Universität Wien
Warning! The directory is not yet complete and will be amended until the beginning of the term.

170128 UE Exercise Course "Media Analysis" (2022S)

Media of love

Continuous assessment of course work

Registration/Deregistration

Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).

Details

max. 35 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

Die Vorbesprechung findet online via Zoom statt, die restlichen Termine (nach Möglichkeit) finden in Präsenz statt. Die Teilnahme an der Vorbesprechung ist verpflichtend. Der Link für die Zoom-Sitzung wird vorab über Moodle bekanntgegeben.

  • Saturday 30.04. 10:00 - 15:00 Digital
  • Saturday 11.06. 09:00 - 14:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Sunday 12.06. 09:00 - 14:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Saturday 25.06. 14:00 - 19:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Sunday 26.06. 14:00 - 19:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde

Information

Aims, contents and method of the course

Die romantische Liebe gilt als Erfahrung der Unmittelbarkeit schlechthin, als Gefühl einer direkten, präsentischen Verbundenheit mit und einer zuweilen auch überwältigenden Verwiesenheit auf eine:n andere:n. In der Liebe, so könnte man meinen, haben Medien nichts zu suchen.
Schon ein kursorischer Blick auf historische und zeitgenössische kommunikative Praktiken der Liebeswerbung offenbart aber reichhaltige Bezüge zwischen der Liebe und den Medien – von Liebeslieb, -gedicht und -brief über Kontaktanzeige und Telefonat bis hin zu Datingportal und -plattform ist Liebeskommunikation ganz wesentlich an unterschiedliche Medien gebunden (vgl. Giesen 2014; Wyss 2014). Diese Medien der Liebe verändern aber grundständig das, was Liebe als Empfindung überhaupt bedeutet, wie sie kulturell artikuliert wird und was es heißt, ein liebendes Subjekt zu sein (vlg. Barthes 1988; Kristeva 1989; Luhmann 1994; Koschorke 2003).
Zugleich ist Liebe aber auch ein nahezu allgegenwärtiger Topos und Inhalt von medialen Erzählungen und Darstellungen: ganze literarische (Liebesroman) und filmische Genres (von der romantischen Komödie zum Liebesdrama) sowie televisuelle Reality-Formate (Datingshow, Hochzeitsplanung, etc.) zeigen, dramatisieren und inszenieren unterschiedlichste Problemlagen der Verliebens, Liebens und auch seines Endens. Die Darstellung von Liebe ist dabei selbst zu einem ökonomischen Faktor geworden, das Amouröse zu einem Objekt des Konsums (Illouz 2007; 2020). Zugleich wirken durch Liebesdarstellungen aber immer auch normative Fragen nach Anerkennung und Identität, nach legitimer und illegitimer Liebe (vgl. Demory/Pullen 2013) sowie Geschlechterbeziehungen und -rollen überhaupt.
Die Studierenden lernen im Seminar, Liebe als komplexes kulturelles Phänomen zu beschreiben, das durch Medien sowohl operativ als auch repräsentationslogisch mitproduziert wird. Sie lernen dabei, dass Semantiken und Praktiken des Liebens historisch und kulturell variabel sind und mit unterschiedlichen Konzeptionen von Subjektivität, Gefühl und Gender verknüpft sind. Sie erlangen dabei die Kompetenz, medienkulturelle Phänomene medienübergreifend zu theoretisieren und analysieren. Dabei erproben Sie auch, unterschiedliche Methoden und theoretische Zugänge (Film- und Fernsehanalyse, Narratologie, Mediensoziologie, Plattformanalyse, Mediengeschichte, Gender Studies) aufeinander zu beziehen.

Die Lehrveranstaltung setzt am lebensweltlich nahen Thema der Liebe an und steigt über die Reflexion auf Praktiken und Formen zeitgenössischer, plattformbasierter Liebeskommunikation in das Thema ein. Dabei werden rezente Neuverhandlungen dessen, was legitimes Lieben sein kann (von Polyamorie bis zur Aromantik) dezidiert miteinbezogen. Zur Anleitung dieser Reflexion bieten sich populäre mediale Darstellungen von Datingkulturen und Liebesformen etwa in rezenten Serien (Easy, Master of None) an.

Das Seminar kombiniert Elemente von Frontalunterricht, Gruppenarbeit und studentischem Lernen. Großer Stellenwert kommt dabei auch der kritischen Reflexion zu, die durch diskursive Formen in Kleingruppen und Plenum geschult wird. Für das Feedback werden sowohl Lehrenden- als auch Peer-Feedback genutzt. Digitale Tools (etwa digitale Pinnwände - padlets - für kollaborative Gedankensammlungen und Mindmaps) nutzen wir fallweise ergänzend.

Assessment and permitted materials

Präsentation (Gruppenarbeit), 2 Lektürekarten, Essay (mit Bearbeitung nach Feedback), Peer-Feedback

Minimum requirements and assessment criteria

Präsentation (30 Minuten): 30 % der Note
Lektürekarte (1 Seite): je 10 % der Note (insg. 20%)
Essay (max. 25000 Zeichen): 30 % der Note
Peer-Feedback (2-3 Seiten): 20 % der Note

Examination topics

Die im Seminar zur Verfügung gestellte und darüber hinaus gehende, selbst recherchierte Literatur.

Reading list

Barthes, Roland (1988): Fragmente einer Sprache der Liebe. Frankfurt a.M.: Suhrkamp.
Demory, Pamela/Pullen, Christopher (Eds.) (2013): Queer Love in Film and Television. New York: Palgrave Macmillan.
Giesen, Roman (2014): Zur Medialität von Liebe. Würzburg: Königshausen & Neumann.
Illouz, Eva (2007): Der Konsum der Romantik. Liebe und die kulturellen Widersprüche des Kapitalismus. Frankfurt a.M.: Suhrkamp.
Illouz, Eva (2020): Warum Liebe endet. Eine Soziologie negativer Beziehungen. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.
Koschorke, Albrecht (2003): Körperströme und Schriftverkehr. Mediologie des 18. Jahrhunderts. München: Wilhelm Fink.
Kristeva, Julia (1989): Geschichten von der Liebe. Frankfurt a.M.: Suhrkamp.
Luhmann, Niklas (1994): Liebe als Passion. Zur Codierung von Intimität. Frankfurt a.M.: Suhrkamp.
Wyss, Eva L. (Ed.) (2014): Communication of Love. Mediatized Intimacy from Love Letters to SMS. Interdisciplinary and Historical Studies. Bielefeld: Transcript.

Association in the course directory

Last modified: Th 11.05.2023 11:27