Universität Wien

160112 PS Theory of Grammar and Structure of a Non-Indo-European Language, Introductory Proseminar (2014W)

Ethnolinguistics of the Relation Language-Thought-Reality and of the Cognitive and Cultural Categories

Continuous assessment of course work

Registration/Deregistration

Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).

Details

max. 40 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

Friday 03.10. 10:45 - 12:15 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
Thursday 09.10. 14:30 - 16:00 Seminarraum 8 Sensengasse 3a 5.OG
Friday 17.10. 10:45 - 12:15 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
Friday 24.10. 10:45 - 12:15 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
Friday 31.10. 10:45 - 12:15 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
Friday 07.11. 10:45 - 12:15 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
Friday 14.11. 10:45 - 12:15 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
Friday 21.11. 10:45 - 12:15 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
Friday 28.11. 10:45 - 12:15 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
Friday 05.12. 10:45 - 12:15 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
Friday 12.12. 10:45 - 12:15 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
Friday 09.01. 10:45 - 12:15 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
Friday 16.01. 10:45 - 12:15 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
Friday 23.01. 10:45 - 12:15 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG
Friday 30.01. 10:45 - 12:15 Seminarraum 3 Sensengasse 3a 1.OG

Information

Aims, contents and method of the course

0. Empirischer Studienfall: Vom Mythos (Text) zum Sprachsystem. Ausgehend von nicht-indogermanischen, schriftlosen, lebendigen indianischen süd-südamerikanischen Urkulturen und -Sprachen wird, mit Hilfe von eigenen, neuen Feldforschungsmaterialien, bes. die Sprache, Kultur, Denken und "Weltanschauung"-Weltbild des Mataco-Wichi-Urvolkes betrachtet, i.e. einer archaischen, halbnomadenhaften, schamanistischen Urgesellschaft von Fischern, Sammlern und Jägern, Mittel-Groß Chaco-Steppe, Pilcomayo Fluss, NW-Argentinien, NO-Paraguay u. SW-Bolivien, Süd-Sudamerika, mataco-mataguayo Gruppe, "Ge-Pano-Carib" Sprachfamilie: vgl. Mataco-Wichi, Chulupí, Choroti
1. Texte: a) Mythos über den Ursprung der heutigen Welt: Gestaltung des aprioristischen Raumes, b) Mythos über die Eroberung des fremden Raumes: Potentialität der linguistischen Bezeichnung der Temporalität, c) Das Mataco-Wichi Vaterunser (1895): Übersetzung, Kommentar u. Analyse: Phonetik-Phonologie, Grammatik-Morphologie-Syntax, Klanghabitat-Realitätsstrukturation-Weltansicht.
2. Grundthema des PS-WS-14/15, Vom Sprachlaut zum ‚Sprachtypus‘ (Weltbild): a) Beziehung Weltbild-Weltanschauung-Realität, b) Wie sich eine Urgesellschaft ihre eigene Weltlage kulturell-mental-linguistisch vorstellt, c) Vgl. B.L. Whorf, Grammatiktheorie und Determination des Denkens, d) Vgl. Sinn und Form, Grammatik und Logik-Struktur-Evolution-Kultur, e) Vgl. Mythos über den Ursprung der Frauen und die drei Formen der Zeit: Ist die Trennung Vergangenheit-Gegenwart-Zukunft eine linguistische und universelle?, ist die Frage nach der Bedeutung der Kern der grammatikalischen Problematik? (Whorf), ist die Stimme die Materie der Rede oder die Materie der Gedanken?
3. Axiomatische Problematiksgliederung, a) Sprache-Denken-Wirklichkeit, b) Artikulation-Arbitrarität-Instrumentalität, c) Lauthabitat-Kulturarea-Kategorien, d) Sprachbau und -Ausbau durch den symbolischen Aufbau der Gegenstandswelt, e) Die "Sapir-Whorf-Hypothese" und die Sprachuniversalien

Assessment and permitted materials

IV. Siehe auch "Methoden": Es wird ersucht, individuell oder in Team, ein aus der folgenden Literatur-Liste gewähltes Werk auszusuchen das ab jetzt der Kursleiter zur Verfügung gestellt, s. bes. (*), es während einer der LV zu analysieren, kommentieren, kritisieren und diskutieren, und darüber ein Bericht verfassen, der ebenfalls als Referat o. ä. zu halten ist

1. W.v.Humboldt, Üb. das vergleichende Sprachstudium in Bez. auf die verschiedenen Epochen der Menschenentwicklung, in Schriften zur Sprachphilosophie, S. 1-25, Stuttgart 1969 ff.
L.Bloomfield, Linguistic Aspects of Science, Chicago 1939 ff.
N. Chomsky, Rez. zu B.F. Skinner, Verbal Behavior, Language 35, 1, 1959, S. 26-58

2. G. Deutscher, Through the Language Glass, Why the World Looks Different in Others Languages, London 2011, dt. Übers, Im Spiegel der Sprache, Warum die Welt in anderen Sprachen anders aussieht, München 2013
J.R. Hurford, Language in the Light of Evolution, I, The Origins of Meaning, II, The Origins of Grammar, Oxford 2007, 2013
M. Donald, The Origin of Modern Mind, Three Stages in the Evolution of Culture and Cognition, London 1991 ff.

3. K. Bühler, Schriften zur Sprachphilosophie, Tübingen 2012
L.S. Vygotskij, Denken und Sprechen, Frankfurt/M 1979, russ. Orig. Myshleniye i rec', Psikhologicheskaya issledovaniya,, Moskau 1996
E. Cassirer, Symbol, Technik, Sprache, Hamburg 1985 ff.

4. W. Kullmann, Aristoteles und die Moderne Wissenschaft, Stuttgart 1998
N.E. Christensen, On the Nature of Meanings, A Philosophical Analysis, Kopenhagen 1961
L. Wittgenstein, Philosophische Bemerkungen, Frankfurt/M 2006

5. G. Pelleschi, Eight Months of the Gran Chaco of the Argentine Republic, London 1886, ital. Orig. Otto messi nel Gran Ciacco, Florenz 1881, span. Übers. Los indios Matacos y su lengua, Buenos Aires 1897 (*)
Vgl.Rev.R.J. Hunt, Mataco Grammar, Tucumán (Argentinien) 1940 (*)
Z.A. Franceschi & M.C. Dasso Etno-grafía. La escritura como testimonio entre los Wichí, Buenos Aires 2010 , ital. Orig. Etno-Grafie, La scrittura come testimonianza tra i Wichí, EU-Erasmus/Sokrates (*)
J.?. Alvarsson, The Mataco of the Gran Chaco, Uppsala 1988
Vgl.T.H. Eriksen, Small Places, Large Issues, An Introduction to Social and Cultural Anthropology, London 2010
E. Malotki, Hopi Time, Berlin 1983
H.C. James, The Hopi Indians, Their history and their culture, Caldwell 1956
J. Lajo, Qhapaq Ñan, The Inka Path of Wisdom, Lima 2007, span. Ausg. Quito 2006 (*)
D. Everett, Don’t Sleep, There are Snakes, Life and Language in the Amazonian Jungle (Pirahas-Ureinwohner), London 2009 ff.
Daneben darf man andere Werke suchen bzw. vorschlagen, die aber nicht unbedingt neue bzw. ‚aktuell‘ müssen sein: s. z.B. Literatur: M. Leenhardt, G. Margouliès, J. Spieth od. J. R. Taylor.

Minimum requirements and assessment criteria

II. Von der Demonstration ausgehend, dass prinzipiell die Sprache als "tönende Wirklichkeit der Kultur" und "unmittelbare klingende Realität des Denkens"durch das Genus proximum und die Differentia specifica definierbar ist, wird der Charakter der Sprache und der Kultur und daher die Relationen Sprache-Kultur-Denken und Rede-Realität-Kognition thematisiert, sowie auch die Eigenartigkeit bzw. die Universalität der Strukturen. Demgemäß werden folgende Frage gestellt: Was ist Sprache, Was ist ein Mythos, Was ist ein Instrument, Was ist die Relation Language-Thought-Reality, Was ist die Grammatiktheorie. Womit werden also die Beziehungen der Grammatiktheorie zur Sprachwissenschaft, Philologie und der Psycho-, Sozio- u. Ethnolinguistik, sowie auch zur Sozial- u. Kulturanthropologie, Ethnologie, Volkskunde u. Soziologie bzw. zur Philosophie oder der Kybernetik (s. Opposition "Weltbild-artifizielle Sprache") hervorgehoben. Bes. Diskussionsthema: Thematisierung der Frage nach der absoluten wissenschaftlichen Objektivität und folglich der sozialen Verantwortung der wissenschaftlichen Forscherinnen und Forscher

Examination topics

III. Prinzipiell ist die Anwesenheit obligatorisch (zu etwa 80% der LV) aber, wenn die Teilnehmerinnen oder Teilnehmer nicht in Österreich-Wien sind, kann man dem PS via Computer folgen. Die Themen werden mit Hilfe von schon im Voraus und via Computer zur Verfügung gestellten Lernmaterialien vorgestellt und weitergeleitet. Die Teilnehmer müssen Referate, Vorträge, Powerpoint, usw. präsentieren, sowie auch eine Abschlussarbeit schreiben, die aber ebenfalls teilweise mündlich sein kann: Es wird empfohlen, diese Arbeit mit Hilfe des Computers zu gestalten: s. u. § 1-5. Die Sprache dieser Arbeit kann eine andere als Deutsch sein: Franz., Engl., Span., Ital, Russ., Port., Rum. usw.

Reading list

V. Das Literatur-Verzeichnis ist ab sofort verfügbar, bitte mit mir Kontakt aufnehmen an die Adressen:
karl-georg.lettner@univie.ac.at, carlos.lettner@gmx.at, Tel. 069910747249, 0043-69910747249. Diese Bibliographie wird ebenfalls in den LV übermittelt und verteilt. Andererseits beinhalten die E-Skripta und anderen Materialien eine umfangreiche Literatur

Association in the course directory

Master Allgemeine Linguistik: MA1-APM4B
Master Indogermanistik und historische Sprachwissenschaft: MA4-WM1.2
Master Indogermanistik und historische Sprachwissenschaft: MA4-WM1.4
Master Indogermanistik und historische Sprachwissenschaft: MA4-WM1.6

Last modified: Mo 07.09.2020 15:35