Universität Wien

170127 UE Exercise Course "Media Analysis" (2022S)

Media and Authenticity in Late Modernity

Continuous assessment of course work

Registration/Deregistration

Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).

Details

max. 35 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

Friday 11.03. 15:00 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Friday 08.04. 15:00 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Saturday 09.04. 10:00 - 13:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Saturday 07.05. 10:00 - 13:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Sunday 08.05. 10:00 - 16:15 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
Friday 10.06. 15:00 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Saturday 11.06. 10:00 - 13:15 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde

Information

Aims, contents and method of the course

INHALTE:
„Authentizität und kein Ende“: Mit dem Untertitel der Einleitung zu ihrem Standardwerk liegen Susanne Knaller und Harro Müller (2006) auch heute noch ganz richtig. Was oder wer auch immer da als authentisch bewertet wird: Ibiza-Video? Schmid-Chats? Hüttengaudi mit Sepp? Punk? Food-Influencer:innen? Prolos? TikTok? Body Positivity? Gangsta-Rap? Vinyl? Citizen-witnessing-Videos? – Ob Manipulationssoftware, Social-Media-getragener (Rechts-)Populismus, Kritik am kulturkapitalistischen „digitalen Selbst“ oder jüngere politisch-philosophische Überlegungen zu politischem Erscheinen und zur Geste im öffentlichen Raum – das Authentische ist in der digitalisierten Spätmoderne zwar durchaus prekär, hat aber nichts an Virulenz und hohem Wert eingebüßt.
Aus medienanalytischer Perspektive zentral ist dabei, dass die unterschiedlichen Diskurse über und Konzeptualisierungen von Authentizität sich stets mit (kontrastivem) Bezug auf bestimmte mediale Formate, soziohistorische und soziokulturelle Ästhetiken sowie auf (mediale) Vermittlungs- und Wahrnehmungskonzeptionen entfalten. Entlang ausgewählter Schwerpunkte – i. e. diskurshistorisch angeleitete und kulturwissenschaftliche Begriffsarbeit; medienhistorische und medienanthropologische Perspektiven; analoge vs. digitale Fotografie und visuelle Kultur; Authentizität im digitalen Kulturkapitalismus vs. im Kulturessenzialismus; soziohistorisch und entlang soziokultureller Parameter wie Klasse, Geschlecht, Milieu, Szene oder Subkultur verortete bzw. habitualisierte Ästhetiken des Authentischen – werden in dieser Übung (auf Basis von Textlektüre und Close Reading, Input & Diskussion, gemeinsamen Beispielanalysen & Gruppenarbeiten) grundlegende theoretische Konzeptualisierungen von Authentizität erarbeitet, diskursanalytische, sozialsemiotische und medienanthropologische Analysetools in Hinblick auf Beispielmaterial erprobt und reflektiert sowie eigene Perspektiven auf das Thema entwickelt.

ZIELE:
Ausgewählte medien/kulturwissenschaftliche, diskurs- und subjektivierungsanalytische sowie medienanthropologische Basistexte, Modelle und Konzepte zum Thema „Medien und Authentizität“ reflektieren und kritisch anwenden können; exemplarische (gegenwärtige und historische) Medien/-Formate und -Ästhetiken unter dem thematischen Blickwinkel „Medien und Authentizität“ vermittels ausgewählter diskursanalytischer, sozialsemiotischer und medienanthropologischer Tools analysieren können; auf Basis der erworbenen Inhalte und Methoden eigenständig eine kleine themenadäquate medienanalytische Studie als work-in-progress entwerfen, präsentieren und forschungspraktisch reflektieren können.

METHODEN:
Input durch Frontal-Vortrag inklusive interaktiven und problemorientierten Elementen, Gruppenarbeiten und Diskussion; vertiefende Handouts zum Selbststudium (Themenblöcke: Einführung; Grundbegriffe; Fazit Basistexte; Methodologie & Forschungsdesign/-praxis); Basistextlektüre entlang Leseleitfragen & Glossaren, Close Reading in den Sitzungen; Gruppen-Impulsreferate, Gruppenpräsentationen, Diskussion; Materialrecherchen, gemeinsame Beispielanalysen sowie Analyse-Sitzung mit angeschlossenen Reflexionsaufgaben. Im Falle von Distance-Learning: Live-Sitzungen über BigBlueButton.

Assessment and permitted materials

Die Note setzt sich aus drei Teilleistungen zusammen (alle Aufgabenstellungen werden in der ersten Sitzung besprochen und im Laufe des Semesters begleitet; Infoblätter auf Moodle):

(1) Gruppenarbeit zu Basistext-Slot (20%):
Überblicks-Handout, 6.800-7.200 Zeichen inkl. Leerzeichen, zu Basistext entlang Leseleitfragen, inkl. eigene Textreflexion / Leseeindrücke und selbst recherchiertes Beispielmaterial zur Illustrierung eines ausgewählten Aspektes des Textes. – Abgabetermin für Gruppen 1-3: 5.4.2022, 23:55 Uhr; Abgabetermin für Gruppen 4-6: 3.5.2022, 23:55 Uhr.

(2) Gruppenpräsentation (live oder gestaltetes Video) einer Forschungsskizze (30%):
20 (live) ODER 10 (gestaltetes Video) Min. Präsentation (inkl. Folien und Handout bzw. Skript) einer Forschungsskizze zu selbst entwickeltem Thema als work-in-progress (inkl. eingebrachtes Analysematerial, erster Analyseergebnisse und Reflexion des Arbeitsprozesses). Das Video muss den Arbeitsauftrag erfüllen, darf bei Wunsch auch kreativ gestaltet sein; detaillierte Vorgaben und technische Hilfestellungen werden über Moodle und als Begleitung in den Sitzungen geboten. Im Falle von Distance-Learning: aufgezeichnete Folienpräsentation oder Video. – Abgabetermin für alle Gruppen: 7.6.2022, 23:55 Uhr.

(3) Einzelarbeit, 4 Wahlmöglichkeiten (50%):
(a) Schriftliche Ausarbeitung der Leseleitfragen wahlweise zu einem ODER (b) zu zwei Basistext-Slot/s nach Wahl (ausgenommen der bereits für Teilleistung 1 bearbeitete Basistext) ODER (c) eigenständige Weiterentwicklung & Reflexion der Gruppenpräsentation ODER (d) Reflexionspaper zur Analyse-Sitzung mit vorgegebenen Fragen; Umfang: jeweils insg. 17.000 bis 18.000 Zeichen inkl. Leerzeichen (exkl. Literaturangaben). – Abgabetermin: 30.6.2022, 23:55 Uhr.

Minimum requirements and assessment criteria

MINDESTANFORDERUNGEN:
# Für eine positive Beurteilung müssen alle drei Teilleistungen (positiv) erbracht werden.
# Deadline für eine etwaige nachträgliche Abmeldung von der Kursteilnahme ist der 1.4.2022, 23:55 Uhr.
# Innerhalb der Übung kann eine BA-Arbeit verfasst werden. Deadline für die Bekanntgabe einer thematischen Idee – oder einen etwaigen Rücktritt von einem bereits bekanntgegebenen Bachelorarbeitsvorhaben – ist der 31.3.2022, 23:55 Uhr. Alle weiteren Details und Fristen bezüglich BA-Arbeit werden in der ersten Sitzung besprochen und per Infoblättern auf Moodle bekannt gegeben.
# Studierende dürfen maximal zwei Einheiten unentschuldigt absent sein, sollte ein Fernbleiben aufgrund höherer Umstände darüber hinaus unabdingbar sein, ist eine entsprechende (institutionelle) Bestätigung (z. B. ärztliches Attest) zu erbringen. Etwaige versäumte Abgaben bzw. Gruppenarbeiten müssen nachträglich und möglichst bis Semesterende (30.6.2022) kompensiert werden.

BEURTEILUNGSMASSSTAB:
Detaillierte Informationen zu Bewertungsmodus und Beurteilungsmaßstäben erhalten Sie in den ersten Sitzungen und auf Handouts via Moodle.

Examination topics

Reading list

Texte für Basislektüre und Close Reading in den Sitzungen (über Moodle zur Verfügung gestellt):

1) Knaller, Susanne; Müller, Harro (2006a): Einleitung: Authentizität und kein Ende. In: Susanne Knaller und Harro Müller (Hg.): Authentizität. Diskussion eines ästhetischen Begriffs. München: Fink, S. 7–16.
2) Knaller, Susanne (2006b): Genealogie des ästhetischen Authentizitätsbegriffes. In: Susanne Knaller und Harro Müller (Hg.): Authentizität. Diskussion eines ästhetischen Begriffs. München: Fink, S. 17-35.
3) Krämer, Sybille (2012): Zum Paradoxon von Zeugenschaft" im Spannungsfeld von Personalität und Depersonalisierung. Ein Kommentar über Authentizität in fünf Thesen. In: Michael Rössner und Heidemarie Uhl (Hg.): Renaissance der Authentizität? Über die neue Suche nach dem Ursprünglichen. Bielefeld: transcript, S. 15–26.
4) Gershon, Ilana (2010): Media Ideologies: An Introduction. In: Journal of Linguistic
Anthropology 20 (2), S. 283–293.
5) Meier, Stefan (2015): Die "neue visuelle Authentizität". In: Katharina Lobinger und Stephanie Geise (Hg.): Visualisierung - Mediatisierung. Bildliche Kommunikation und bildliches Handeln in mediatisierten Gesellschaften. Köln: Herbert von Halem Verlag, S. 89–107.
6) Auszüge aus: Reckwitz, Andreas (2017): Die Gesellschaft der Singularitäten. Zum Strukturwandel der Moderne. Berlin: Suhrkamp.
7) Weixler, Antonius (2012b): The Diletantish Construction of the
Extraordinary and the Authenticity of the Artificial. In: Wolfgang Funk, Florian Groß und Irmtraud Huber (Hg.): The Aesthetics of Authenticity. Medial Constructions of the Real. Bielefeld: transcript (Kultur- und Medientheorie), S. 207–236.
Und: Schäfer, Velten (2019): Schmerbauch im Schlabbershirt. Das Strache-Video im Lichte von Pierre Bourdieus Soziologie des Unwillkürlichen. 25.5.2019. Hg. v. Neues Deutschland.de. neues-deutschland.de. Online verfügbar unter h5ps://www.neues-deutschland.de/artikel/1119497.heinz-christian-strache-schmerbauch-im-schlabbershirt.html.

Eine weiterführende Literaturliste wird zu Semesterstart über Moodle zur Verfügung gestellt.

Association in the course directory

Last modified: Fr 01.04.2022 09:08