Universität Wien

170011 UE Practical Course "Media Analysis" (2012S)

Continuous assessment of course work

Blocktermine Do von 10-13 Uhr am 15. und 22. März; 3., 10. und 24. Mai 2012 im Jura Soyfer-Saal immer von 10-13 Uhr.
Bitte reservieren Sie außerdem zusätzlich folgende online-Prüfungstermine, in denen jeweils die Inhalte der vorangegangenen Lehrveranstaltungseinheit überprüft werden:
22. März sowie 3., 10., 24. und 31. Mai 2012
Die online-Prüfungen werden auf Moodle immer von 8.00-9.00 Uhr freigeschaltet sein - bitte stellen Sie für diesen Zeitraum eine stabile und zuverlässige Internetverbindung sicher!
Die Lehrveranstaltung beinhaltet einen verpflichtenden Theaterbesuch im Zeitraum 14.-28. April 2012!

Registration/Deregistration

Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).

Details

max. 60 participants
Language: German

Lecturers

Classes

Currently no class schedule is known.

Information

Aims, contents and method of the course

Keine Gesellschaft kann ohne Zeichen auskommen, erst recht nicht die Mediengesellschaft im "global village": deswegen ist Mediensemiotik eine grundlegende und zugleich zukunftsweisende Wissenschaft. Der interaktive Austausch und die Interpretation von Zeichen ist die gemeinsame Basis aller Kommunikationsvorgänge, denn systemische Kommunikation, das Herstellen von "gemeinsamem Sinn" (lat. communis) ist immer dynamische Interaktion in einem konkreten Kontext mit und mithilfe von Zeichen:
Wir alle haben einen Körper, der durch Haltung, Gesichtsausdruck, Gesten sowie Schminke, Schmuck und Kleidung zum Zeichen wird.
Wenn wir die Zeichen, die unser Körper uns sendet (Schmerzen, rote Haut, Kopfweh etc.) selbst nicht richtig deuten (entschlüsseln, dekodieren) können, dann gehen wir zum Arzt, der gelernt hart, die Körperzeichen besser zu lesen (Diagnose) und uns daher hoffentlich erfolgreich behandeln kann.
Wir alle sprechen, seufzen, singen und pfeifen (= Laut-Zeichen); wir lesen und schreiben (= Schrift-Zeichen), schauen Bilder an und müssen unsere Identität manchmal sogar mit einem amtlichen Lichtbildausweis (= ikonisches Zeichen) nachweisen.
Wir alle kennen Krimis, in denen der Mörder Spuren hinterlässt, die der Detektiv richtig lesen und zuordnen kann. Serien mit einzelnen genialen ZeichenleserInnen (wie Sherlock Holmes) oder sogar ganzen Teams von "Semiotikern" (von CSI bis Dr. House) haben seit Jahren Hochsaison.
Wir orientieren uns an Stadtplänen und Hausnummern, Fahnen und Hymnen, Logos, Marken und Sternzeichen.
Wir alle sind schon bei Rot über eine Kreuzung gegangen, ohne viel über Signifikanten, Signifikate und Codes nachzudenken.
Vermutlich haben wir alle schon schlecht geträumt und uns gefragt, was die Traumzeichen bedeuten mögen.
Im Urlaub geraten wir in fremde Zeichensysteme, zahlen mit Kreditkarten (= Zeichen) und kaufen mit echtem Geld billige T-Shirts mit gefälschten Marken-Zeichen.

Schließlich surfen wir alle im Internet, in dem sich neue Medien mit alten & neuen Zeichen zur einem mediensemiotischen Hyper-System zusammenkoppeln: Texte, Bilder, Töne, die in immer schnellerem Rhythmus neue Zeichensysteme gebären.

Assessment and permitted materials

5 online-Tests, bei denen die Inhalte der Plena geprüft werden sowie Anwesenheit und aktive Teilnahme an den Diskussionen.

Minimum requirements and assessment criteria

Zeichentheoretische Fachbegriffe, Konzepte und Schlüsseltexte, die bei den Studierenden als besonders schwierig gelten, werden dem teilweise idiosynkratischen Jargon der Fachliteratur entrissen und in eine verständlichere Sprache übersetzt, damit die TeilnehmerInnen sich das Fachwissen nachhaltig aneignen und sowohl in der Studienpraxis als auch im Alltag anwenden können.

Examination topics

Die LV knüpft in konkreten exemplarischen Analysen an die Lebenswelt der Studierenden an und führt z. B. von den Graffitis der modernen Großstädte zurück zum biblischen Mene Tekel, von aktuellen Filmen und TV-Serien zu Hegel, Peirce und Saussure, von Twilight zu magischen Zeichen und Praktiken, von der noch immer nicht ausgestorbenen zeichenhaften Praxis, den Dieben die Hand abzuhacken, zu uralten Texten über die Zeichenhaftigkeit der Körperstrafen, - und zurück in die Gegenwart.

Reading list

Pflichtlektüre 1: Die theoretischen Texte zur Mediensemiotik werden rechtzeitig via moodle zur Verfügung stehen.
Pflichtlektüre 2 als Vorbereitung für den Theaterbesuch und das entsprechende Plenum:
Rainer M. Köppl, Der Vampir sind wir (Residenz, 2010). Über Buchhandlungen oder amazon.de (auch als DONWLOAD-eBook) zu beziehen.

Association in the course directory

gilt für I.3.5.

Last modified: Mo 07.09.2020 15:36