sprache der Abschlussarbeit: Diese Schlussarbeit darf auch auf eine andere Sprache als Deutsch geschrieben, strukturiert, mündlich geäußert, usw. werden.
d) Auswahl der Prüfungsthematik: Obwohl einen Überblick über die ganze LV bieten können soll, soll man sich prinzipiell auf die gewählten Prüfungsthematik konzentrieren. Eine mit Hilfe des Computers Neugestaltung, Verbesserung, usw. eines von mir selbst schon geschriebenen Kanuskriptes, Schemas, einer Zusammenfassung usw. kann als Schluss-Thematik der LV gelten.
e) Vorkorrigierung: Sie kann sehr behilflich sein, und man darf diese Probeprüfung in die Prüfung inkorporieren, d.h., auch die Schlussarbeit fordert Fragen und, wenn möglich, aktive Mitarbeit.

Was wird also verlangt-bevorzugt?: Unabhängiges Denken, und innere Kohärenz!

Minimum requirements and assessment criteria

II. Die Problematik
1) Fragestellung: Die "Sapir-Whorf-Hypothese" oder Sprachrelativitätstheorie: "Weltbild" ("Weltansicht", "View of the World"): Grammatik der indianischen nichtindogermanischen Sprachen Nord-Süd-Amerikas und Determination des Denkens
a) Die 4 Thesen der linguistischen Relativität: Jede Sprache ist: Weltbild, daher Weltdeutung, also grammatisch latente Metaphysics, folglich Agens der Determination des Denkens.
b) Ausgangsannahme der Theorie: Da bis 1492 die indianischen amerikanischen Sprachen isoliert entwickelt haben, wurden sie nicht von den Nachteilen (vgl. Drei-Genera-Kategorisierung) der indogermanischen Sprachen (= SAE-Sprache) kontaminiert, sie sind also geeigneter als die SAE-Sprache, um das philosophisch-wissenschaftliches Denken auszudrücken.
c) Das Problem: Konnotieren alle Sprachen Zeit und Raum? (vgl. Substantiv-Verb), ist die Frage nach der Meaning der Kern der grammatikalischen Problematik (Whorf)?, sind das Weltbild bzw. die grammatischen Strukturen sprachlich oder außersprachlich?, befinden sie sich die Kategorisierungen einer Sprache in der Grammatik derselben oder werden sie an der Realität auferlegt?, gibt es universelle Kategorien?
2) Methodologie: Integrale Artikulation des symbolischen Objektes
3) Definition: Objekt der a) Grammatik, b) Sprachwissenschaften, c) Kulturwissenschaften

III. Forschungsmaterialien
Vom Phonem und Mythos (= Text = Empirie) zum Lautbild-Begriff-Sprachsystem
IV. Forschungsaxiomatik
Grundkriterien der Analyse des grammatikalisch-linguistischen Faktums: Syntax-Morphologie-Semantik
V. Forschungsimplikationen
Ist die Stimme die Materie der Rede oder die Materie der Gedanken?

Examination topics

Es gibt etwa zwölf Lektionen, wo auch die Teilnehmer tätig sein können.. Die Hälfte dieser Lektionen werden den Arbeiter der Teilnehmer gewidmet: Vortrag, Präsentation, Referat, Bericht bzw. Powerpoint, Analyse, Kommentar, Kritik, usw. alter und neuer Werke. Die Themen werden vor wenigstens eine Woche vorgeschlagen mit Hilfe von schon gerade im Voraus zur Verfügung gestellten Lernmaterialien, bes. E-Skripten (unten).

Reading list

Eine ausführliche Bibliographie wird besonders in den zahlreichen Texten, Skripten und E-Skripten angezeigt, kommentiert und beschrieben. Trotzdem kann man schon einige Werke konsultieren, die ich zur Verfügung stelle:
karl-georg.lettner@univie.ac.at, carlos.lettner@gmx.at, Tel. Tel. 0699 107 47 249 bzw. 0043/699 107 47 249
Empf.: C.F.Hockett, A Course in Modern Linguistics, N.York 1966 ff.; W.v.Humboldt, Üb. das vergleichende Sprachstudium in Bez. auf die verschiedenen Epochen der Menschenentwicklung, in Schriften zur Sprachphilosophie, S.1-25, Stuttgart 1969 ff.; K.-G.Lettner, Was ist Sprache, Innsbruck 2012, Was ist die Sapir-Whorf-Hypothese, Wien 2013, "Kategorien", Sprache, Rede, Wien 2014
Anfänger: E.Buyssens, La communication et l’articulation linguistique, Brüssel-Paris 1970; W.P.Lehman, Descriptive Linguistics, An Introduction, N.York 1976 ff.; K.-G. Lettner, Einführung in die Struktur der Mataco-Wichi-Sprache, Vom Text (Mythos) zum Sprachsystem, Wien 1994-2003; E.Sapir ,Language, An Introduction to the Study of Speech, N.York 1949 ff, Middlesex 2010 ff.; G.Yule, The Study of Language, Cambridge-N.York 2010
Fortgeschrittene: K.Bühler, Schriften zur Sprachtheorie, Tübingen 2012, Sprachtheorie, Die Darstellungsfunktion der Sprache, Jena 1934, Stuttgart 1975 ff. (engl. Übers. mit Einl. v. W.Abraham, Amsterdam-Philadelphia 2011); E. Coseriu, Einführung in die Allgemeine Sprachwissenschaft, Tübingen 1988; M.Donald, The Origin of Modern Mind, Three Stages in the Evolution of Culture and Cognition, London 1991; W.A.Foley, Anthropological Linguistics, An Introduction, Oxford 2001 ff.; J.Hurford, The Origins of Grammar, Oxford 2011; B.L.Whorf, Language, Thought and Reality, Cambridge MIT, 1956, 2010 ff.

Association in the course directory

Master Allgemeine Linguistik: MA1-APM4B
Master Indogermanistik und historische Sprachwissenschaft: MA4-WM1.2
Master Indogermanistik und historische Sprachwissenschaft: MA4-WM1.4
Master Indogermanistik und historische Sprachwissenschaft: MA4-WM1.6

Last modified: Mo 07.09.2020 15:35