Universität Wien

170213 UE Exercise Course "Body Practices and Gender Presentations" (2023S)

Inner-Life and Outer-Space: Site-specific Performance between Museum and Public Space

Continuous assessment of course work

Registration/Deregistration

Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).

Details

max. 35 participants
Language: German

Lecturers

Classes

16.06.2023 TAGESWORKSHOP außerhalb der Uni Wien (Zeit: 10:00-17:30)

FR 31.03.2023 09.45-13.00 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
FR 21.04.2023 09.45-13.00 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
FR 12.05.2023 09.45-13.00 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
FR 26.05.2023 09.45-13.00 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
FR 30.06.2023 09.45-13.00 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde


Information

Aims, contents and method of the course

Inhalt:
Performance, Körperkunst und jede Art von Live-Art im öffentlichen Raum entsteht oft im Kontext von sozialen Bewegungen. Im Ausstellungsraum bewegen sich Performance-Künstler*innen an einer interdisziplinären Schnittstelle zwischen bildender Kunst, Tanz und Theater. In dieser Lehrveranstaltung untersuchen wir die unterschiedlichen räumlichen, sozialen und medialen Bedingungen, in denen Performances stattfinden sowie bewahrt und ausgestellt werden. Gegenstand des Kurses sind zeitgenössische “site-specific” Aktionen und ihre historische Vorreiter*innen, die bis in die 1950er-1960er Jahre zurückgehen. Die ephemere Kunstform entzieht sich einer klassischen Ankaufs - sowie Kanonisierungspolitik und wirft dafür andere Fragen zu Löhnen und Arbeitsbedingungen der Darsteller*innen und deren Verhältnis zu Künstler*innen und Institutionen auf. Folgende Fragestellungen sollen in der Auseinandersetzung mit Blick auf die Arbeiten von u.a. Selma Selman, Wojciech Kosma, Valie Export, Suzanne Lacy, Sujin Lim und dem Frauenchor von Kartal beantwortet werden: Wie unterscheiden sich die Ausstellungsbedingungen in Museen, Kunsthallen und Galerien von öffentlichen Räumen, Festivals und Biennalen? Wie verhalten sich repräsentationskritische Performances zu einer potentiellen Aneignung durch eine Eventisierung und Aufmerksamkeitsökonomie? Welche interdisziplinären Handlungsräume ergeben sich für Künstler*innen?
Anhand von Beispielen aus dem zentral- und osteuropäischen Raum untersuchen wir unterschiedliche Ausstellungs- und Vermittlungsformate von Performances, die u.a. dekoloniale und feministische Foren eröffnen können. Im Zentrum stehen die Integration der Aufführung im Ausstellungsraum, Aktionen im öffentlichen Raum sowie der Einsatz von Installationskunst, Virtual Realities und neuen Medien.

Methoden:
Es handelt sich um eine Übung mit praxisorientierten Elementen, in der die Performances und die Räume ihrer Aufführung den Ausgangspunkt und Untersuchungsgegenstand bilden. Im Besuch von Museen und Ausstellungsorten und im Gespräch mit Kurator*innen werden wir unterschiedliche Vermittlungsformate und Aufführungsräume von Körper- und Performancekunst kritisch reflektieren. Institutionelle, öffentliche und private Räume verhalten sich in ihrer Funktion und Bedeutung immer zu ihren ortsspezifischen und sozio-politischen Verhältnissen. Deshalb versuchen wir, unsere Körper so viel wie möglich selbst diesen Veränderungen auszusetzen, z.B. in einem ortsspezifischen Workshop. Im Seminarraum diskutieren wir in Kleingruppen (z.B. über GoogleDocs) und im Plenum, um die Fallbeispiele anhand der medialen Vermittlungsformen Fotografie, Video, Film, schriftliches Manifest, Ephemera zu analysieren. Die Fallstudien-Reflexionen werden mit Texten konfrontiert, die performance-theoretische Analysen sowie sozial-politische Begriffe einführen. Die hinzugezogene Lektüre wird die Beantwortung der Fragen methodisch strukturieren und im Hinblick auf die Fallbeispiele anwendungsorientiert aktiviert. Wichtig erscheint es uns den interdisziplinären Dialog zwischen verschiedenen kunstwissenschaftlichen Positionen zu fördern - dies wird durch die disziplin-übergreifende Expertise der Lehrveranstaltungsleiter*innen zusätzlich unterstützt. Referate/Kurzpräsentationen und Inputs der Studierenden bereiten die Diskussion vor und führen in sozial-politische und institutionelle Hintergründe ein.

Ziel der LV ist, dass die Studierenden:
- die gemeinsame Lektüre zu Performance- und Öffentlichkeitstheorien sowie Texte aus den Curatorial und Museum Studies kritisch, (selbst-)reflexiv bewerten und vergleichen können.
- Körperpraktiken in ihren räumlichen, sozialen und medialen Bedingungen verorten sowie unter Berücksichtigung historischer und geopolitischer Besonderheiten analysieren können.
- die Performance-Theorie in einer recherchebasierten Auseinandersetzung mit einem Fallbeispiel anwenden können.

Assessment and permitted materials

Die Endnote setzt sich aus folgenden Teilleistungen zusammen:
Aktive Beiträge in den Gruppenarbeiten und Diskussionsphasen im Plenum: 20%
Text- oder Fallbeispiel-Reflexion: 30%
Essay (8-10 Seiten): 50%

Minimum requirements and assessment criteria

Für einen positiven Abschluss müssen alle Teilleistungen positiv beurteilt werden (mindestens 51 Punkte).
Die Beurteilung der schriftlichen Arbeiten bewertet Inhalt und Methode, Aufbau und Textorganisation, Form und Sprache.
Die Beurteilung der Teilleistungen entfällt nach folgendem Beurteilungsschema: 1 (sehr gut) =1 00-91, 2 (gut) = 90-81, 3 (befriedigend) = 80-71, 4 (genügend) = 70-51

Examination topics

Die Aufgaben der Teilleistungen basieren auf der Lektüreliste und den Fallbeispielen aus dem Seminar.

Reading list

Vorläufige und exemplarische Literaturliste:

Boris Groys, “Exhibitions, Installations, And Nostalgia”, in: Terry Smith (Hrsg.): Talking Contemporary Curating, New York 2015, S. 60 – 71, 78 – 84.

Okwui Enwezor, “World Platforms, Exhibiting Adjacency, and the Surplus Value of Art”, in: Terry Smith (Hrsg.): Talking Contemporary Curating, New York 2015, S. 85 – 93, 103 – 106, 109 – 113.

David Balzer: Curationism: How Curating Took Over the Art World and Everything Else, Toronto 2014, S. 1 – 6.

Katarzyna Murawska-Muthesius, “The Critical Museum Debate Continues,” in: Agata Jakubowska und Magdalena Radomska (Hrsg.): Horizontal Art History and Beyond. Revising Peripheral Critical Practices, New York/London 2023, S. 15 - 25.

Nancy Fraser, “Transnationalizing the Public Sphere,” www.republicart.net, No. 3, 2005, http://www.republicart.net/disc/publicum/fraser01_en.htm

Mechtild Widrich, Performative Monuments. The Rematerialisation of Public Art, Manchester: Manchester University Press, 2014.

Felicitas Thun-Hohenstein, Performanz und ihre räumlichen Bedingungen. Perspektiven einer Kunstgeschichte, Köln/Wien: Böhlau, 2012.

Oliver Marchart, Conflictual Aesthetics. Artistic Activism and the Public Sphere, Berlin: Sternberg Press, 2019.

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Last modified: Tu 21.03.2023 13:28