170073 UE Italienisches Gegenwartstheater - Entwicklung, Stilperioden, Förderwesen (2011S)
Continuous assessment of course work
Labels
Italienischkenntnisse erwünscht
Registration/Deregistration
Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).
- Registration is open from Mo 21.02.2011 09:00 to Th 03.03.2011 12:00
- Deregistration possible until Th 31.03.2011 23:59
Details
max. 50 participants
Language: German
Lecturers
Classes (iCal) - next class is marked with N
- Friday 11.03. 10:00 - 12:00 (ehem. Hörsaal 46 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
- Friday 18.03. 10:00 - 12:00 (ehem. Hörsaal 46 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
- Friday 25.03. 10:00 - 12:00 (ehem. Hörsaal 46 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
- Friday 01.04. 10:00 - 12:00 (ehem. Hörsaal 46 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
- Friday 08.04. 10:00 - 12:00 (ehem. Hörsaal 46 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
- Friday 15.04. 10:00 - 12:00 (ehem. Hörsaal 46 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
- Friday 06.05. 10:00 - 12:00 (ehem. Hörsaal 46 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
- Friday 13.05. 10:00 - 12:00 (ehem. Hörsaal 46 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
- Friday 20.05. 10:00 - 12:00 (ehem. Hörsaal 46 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
- Friday 27.05. 10:00 - 12:00 (ehem. Hörsaal 46 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
- Friday 03.06. 10:00 - 12:00 (ehem. Hörsaal 46 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
- Friday 10.06. 10:00 - 12:00 (ehem. Hörsaal 46 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
- Friday 17.06. 10:00 - 12:00 (ehem. Hörsaal 46 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
- Friday 24.06. 10:00 - 12:00 (ehem. Hörsaal 46 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)
Information
Aims, contents and method of the course
Assessment and permitted materials
- Aktive und regelmäßige Teilnahme an der LV
- Gruppenreferat oder Abschlussarbeit bzw. Möglichkeit eines alternativen Scheinerwerbs
- Gruppenreferat oder Abschlussarbeit bzw. Möglichkeit eines alternativen Scheinerwerbs
Minimum requirements and assessment criteria
Angedacht ist eine Auseinandersetzung mit folgenden Fragestellungen:
- Wie hat sich das Sprechtheater seit 1945 in Italien entwickelt und in welchem Verhältnis steht diese Entwicklung zu jener des resteuropäischen Theaters?
- Wie kann der Begriff "Regietheater" in einem an Traditionen und Konventionen hängenden Italien gefasst werden?
- Welche Avantgardebewegungen entstehen ab den späten 196oer Jahren? Welche Stilperioden können ausgemacht werden?
- Welche Gruppen bestimmen die italienische Theaterlandschaft am Ende des 20. Jahrhunderts und zu Beginn des 21. Jahrhunderts?
- Wie ist es um das Subventionssystem in Italien bestellt? Welche Wechselwirkungen können in Zusammenhang mit diversen Regierungskonstellationen beobachtet werden? Was bedeutet Silvio Berlusconi für die Situation der freien teatri di ricerca?
- Wie hat sich das Sprechtheater seit 1945 in Italien entwickelt und in welchem Verhältnis steht diese Entwicklung zu jener des resteuropäischen Theaters?
- Wie kann der Begriff "Regietheater" in einem an Traditionen und Konventionen hängenden Italien gefasst werden?
- Welche Avantgardebewegungen entstehen ab den späten 196oer Jahren? Welche Stilperioden können ausgemacht werden?
- Welche Gruppen bestimmen die italienische Theaterlandschaft am Ende des 20. Jahrhunderts und zu Beginn des 21. Jahrhunderts?
- Wie ist es um das Subventionssystem in Italien bestellt? Welche Wechselwirkungen können in Zusammenhang mit diversen Regierungskonstellationen beobachtet werden? Was bedeutet Silvio Berlusconi für die Situation der freien teatri di ricerca?
Examination topics
- Einführung in die (Förder)situation des italienischen Gegenwartstheaters sowie Sichtung des vorhandenen Materials
- Vereinbarung zur Erarbeitung ausgewählter Themenbereiche in Kleingruppen
- Präsentation der Gruppenarbeiten in Form von Referaten
- Abschließendes Round-Table-Gespräch
- Vereinbarung zur Erarbeitung ausgewählter Themenbereiche in Kleingruppen
- Präsentation der Gruppenarbeiten in Form von Referaten
- Abschließendes Round-Table-Gespräch
Reading list
Eine Literaturliste wird für TeilnehmerInnen auf der Lernplattform Moodle zu finden sein.
Association in the course directory
Last modified: Mo 07.09.2020 15:36
Im europäischen Kontext einzigartig ist die Tatsache, dass das teatro italiano seit jeher auf dem Prinzip der Tournee basiert. Das erste fixe Sprechtheaterhaus Italiens, das Piccolo Teatro, wurde erst 1947 nach langen politischen Machtkämpfen von Giorgio Strehler und Co gegründet und weist auf mehreren Ebenen auf bemerkenswerte Partikularitäten hin. In ästhetischer Hinsicht bedeutete dieses Theater den Einzug des Regietheaters in Italien, bzw. die Entstehung eines auf strengen hegemonialen Strukturen basierenden Theaters. Gesellschaftspolitisch hingegen steht das Piccolo Teatro als erstes teatro stabile für ein teatro per tutti, ein für jedermann/frau leistbares Theater, das sich nicht nur klassischen Stoffen verschreibt, sondern vor allem auch zeitgenössische nichtitalienische Texte zur Aufführung bringt. Anfang der 1960er Jahre jedoch wird die mit der Entstehung der teatri stabili einhergegangene Institutionalisierung des Theaters als Erstarrung des Systems wahrgenommen. Es kommt zu einer Krise aufseiten der Akteur/innen, die mit vehementen Forderungen nach einem teatro nuovo, einem neuen, experimentellen, autonomen Theater, verbunden sind. Diese Protestbewegung und Einflüsse wie das Living Theatre und die Theaterarbeit Jerzy Grotowskys sowie Eugenio Barbas bildeten die Basis für die ersten italienischen Avantgardebewegungen der 1960er Jahre, die mit Namen wie Carmelo Bene, Leo de Bernardis und Carlo Quartucci in Verbindung gebracht werden können.
Während die freie italienische Theaterszene in den 1970er und 1980er Jahren weiterhin blühte und mit der Einführung des Kulturtopfes (des sogenannten Fondo unico per lo spettacolo, kurz FUS) auch hinreichend gefördert wurde, wird es ab den 1990er Jahren immer mehr in den Hintergrund gedrängt bzw. aufgrund fehlender Subventionen regelrecht verhindert. Unter den Regierungen Silvio Berlusconis gab und gibt es in den letzten Jahren derart wenig Geld für das freie, und also naturgemäß kritische und anprangernde italienische Theater, dass nur mehr wenige Performer/innen übrig bleiben, die es sich leisten wollen, weiterhin Kunst im Zeichen contro lo Stato zu machen. Gerade diese Akteur/innen jedoch sollte es gelten, genauer zu studieren, benutzen sie doch das Instrument Theater in seinem ursprünglichen Sinne, jenem entlarvenden, anprangernden, politischen.