Universität Wien
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170176 SE Seminar: Circulations of the Political (2011W)

Aktuelles französisches Kino

Continuous assessment of course work

Blocktermine im Schreyvogelsaal am Fr 7.10. 13-16, Sa 8.10. 10-13, So 9.10. 10-13, Mi 26.10. 15-19, Do 27.10. 15-19; Sa 26.11. 10-13, So 27.11. 10-13

Registration/Deregistration

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Details

max. 50 participants
Language: German

Lecturers

Classes

Currently no class schedule is known.

Information

Aims, contents and method of the course

Vom Urknall der neuen Neuen Welle über den kommerziellen Klimax (Le destin fabuleux d'Amélie Poulain) zur Mühsal der Kinokrise: Zu Beginn der 1990er Jahre schien in Frankreich eine ganze Generation junger Filmemacher anzutreten, dem liebgewordenen Image des französischen Films als einer immer wortreichen, oft feingliedrigen und meist kunstvollen Veranstaltung den Garaus zu machen. Diese damals neu herangewachsenen MacherInnen schauten sich auf einmal ganz anders und auch anderswo um in ihrem Land; die rive droite und rive gauche hinter sich lassend entwickelten sie ein Kino der Vorstädte und Regionen. RegisseurInnen wie Eric Rochant, Arnaud Desplechin, Claire Denis, Pascale Ferran, Abdellatif Kechiche und Mehdi Charef reklamierten auch international thematische und ästhetische Terrains, die bis dahin unangefochten vom britischen Kino besetzt gehalten waren. In der sogenannten neuen Neuen Welle ging es um sterbende Mütter, um arbeitslose Metzger oder Friseure, um Immigranten, Asylsuchende, Schwarzarbeiter, um Inzest, Selbstmord und Mord. Nein, es war kein freundliches Land, das da auf die Leinwände kam und die Idee der Grande Nation wurde im Kino sang- und klanglos verabschiedet.
Die muntere Bezauberungsmaschine Amélie bescherte dem französischen Kino dann zur Jahrtausendwende den kommerziellen Höhepunkt seiner gesamten Geschichte, und die Diskussionen über ökonomische und ästhetische Konsequenzen, die daraus zu ziehen seien, verbanden sich mit globalen Transmutationen der Medien- und Kommunikationsbranche (Canal-Plus, Vivendi, Universal), welche wiederum dazu führten, dass für mehrere Jahre das aktuelle Geschehen des französischen Films besser über die Wirtschaftsseiten der Zeitungen zu rezipieren war als übers Feuilleton. Seit einigen Jahren befindet sich nun der französische Film in der Phase einer ernsthaften und immer wieder von ungewöhnlichen Einzelerfolgen gekrönten Suche nach einer klaren Richtung in der Pluralität sowie im permanenten Kampf gegen die allfällige Kinokrise.

Assessment and permitted materials

Obligatorische Anwesenheit beim ersten Termin der LV | Regelmäßige Teilnahme an den Plenumssitzungen | Mitarbeit in einer Referatsgruppe
Zusammensetzung der Benotung: Aktive Teilnahme an den Seminarsitzungen (20%) | Präsentation erster eigener Arbeitsergebnisse, d.h. Referat und Handout (25%) | Hausübung, z.B. Exzerpt oder Bibliographie (15%) | abschließende Hausarbeit (40%).

Minimum requirements and assessment criteria

Erarbeitet werden soll das thematische und formale Spektrum, sowie die manifesten und latenten Zeitbezüge in der französischen Kinematographie der vergangenen zwei Jahrzehnte - initiiert durch Austausch in den Arbeitsgruppen- und Plenumsdiskussionen, vertieft in der abschließenden Hausarbeit.

Examination topics

Über individuelle und gemeinschaftliche Film- und Textlektüre, sowie Arbeitsgruppenreferate und Präsentationen soll die Aktualität der französischen Filmproduktion erschlossen werden. Das Verfassen einer abschließenden Hausarbeit ist obligatorisch.

Französische Sprachkenntnisse sind dringend erwünscht.

Reading list

Basisliteratur (Auswahl):
Guy Austin: Contemporary French Cinema. An Introduction. Manchester/New York 1996
René Prédal: Le cinéma français des années 1990 (2e édition). Paris 2008
René Prédal: Le cinéma français depuis 2000. Paris 2008
Claude Marie Trémois: Les enfants de la liberté. Le jeune cinéma français des années 90. Paris 1997

Revolver (Zeitschrift), u.a. Nos 16 und 22

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II.2.1. Filmwissenschaft; 092: § 5(1)

Last modified: Mo 07.09.2020 15:36