Universität Wien

170223 UE Practical Course "Media Transitions" (2014S)

Between cinema and painting

Continuous assessment of course work

Blocktermine im Schreyvogelsaal am Fr 14.3. 13:15-16:30, Sa 3.5. 13:15-18:15, So 4.5. 9-13, Sa 31.5. 13:15-18:15 und So 1.6. 9-13 Uhr

Registration/Deregistration

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Details

max. 50 participants
Language: German

Lecturers

Classes

Currently no class schedule is known.

Information

Aims, contents and method of the course

Obwohl der Film, laut Jacques Aumont, nie ein “wirklicher Zeitgenosse der Malerei” war, ist sie ihm dennoch seit jeher eine wenn auch gespenstische, so sicher nicht unsichtbare Wegbegleiterin. In der mise-en-scène finden sich Komponenten klassischer Bildkompositionen wie der goldene Schnitt oder die aus Landschaftsgemälden wohlbekannte Einteilung in Vorder-, Mittel- und Hintergrund, Künstler wie Picasso und Pollock bedienen sich der filmischen Praxis, der Diskurs um die Perspektive erfährt durch das neue Medium eine Renaissance und nicht zuletzt sind es die Formen medialer Überschneidungen, die das Verhältnis von Film und Malerei auf theoretische Untersuchungen hin öffnen. In der Übung werden grundlegende kunsttheoretische Texte (Leon Battista Alberti, Leonardo da Vinci, Erwin Panofsky) gelesen, um so die medienspezifischen Eigenschaften des Malerei-Dispositivs zu konturieren. Im Vordergrund steht dabei die Frage nach den transformativen Prozessen, die malerische Praktiken mit einer Überführung in das filmische Bild durchlaufen. Diese Prozesse sollen sowohl anhand ausgewählter Filme von Andrej Tarkowskij, Alfred Hitchcock und Jean-Luc Godard, als auch durch Bezugnahme auf die Apparatustheorie (Baudry, Comolli) analysiert und theoretisiert werden.

Assessment and permitted materials

Schriftliche Textvorbereitung, Referate, Abschlussarbeit (6-10 Seiten)

Minimum requirements and assessment criteria

Die Lehrveranstaltung soll am konkreten Beispiel filmischer und malerischer Praktiken aufzeigen, wie intermediale Bezüge hergestellt und und wie ihnen nachgegangen werden kann. Ziel ist es, die medienspezifischen Eigenschaften, die der Film gerade durch eine vergleichende Analyse mit der Malerei entwickelt, in Geschichte und Theorie zu verorten und die Studierenden für die Berührungspunkte beider Medien zu sensibilisieren.

Examination topics

Gemeinsame Lektüre film- und kunsttheoretischer Texte, Referate

Reading list

Aumont, Jacques, Projektor und Pinsel. Zum Verhältnis von Malerei und Film, in: Montage/AV, H.1 1992, S.77-S.89.

Aumont, Jacques, Der Point of View, in: montage/AV. Zeitschrift für Theorie und Geschichte audiovisueller Kommunikation, H.1 2007, S.13-S.44.

Bazin, André, Malerei und Film in: Ders., Was ist Film?, Berlin 2009, S.224-S.230.

Bazin, André, Ein bergsonianischer Film: 'Le Mystère Picasso’, in: Ders., Was ist Film?, Berlin 2009, S.231-S.241.

Dalle Vacche, Angela, Jean-Luc Godard's 'Pierrot le Fou’: Cinema as Collage against Painting, in: Dies., Cinema and Painting. How Art is used in Film, Texas 2006, S.107-S.134.

Holl, Ute, 'Ich kann beim besten Willen kein Blut sehen’ - Gesellschaftsvertrag und rote Farbe in Godards 'Week-End’, in: Lauper, Anja [Hg.], Transfusionen. Blutbilder und Biopolitik in der Neuzeit, Zürich/Berlin 2005, S.245-S.266.

Ochsner, Beate, 'Die Revolte des Künstlers gegen das Wirkliche’ oder: Die Handlungsmacht der Farbe(n), in: Glasenapp, Jörg [Hg.], Michelangelo Antonioni. Wege in die filmische Moderne, München 2012, S.183-S.214.

Peucker, Brigitte, The Scene of Art in Hitchcock (I + II) in: Dies., The Material Image. Art and the Real in Film, Stanford 2007, S.68-S.103.

Filme:

Antonioni, Michelangelo, Il deserto rosso, Italien/Frankreich 1964.

Godard, Lean-Luc, Pierrot le Fou, Frankreich 1965.
-, Week-End, Frankreich 1967.

Hitchcock, Alfred, Vertigo, USA 1958.

Tarkowskij, Andreij, Andrei Rublev, UdSSR 1966.
-, Soljaris, UdSSR 1972.
-, Zerkalo, UdSSR 1974.

Association in the course directory

gilt für I.3.7.

Last modified: Mo 07.09.2020 15:36