Universität Wien

170136 PS Introductory Seminar Film Theory (2023W)

Keeping the world in suspense. Things that film theory knows about the thriller

Continuous assessment of course work

Registration/Deregistration

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Details

max. 40 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

  • Thursday 14.12. 15:00 - 16:30 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Thursday 11.01. 15:00 - 18:15 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Thursday 18.01. 15:00 - 18:15 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Thursday 25.01. 15:00 - 18:15 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Thursday 01.02. 15:00 - 18:15 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Thursday 08.02. 15:00 - 18:15 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Thursday 15.02. 15:00 - 16:30 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde

Information

Aims, contents and method of the course

INHALT:
Der Thriller ist ein ungebrochen populäres Genre des Unterhaltungskinos (eines mit verschwommenen Umrissen und durchlässigen Rändern, wie sich das für ein Filmgenre gehört). Nicht nur Genretheorien, sondern auch viele andere Weisen der Beschäftigung mit Film und Kino haben sich aber über das Spannungskino Gedanken gemacht. Das Proseminar nimmt deshalb den Thriller zum Ausgangspunkt, um gemeinsam eine Reihe unterschiedlicher Ansätze in Geschichte und Gegenwart der Filmtheorie anzureißen und zu vergleichen. So spielt Spannungsaufbau etwa von früh an in Überlegungen zur filmischer Form eine prominente Rolle: Vor allem in eskalierenden Bedrohungsszenen erschließt David Wark Griffith um 1910 der Parallel- und Beschleunigungsmontage neue Dimensionen. Ob die Bombe unterm Tisch Schock oder quälenden Nervenkitzel auslöst, so geht die bekannte Alfred-Hitchcock-Anekdote von Mitte der 1960er Jahre, das ist eine Sache von Schnittentscheidungen. Andere Spuren einer filmästhetischen Theoriebildung führen etwa zu den gespenstisch körperlosen Stimmen allmächtiger Feinde (Michel Chion) oder der Inszenierung paranoider Wahrnehmungsirritationen durch Schnitt und Kameraoperationen (Sulgi Lie). Andere Theoretiker:innen haben sich am Thriller weniger für formale und motivische Operationen interessiert, sondern beispielsweise für das Kino als einen Ort der gemeinsamen affektiven Erfahrung und Disziplinierung (Linda Williams), für Filmproduktion als Mischung aus Logistik, Marketing und überraschenden Einschreibungen (Dennis Göttel), und immer wieder auch für eine Repräsentationskritik gewaltförmiger Geschlechter-, Klassen- und Rassifizierungsverhältnisse. Der Spannungsfilm reproduziert diese Beziehungen oft, macht sie manchmal auch pointiert lesbar. Und umgekehrt wird die Welt selbst von den Tropen, Erzählerwartungen, Verfahren des Thrillers mit strukturiert und lesbar gemacht, wenn etwa der Begriff des "Gaslighting" vom Titel eines erfolgreichen Hollywoodthrillers von 1944 zum Label für Politiken der Desorientierung in der Trump-Ära wird.

ZIELE:
Sie lernen ein breites Spektrum filmtheoretischer Positionen kennen und anwenden. Der Fokus auf Thriller als gemeinsamen Gegenstand der Texte soll einerseits Vergleiche zwischen verschiedenen Konzepten und Fragerichtungen der Filmtheorie erleichtern. Andererseits soll der Bezug auf Filme die in Diskussion stehenden Konzepte selbst anschaulich halten.

METHODEN:
– PRÄSENZ: Die Lehrveranstaltung findet in Präsenz an der Universität Wien statt.
– SCHREIBAUFGABEN: Hausübung (2 Seiten), Exposé der Abschluss- oder Bachelorarbeit (2 Seiten), Abschlussarbeit (ca. 12 Seiten, Abgabe bis 31.3.2024) oder Bachelorarbeit (ca. 40.000 Zeichen, Abgabe bis 15.4.2024).
Auf Ihre Abgaben während des Semesters (Hausübung und Exposé der Abschluss- oder Bachelor-Arbeit) wie auf Ihre Abschlussarbeit erhalten Sie vom Lehrveranstaltungsleiter kurzes inhaltliches Feedback. Auf das Exposé erhalten Sie im Rahmen einer Sitzung auch Peer-Feedback von Ihren Kurskolleg:innen.

Assessment and permitted materials

Die Endnote setzt sich aus folgenden Teilleistungen in folgender Gewichtung zusammen:
– Regelmäßige Teilnahme am Proseminar, samt kleiner vorbereitender Lektüreaufgaben (25%)
– Hausübung oder Präsentation (30%)
– Abschlussarbeit oder Bachelor-Arbeit, samt Abgabe eines Exposés (45%)

Minimum requirements and assessment criteria

Voraussetzung der Teilnahme ist die Absolvierung der STEOP. Vorausgesetzt wird Interesse an Film-, Medien- und Kulturtheorie und an Filmgeschichte; Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit spannenden Filmszenen, die auch Szenarien psychischer und physischer Gewalt beinhalten können. (Wobei Thriller in der Regel nicht Horror bedeutet und für die ausgewählten Szenen auch keine ausgiebigen Gewaltexzesse.)
Voraussetzung einer positiven Beurteilung der gesamten Lehrveranstaltung ist, dass alle drei oben genannten Teilleistungen mit positiver Benotung erbracht werden. Es sind zwei unentschuldigte Präsenzeinheiten (à 90 min.) Fehlzeit gestattet. Anwesenheit in der ersten LV-Sitzung ist verpflichend.

Examination topics

Die zu verfassenden Texte setzten sich – bei der Hausübung entlang einer recht genau definierten Aufgabenstellung, bei Abschluss- und Bachelor-Arbeit freier – mit den Konzepten auseinander, die im Proseminar erlernt werden. (Sie müssen nicht von Spannungsaufbau handeln oder Thriller zum Gegenstand haben.)

Reading list

Texte werden auf Moodle zur Verfügung gestellt.

Association in the course directory

Last modified: Fr 03.11.2023 13:07