Universität Wien

170059 SE Seminar on Theories and Methods of Film Studies (2010S)

bauhaus & film

Continuous assessment of course work

Blocktermine jeweils von 10-18 Uhr im Jura Soyfer-Saal:
Sa 10. April, So 11. April, Sa 5. Juni und So 6. Juni 2010
Achtung: Die ersten beiden Termine liegen am Ende der vorlesungsfreien Zeit!

Registration/Deregistration

Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).

Details

max. 90 participants
Language: German

Lecturers

Classes

Currently no class schedule is known.

Information

Aims, contents and method of the course

Die Auffassung, dass es keine "Bauhaus-Filme" gibt, ist in der Literatur weitverbreitet und es finden sich außerhalb der Filme von László Moholy-Nagy nur wenige Studien. Allerdings spielte das Medium in der Programmatik des Bauhauses (Gropius, Moholy-Nagy) eine große Rolle: Die künstlerische Spezialisierung sollte durch multimediales Arbeiten überwunden werden, insbesondere auch mit Hilfe der Lichtmedien Fotografie und Film. Doch die von Moholy beworbene "Versuchsstelle für Filmkunst" scheiterte an der Finanzierbarkeit. Dennoch gibt es eine durchaus ansehnliche Filmpraxis von Lehrenden und Schülern, die 2009 im Rahmen des Bauhaus-Jubiläums erstmals systematisch recherchiert worden ist. Eingehend untersuchen wir die Filme der Bauhaus-Meister (Gropius, Moholy-Nagy, Oskar Schlemmer) und der Bauhaus-Schüler (Ellen Auerbach, Ella Bergmann-Michel, Heinrich Brocksieper, Alfred Ehrhardt, Werner Graeff, Ludwig Hirschfeld-Mack, Kurt Kranz, Kurt Schwerdtfeger, Ré Soupault).

Assessment and permitted materials

Minimum requirements and assessment criteria

Ziel des Seminars ist es, einen überschaubaren, geschlossenen Filmcorpus zu erfassen und filmgeschichtlich zu bewerten. Die meisten der Bauhäusler - ausgenommen Moholy-Nagy - gelten in der Filmgeschichtsschreibung als "kleinere Meister". Ist diese Beurteilung gerechtfertigt? Worauf stützt sie sich? Dafür ziehen wir auch die abstrakten Filme von Hans Richter und Viking Eggeling hinzu, die am Bauhaus nachweislich vorgeführt wurden. Die zu problematisierende Schwierigkeit unseres Filmcorpus besteht darin, dass einige Filmentwürfe der 20er/30er als Filme erst nach dem Krieg realisiert wurden (Werner Graeff, Kurt Kranz), andere waren ursprünglich gar keine Filme sondern reine Lichtprojektionen (Kurt Schmidt; Hirschfeld-Mack) oder existieren nur in neueren Rekonstruktionen (Hirschfeld-Mack, Schlemmer). Aber neuere Forschungsansätze (Janet Bergstrom, Michal Bregant) erweitern die Filmavantgarde auch auf Werke jenseits des tatsächlich realisierten Kinos (Exposees, Treatments, Vorstudien).

Examination topics

Nach kompakten Einführungen ins Thema und die Methodologie sichten und diskutieren wir ausgewählte Filme, mit dem Ziel, einen eigenen kritischen Text zu einem Film zu verfassen (2 DinA4 Seiten). Der Kontext der anderen gesichteten Filme ist einzubeziehen und die Filmedaten zu ermitteln. Am 5. Juni soll der Text bereits vorliegen, vorgetragen, diskutiert und verbessert werden. Abgabe: 15. September 2010. Filme auf DVD/VHS und Literatur im Handapparat der Bibliothek.
Teilnahmevoraussetzungen:
1. Die Anwesenheit bei sämtlichen Terminen des Blockseminars ist absolut unerlässlich und Voraussetzung für den Erwerb einer Benotung.
2. Bringen Sie zum 1. Treffen ein Forschungsexpose (1 DinA4 Seite) mit, das Auskunft über ihr Interesse am Thema gibt. Sie können sich an folgenden Fragen orientieren: Welche Gedanken hat der Ankündigungstext des Seminars bei Ihnen aufgeworfen? Worin liegt für Sie die Aktualität des Themas? Welche Fragestellungen möchten Sie im Rahmen des Seminars untersuchen?

Reading list

László Moholy-Nagy: "Dynamik der Großstadt" in: Film-Kurier (9.5.1925).
László Moholy-Nagy: Malerei, Photographie, Film, München: Albert Langen 1925. Bauhausbücher Nr. 8., 2. veränderte Auflage 1927.
Ludwig Hirschfeld-Mack: "Die reflektorischen Farbenspiele", in: Die Baulaterne 5 (1925, 1. Jg.), S. 41-42.
Richard Paulick: Wie wohnen wir gesund und wirtschaftlich?, Berlin: Humboldt-Film GmbH 1926, S. 1-40.
Sibyl Moholy-Nagy: László Moholy-Nagy, ein Totalexperiment, Mainz: Kupferberg 1972.
Birgit Hein / Wulf Herzogenrath (Hg.): Film als Film. 1910 bis heute, Stuttgart: Hatje 1977.
Ute Eskildsen / Jan-Christopher Horak (Hg.): Film und Foto der 20er Jahre, Stuttgart: Hatje 1979, S. 1-252.
Klaus Lippert: "Bauhaus und Kinematographie", in: Prisma. Kino und Fernseh-Almanach, Nr. 12, Berlin (Ost): Henschel 1981, S. 241-254.
Andreas Haus / Gisela Kraut (Red.): Werner Graeff - Kurt Kranz. Zwei Künstler am Bauhaus, Trier: 1986, Ausstellungskatalog, S. 1-95.
Michael Siebenbrodt: "Fotografie und Film. Neue Medien im Werk Heinrich Brocksiepers ab 1927", in: Heinrich Brockspieper Nahsichten, Katalog, Weimar: Kunstsammlungen zu Weimar 1998, S. 16-19 und 38-39.
Norbert Schmitz: "Moholys Filmkunst oder Warum das Bauhaus dem Kino fernblieb", in: Jeanine Fiedler (Hg.): Bauhaus, Köln: Könemann 2006, S. 304-306.
Jan Sahli: Filmische Sinneserweiterung. László Moholy-Nagys Filmwerk und Theorie, Marburg: Schüren 2006.
Thomas Tode: bauhaus & film, Weimar: Kino Mon Ami 2009, S. 1-24. Broschüre.
Thomas Tode: Booklet der DVD Edition Bauhaus. Medien-Kunst, hgg. von Stiftung Bauhaus Dessau, Christian Hiller, Philipp Oswalt, Thomas Tode, Berlin: Absolut Medien 2009, Nr. 450, S. 4-22.
Thomas Tode: "Filmausstellung", in: Bauhaus in Aktion, Dessau: Stiftung Bauhaus Dessau 2009, S. 10-47. Begleitheft zur Ausstellung.

Association in the course directory

II.2.1., 092: § 5(1)

Last modified: Mo 07.09.2020 15:36