Universität Wien

170139 PS Introductory Seminar "Media Theory" (2022S)

Digital media aesthestics

Continuous assessment of course work

Ab dem Sommersemester 2020 werden im Aufbaumodul "Theorie" neben regulären Proseminaren auch Proseminare mit Schreibwerkstatt angeboten. In Proseminaren mit Schreibwerkstatt werden neben der Vermittlung fachwissenschaftlicher Lehrinhalte gezielt wissenschaftliche Arbeitsweisen vermittelt, geübt und angewendet.

Die entsprechenden Proseminare werden mit dem Zusatz "mit Schreibwerkstatt" versehen. (z.B. Übung "Medientheorie" mit Schreibwerkstatt)

Weitere Informationen entnehmen Sie dem Handout Wissenschaftliches Arbeiten: https://spl-tfm.univie.ac.at/fileadmin/user_upload/p_spl_theaterwissenschaft/Informationsmaterial/Handout_Wissenschaftliches_Arbeiten_NEU.pdf

Registration/Deregistration

Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).

Details

max. 35 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

Monday 07.03. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Monday 14.03. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Monday 21.03. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Monday 28.03. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Monday 04.04. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Monday 25.04. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Monday 02.05. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Monday 09.05. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Monday 16.05. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Monday 23.05. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Monday 30.05. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Monday 13.06. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Monday 20.06. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Monday 27.06. 16:45 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde

Information

Aims, contents and method of the course

In ihrem auf e-flux veröffentlichten Text „Too Much World. Is the Internet dead?“ (2013) beschreibt die Medienkünstlerin und Theoretikerin Hito Steyerl ein kurioses Szenario: Daten, Sounds und Bilder überwinden die Orte ihrer Entstehung, verlassen die Bildschirme und Datenkanäle, über die sie gewohnheitsmäßig zirkulieren und migrieren uneingeschränkt in die Welt. Eine Folge der Digitalisierung, wie Steyerl verdeutlicht, die, wie es scheint, postmoderne Imaginationen des Hyperrealen nun materialisierte Wirklichkeit werden lassen: „Reality itself is postproduced and scripted, affect rendered as after-effect“. Steyerl reflektiert nicht nur in ihren Texten über eine solche Wirklichkeit, sondern stellt sie gleichermaßen in ihrer Medienkunst her. Das Seminar zu Digitaler Medienästhetik versucht anhand rezenter Kunstwerke wie denen Steyerls digitale Formen der Vermittlung von Welterfahrungen und der Herstellung von Medienkulturen nachzuvollziehen. Spezifisch digitale Ästhetiken – Digitalsound, VR, Pixelbilder, Motion Capture, etc. – sollen anhand ihres reflexiven Einsatzes in der Kunst auf ihren ästhetischen Gehalt, als ein „ästhetisches Regime“ (Rancière 2008: 39), „ästhetisches Denken“ (Muhle 2014) bzw. als „Denken der Kunst“ (Deleuze/Guattari 2000) beschrieben werden.

Das Seminar setzt sich so einerseits eine Analyse der gestalt- und formspezifischen Ausprägung digitaler Medienkunst zum Ziel, will aber gleichsam auch anhand der kennenzulernenden Beispiele und ihrem theoretischen Potenzial nachvollziehen, welche Entwürfe von Welt, Kultur und Gesellschaft sowie der Wahrnehmung von Wirklichkeit sinnlich und materiell erfahrbar werden.

Im Seminar werden auf forschend-lehrende Methoden gesetzt, indem jede*r Studierende eine eigene medienästhetische Studie betreibt und diese in die gemeinsame Arbeit im Seminar einbringt.

Assessment and permitted materials

Die Leistungskontrolle im Seminar erfolgt über die Einreichung von 1) Statements vor jeder Sitzung (25%), die Erarbeitung einer 2) eigenen medienästhetischen Studie, die über die Seminareinheiten hinweg ausgeführt und in den Abschlusssitzungen präsentiert wird (25%) und ihrer 3) schriftlichen Reflexion (50%).

1) Statements: Thesenhafte Auseinandersetzung mit der Textlektüre. In drei Sätzen soll ein zentraler Aspekt der Theorie herausgearbeitet werden. In weiteren drei Sätzen soll der benannte Aspekt auf die eigene medienästhetische Studie angewendet werden.
2) Medienästhetische Studie: Zu Beginn des Seminars wählt jede*r Teilnehmende eine künstlerische Arbeit, die zum persönlichen Untersuchungsgegenstand für das Semester wird. In den Statements wird die eigene Forschung am Gegenstand über die Semesterwochen hin doku-mentiert und in den Abschlusssitzungen präsentiert.
3) Schriftliche Reflexion: Auf 10 Seiten wird die eigene medienästhetische Studie verschriftlicht und mit den kennengelernten Theorien in Beziehung gesetzt. Abgabetermin ist der 08.07.2022.

In diesem Seminar ist es möglich eine B.A.-Arbeit zu schreiben. Nähere Informationen dazu erhalten Sie in der ersten Sitzung.

Minimum requirements and assessment criteria

Für einen positiven Abschluss müssen alle Teilleistungen erbracht werden.

Examination topics

Eigene medienästhetische Studie unter Berücksichtigung der im Seminar erarbeiteten Theorien.

Reading list

Benjamin, Walter. 1936/1991. „Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit: Erste Fassung.“ In Gesammelte Schriften: I.1., hg. v. Rolf Tiedemann und Hermann Schweppenhäuser, 431–69. Frankfurt a.M. Suhrkamp.
Brunner, Christoph. 2019. „Affekt und dekoloniale Aisthesis als anderes Wissen.“ In Polyphone Ästhetik: Eine kritische Situierung, hg. v. Sofia Bempeza, Christoph Brunner, Katharina Hausladen, Ines Kleesattel und Ruth Sonderegger, 103–23. Wien: Transversal Texts.
Buck-Morss, Susan. 1992. „Aesthetics and Anaesthetics: Walter Benjamin's Artwork Essay Reconsidered.“ October 62: 3–41.
Deleuze, Gilles und Félix Guattari. 2000. Was ist Philosophie? Frankfurt a.M. Suhrkamp.
Fisher, Jennifer. 1997. „Relational Sense: Towards A Haptic Æsthetics.“ In: Parachute. 87: 4–11.
Guattari, Félix. 2013. „Das neue ästhetische Paradigma.“ In „Medienästhetik.“ ZfM Zeitschrift für Medienwissenschaft. 8: 19–34.
hooks, bell. 1995. „An Aesthetic of Blackness: Strange and Oppositional.“ Lenox Avenue: A Journal of Interarts Inquiry 1:65–72.
Hörl, Erich und Luciana Parisi. 2013. „Was heißt Medienästhetik? Ein Gespräch über algorithmische Ästhetik, automatisches Denken und die postkybernetische Logik der Komputation.“ Zeitschrift für Medienwissenschaft 8 (1): 35–51.
Kant, Immanuel. 1764/1993. Beobachtungen über das Gefühl des Schönen und Erhabenen. Frankfurt a.M.: Hain.
Kant, Immanuel. 1790/1974. Kritik der reinen Urteilskraft. Werkausgabe Band X, hg. v. Wilhelm Weischedel. Frankfurt a.M.: Suhrkamp.
Kappelhoff, Hermann. 1996. „Medientheorie oder ästhetische Theorie?“. montage/ av 5 (2): 67–88.
Kessler, Elizabeth A. 2012. Picturing the Cosmos: Hubble Space Telescope Images and the Astronomical Sublime. Minneapolis: University of Minnesota Press.
Menkman, Rosa. 2011. The Glitch Moment(um). Network notebooks 04. Amsterdam: Institute of Network Cultures.
Muhle, Maria. 2014. „Omer Fast ‘5,000 Feet is the Best‘: Reenactment zwischen dokumentarischem und ästhetischem Regime.“ In „Dokument und Dokumentarisches.“ ZfM Zeitschrift für Medienwissenschaft. 11: 91–101.
Rancière, Jacques. 2008. Die Aufteilung des Sinnlichen: Die Politik der Kunst und ihre Paradoxien. Berlin: b_books.
Russell, Legacy. 2020. Glitch Feminism: A Manifesto. London, Brooklyn, NY: Verso.
Schröter, Jens. 2013. „Medienästhetik, Simulation und ‚Neue Medien‘.“ In „Medienästhetik.“ ZfM Zeitschrift für Medienwissenschaft. 8: 88–100.
Sonderegger, Ruth. 2019. „Elemente einer postkolonialen Genealogie der westlichen Ästhetik.“ In Polyphone Ästhetik: Eine kritische Situierung, hg. v. Sofia Bempeza, Christoph Brunner, Katharina Hausladen, Ines Kleesattel und Ruth Sonderegger, 53–70. Wien: Transversal Texts.
Steyerl, Hito. 2013. „Too Much World: Is the Internet Dead?“. Zugriff am 14. April 2021. https://www.e-flux.com/journal/49/60004/too-much-world-is-the-internet-dead/.

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Last modified: Fr 01.04.2022 09:08