Universität Wien

160140 PS Ugliness, Evil and Falsehood. A different story of music history (2011S)

Continuous assessment of course work

Teilnehmerbeschränkung: max. 30 Teilnehmer; Anmeldung bis 28.2.2010 9.00 Uhr über "Fronter".

Details

max. 30 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

Thursday 10.03. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01
Thursday 17.03. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01
Thursday 24.03. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01
Thursday 31.03. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01
Thursday 07.04. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01
Thursday 14.04. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01
Thursday 05.05. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01
Thursday 12.05. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01
Thursday 19.05. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01
Thursday 26.05. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01
Thursday 09.06. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01
Thursday 16.06. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01
Thursday 30.06. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01

Information

Aims, contents and method of the course

Friedrich Nietzsche plante - kurz vor seinem geistigen Zusammenbruch - ein groß angelegtes Buch zu schreiben, das den Titel tragen sollte: Philosophie des verbotenen Wissens. Leider ist das Buch von Nietzsche selbst nie geschrieben worden. Aber vermutlich ging es hierbei - wie Konrad Paul Liessmann, der den fulminanten Titel dem Vergessen entriss, plausibel ausführt - darum, eine andere Geschichte des Geistes und der europäischen Kultur zu erzählen, quasi die dunkle Seite ins Scheinwerferlicht zu zerren und im Sinne einer radikalen "Umwertung aller Werte" eine Geschichte des Un-Schönen, Un-Guten und Un-Wahren zu denken.
Die Musikhistoriographie (anders als beispielsweise die Literaturgeschichtsschreibung), hat sich brav an das Verbot gehalten; eine Geschichte des Musikalisch-Hässlichen, des Musikalisch-Bösen und des Musikalisch-Falschen wurde nie erzählt. Aber im sicheren Rahmen akademischen Disputierens könnten wir uns ja ein kleines Stückchen auf das unsichere Terrain des verbotenen Wissens vorwagen: In einem ersten Schritt ließen sich Konfigurationen des Hässlichen, Bösen und Falschen in der Musik ausfindig zu machen - Musik kann Hässliches, Böses und Falsches darstellen und hat ebendies auch in vielfältiger Weise durchaus lustvoll getan. Dabei allerdings sollten wir nicht stehen bleiben, denn: Die Darstellung von etwas ist noch nicht die Sache selbst. Mich würde weitergehend die Frage interessieren, ob Musik selbst hässlich sein kann (also nicht nur das Hässliche darzustellen vermag, denn wir kennen ja durchaus schöne Darstellungen des Hässlichen), ob Musik selbst böse sein kann und ob Musik selbst falsch sein kann. Darüber hinaus wäre dann zu klären, in welchem Verweisungszusammenhang diese "Eigenschaften" zueinander stehen, denn es ist ja beispielsweise denkbar, dass eine Musik "schön" und in einem gewissen Sinne "falsch" zugleich ist - das wäre dann vermutlich das, was wir üblicherweise mit "Kitsch" bezeichnen. Und weiters wäre dem nachzugehen, wie sich über diese Dinge - im Rahmen eines wissenschaftlichen Diskurses freilich, also über rein subjektive Missfallensartikulationen hinaus - sprechen ließe. Denn ich habe den Eindruck, dass uns hier die wissenschaftlichen Mittel, derlei Fragen plausibel zu thematisieren, schlichtweg fehlen, oder haben Sie schon viele musikwissenschaftliche Texte gelesen, in denen aufgewiesen wird, wie schlecht, hässlich oder falsch ein bestimmtes Musikstück denn sei? (Fast könnte man angesichts eines Großteils der musikologischen Literatur meinen, es gäbe nur schöne, gute und wahre Musik, aber das ist die andere Geschichte ...)

Assessment and permitted materials

Anwesenheit und Teilnahme an den Diskussionen, Entwicklung einer eigenen Themenstellung, Referat, Proseminararbeit

Minimum requirements and assessment criteria

Examination topics

Proseminar (Vortrag, Diskussion, Textlektüre, musikalische Analyse, Referate)

Reading list

Das Thema aufgeworfen hat - wie oben bereits erwähnt - Konrad Paul Liessmann mit seiner Philosophie des verbotenen Wissens. Friedrich Nietzsche und die schwarzen Seiten des Denkens (Wien 2000). Weitere Literatur wird - je nach den von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zur Diskussion gestellten Themen - im Laufe des Proseminars angegeben werden.

Association in the course directory

B03 (nach 1600), B06 (Aktuelle Musik), B08, B10, B13, B17, B18; § 10 (1, 4, 8)

Last modified: Mo 07.09.2020 15:35